Ein Jahr später…

17+4
17+4

Vor einem Jahr postete ich dieses Foto (das drei Wochen vorher am Geburtstag von Zoe entstanden war) und gab damit die Schwangerschaft mit dir im Netz bekannt. Drei Tage zuvor hatte ich mit dir Bergfest gefeiert. Die Hälfte dieser Reise war geschafft. Endlich… und doch war ich unsicher… Vor uns lagen noch beinahe drei Wochen bis du zwar immer noch ein super kleines Frühchen gewesen wärst, aber man hätte dir helfen müssen. Man hätte gemusst. Das war mein Meilenstein. Der noch vor mir lag.
Nervlich die für mich angespannteste Zeit überhaupt. So viel Weg geschafft und alles dennoch so unglaublich zerbrechlich…
Erst kurz vor diesem Termin war ich beim Gefässchirurgen gewesen, ich war so dünnhäutig und an diesem Tag noch mehr als sonst. Ich las mittags noch Twilight um mich abzulenken, aber ich brach an diesem Donnerstag immer wieder in Tränen aus. Ich hatte solche Sorge irgendetwas könnte mit dir sein, wegen der Medikamente, die ich nehmen musste. Gaumenspalte, Hydrocephalus, offener Rücken, Herzfehler… Worte in meinem Kopf, deren Ausmaß ich zum Teil kannte. Der grosse Organultraschall erwartete mich und dein Papa war dabei. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es der erste und letzte Termin war, zu dem er mich begleitete, aber es war selten, dass wir gemeinsam gehen konnten und heute kam er mit. Ich versuchte mir selber logisch zu erklären, dass es dir wohl gut gehen sollte, wenn du mich so stark treten konntest, zumindest, was deinen Rücken betraf, aber da war so alles, ein fieser Brei aus Selbstvorwürfen und unendlicher Liebe… Aber bis zur Erlösung fühlte ich mich wie auf dem Weg zum Schafott, mir war speiübel, ich war so unendlich aufgeregt und da war diese Schuld, an deine Gesundheit heran getreten zu sein, um meine zu wahren, das fühlte sich alles so unglaublich falsch an.
Und dann purzelte alles durch einander. Schon ewig musste ich nicht mehr so lange warten, bis ich erfuhr, ob ich ein Mädchen oder einen Jungen bekäme, ausser bei Zoe- und dann warst du augenscheinlich nicht nur gesund, sondern auch ein Mädchen! Das ging alles so schnell und ich war so dankbar.
Ich war total überwältigt… wir. Wir saßen uns anschliessend doof grinsend gegenüber in einem Café und waren einfach hin und weg, ein Mädchen, wir waren total glücklich. Namen huschten im Gespräch vorbei und das fühlte sich alles so ungewohnt an.
Zu Hause erfuhren es die Kinder hütende Oma und danach die Kinder selbst von der Schwangerschaft erst einmal überhaupt und dann dass da diesmal ein Mädchen käme: du. Ich war so aufgeregt… und dann wars raus… 18 Wochen- erst nur du und ich, dann dein Papa, später ein kleiner Kreis und nun die wichtigsten Menschen- und dann die ganze Welt…
Du ein Mädchen, ich Mutter von Töchtern- das war und ist bis heute ein riesengroßes Geschenk. Ich liebe dich so sehr!

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