Ein Moment der Stille…

Ich sitze hier und zu meinen Füßen oder neben mir, der Weihnachtsbaum… ein letztes Mal schnuppern, ein letztes berühren der mittlerweile getrockneten Tannennadeln, ein letztes Mal die Lichterketten bestaunen, die den nächtlichen, dunklen, stillen Raum in warmes Licht tauchen, während draußen über 16Grad minus sein sollen… Morgen wollen wir den Baum rauswerfen, dafür entschmückte der Liebste ihn heute schon, entfernte behutsam Kugel für Kugel…
Eigentlich wollte ich nur die Türe nochmal abschließen, damit nachts keiner umher wandern kann, dann fiel mir die Heizung ein, die ich vorhin im Keller geärgert hatte, damit sie das Wasser auch wirklich aufheizt, denn Nils war mit den vier Großen Schlittschuhlaufen und vorher Schlittenfahren und ich wollte ihnen ein warmes Bad einlassen können, wenn sie zurück sind. Derweil hatte ich die Zeit mit den drei Kleinen genossen und spontan noch ein paar heisse Waffeln mit Sahne gemacht und vorher zum Mitgeben heißen Tee, vier verschiedene Sorten hatten sie in kleinen Thermoskannen dabei und am Abend, als Noah mit Tom vom Rodeln zurück und die anderen Kinder aus der Badewanne kamen, schauten wir abends noch „Frozen“ mit Broten auf dem Sofa, alle auf ihre Weise platt, nach besuchsreichen Tagen…
Und nun sitze ich hier und musste noch einmal die Lichter des Baumes anmachen, nur ein letztes Mal, um dann doch noch hinzugehen und zu schnuppern und dann war da dieses Gefühl, eher wie eine Frage, ob ich alles genug genossen hätte und die Bilder der vergangenen Wochen zogen durch meinen Kopf, zu dem Tag, an dem der Baum eingezogen war, dem Kaminfeuer im Fernsehen, über die Wochen, in denen ich buk mal mit mal ohne Kinder, auf einigen wenigen Weihnachtsfeiern, leider auch viel krank war, aber immer versucht habe auf Weihnachten hinzuarbeiten und währenddessen den Zauber aufrecht zu erhalten…
Das Weihnachtsfest haben wir in diesem Jahr in die Länge gezogen, entzerrt, obwohl es dadurch nicht weniger anstrengend wurde alles rechtzeitig vorzubereiten- im Gegenteil.
Ich habe so gut wie jedes Geschenk ausgewählt, seit Ende November, mit dem Liebsten viele Abende und Nächte, statt die Ruhe zu geniessen, Listen erstellt, Links verschickt und recherchiert, uns den Kopf zerbrochen, zum Großteil bestellt, (heimlich) gekauft und nàchtelang in Etappen eingepackt. Wir habam am vierten Advent mit Nils Eltern und der liebsten Schwägerin vorgefeiert, da gab es jeweils ein Geschenk pro Kind, das die Kinder durch geschickte Planung aufbauen, geniessen und bespielen konnten, und sind am Nachmittag des 23. nach Berlin gefahren, wo ein Paket mit weiteren Geschenken (jeweils auch nur ein Geschenk pro Kind, das ich gekauft und eingewickelt hatte, weil meine Mama nach einer OP nicht so gut gekonnt hätte plus Geschenken für die Nichte, meine Schwester und deren Mann und meine Eltern) wartete, das ich rechtzeitig hoch geschickt hatte, im Gepäck die Reste, dort an Heilig Abend wartend weitere Präsente, jeweils einem Geschenk pro Kind von meiner Schwester und Mann und zu Hause zurück am 27. noch mal Letztes bestellt und eingepackt, um am 28. final ein letztes Mal Weihnachten zu feiern. All das -und es war so unglaublich viel- hat sich gelohnt, ich habe alles genossen und so Zeldas erstes Weihnachtsfest erlebt, Zoes Dreizehntes und Noahs Elftes, Toms Meuntes, Bens Achtes, Emils Fünftes und Antons Drittes.
Und so sitze ich hier, habe schnell noch den Laptop angemacht, weit nach 1Uhr in der Nacht noch schnell diesen Gedanken festzuhalten, draussen der erste Schnee der letzten Tage und drinnen dieser Baum, dem ich dankbar bin für all das Leuchten… mit dessen Abschied, ein Großereignis endet, beinahe auch die Ferien und eine neue Zeit, das Neujahr einläutet- mit allem was dazu gehören wird…

Das ist übrigens unser Baum, gestern geschmückt wegen akuter Abwesenheit am Heiligen Abend…

Ein von fraukassiopeia (@fraukassiopeia) gepostetes Foto am

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