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Die Farbe Rosa…
Wenn meine Mama mich anruft und nur mich sprechen will, dann ist das meistens kein gutes Zeichen. Wenn kein Text reicht, keine kurze Nachricht, muss etwas gesagt werden, das wenn nicht persönlich, dann doch wenigstens von Mund zu Ohr… Ich gebe nicht gern die Kontrolle ab, darüber kann ich mich mit meinem Mann gut und gerne streiten, darüber dass ich immer alles nur allein gut machen kann, nichts abgeben kann, nicht loslassen, ja das fällt mir schwer. Aber wie geht man damit um, dass die eigene Mutter Brustkrebs hat? Wie soll man da loslassen? Aber an was genau festhalten? Kann nur ich die richtigen Worte finden? Das Richtige denken? Fühlen?…
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Von Trauer, Loslassen, Festhalten und Glück
Wenn ich meine einjährige Tochter ansehe, die -als wäre ein Knoten geplatzt- praktisch seit ihrem ersten Geburtstag nur noch läuft, bin ich beinahe ehrfürchtig, gegenüber dem Leben, der Unplanbarkeit des Seins und des sich Bewusstwerden des vorhandenen Glücks. Nachdem was uns passiert ist, nach diesen drei Fehlgeburten nach einander, nach all der Angst, der Trauer, dem Schmerz und der sich ausbreitenden Hoffnungslosigkeit, sind ebenso nach einander drei Kinder auf diese Welt gekommen, die eine mehr, die andere eine weniger holprige Schwangerschaft, aber im Grunde sind sie alle drei gesund und munter gelandet- wie man so schön sagt, wobei munter oder lebendig mir das wohl Wichtigste ist… Es gleicht einem Wunder,…
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Allererster Geburtstag…
23:34Uhr- mein Blick fällt auf die Uhr, etwa um diese Zeit platzte meine Fruchtblase auf dem Sofa. Ein bekanntes Knacken und schon sprang ich auf und es war bestimmt ein lustiges Bild wie ich da stand und wartete, darauf ob ich zu recht hoch geschreckt oder ob es womöglich doch falscher Alarm war und gerade als ich mich vielleicht wieder setzen wollte, bahnte sich das Wasser seinen Weg… Ich war sooo aufgeregt, es änderte einfach alles von jetzt auf gleich, in einem Bruchteil von Sekunden, ich würde nun in wenigen Stunden unsere Tochter gebären… es konnte niemand wissen, dass es nur eineinhalb Stunden sein würden… Ich lege mich nachts ins…
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Damit Leben…
Ich bin gestern Nacht glaube ich guter Dinge ins Bett gegangen, ich war allein ein paar Freundinnen treffen, ich war schwimmen und hatte mein Buch beendet… doch… ich schlief vielleicht aufgeregt ein, weil der Mann heute Abend bis in der Nacht zum Sonntag weg sein wird, aber doch irgendwie auch zuversichtlich, dass ich genug Kraft und Glück getankt hatte, um das gut zu bewältigen… Und dann erwachte ich mit Schmerzen im Knie, erstmal so fies, das ich mich nicht traute aufzutreten, ich blieb ruhig soweit es ging und schmierte sofort eine Cortisonsalbe drauf, bat den Mann mir um halb sieben, da esse ich niemals nicht Frühstück, ein Brot zu machen…