Damit Leben…

Ich bin gestern Nacht glaube ich guter Dinge ins Bett gegangen, ich war allein ein paar Freundinnen treffen, ich war schwimmen und hatte mein Buch beendet… doch… ich schlief vielleicht aufgeregt ein, weil der Mann heute Abend bis in der Nacht zum Sonntag weg sein wird, aber doch irgendwie auch zuversichtlich, dass ich genug Kraft und Glück getankt hatte, um das gut zu bewältigen…
Und dann erwachte ich mit Schmerzen im Knie, erstmal so fies, das ich mich nicht traute aufzutreten, ich blieb ruhig soweit es ging und schmierte sofort eine Cortisonsalbe drauf, bat den Mann mir um halb sieben, da esse ich niemals nicht Frühstück, ein Brot zu machen und mir zwei Gläser Wasser zu bringen und so nahm ich doch wieder zwei meiner Tabletten, die ich reduzieren wollte, weil Zelda eine Lebend- Impfung bekommen hatte und ich wollte, dass ihr kleiner Körper optimal dagegen anhalten kann… und nicht durch meine Medikamente ihre Abwehr herunter gefahren wird…
Erst gestern oder vorgestern war ich dankbar, dass ohne viel meiner Grübelei wir es auf ein Jahr volles Stillen geschafft hatten, worüber ich sehr dankbar bin… Dankbar dass ich sie tragen darf… immernoch…

Seit zwei, drei Tagen tat mir meine rechte Ferse weh und ich dachte daran, einen Termin beim Orthopäden auszumachen und mir mal langsam meine Einlagen neu zu besorgen… Und nun atme ich tief durch… und verfalle nicht in Panik, was mir auch irgendwie Druck macht…

Oft vergesse ich meine chronische Erkrankung, ich lebe ganz normal und mit keinerlei Einschränkungen und dann haut es mich doch hin und wieder um… Sind das diese Schübe? Ich muss es immer noch lernen, ich habe meine Diagnose erst zwei Jahre und war etwas mehr als 10 Monate davon schwanger und im Himmel, was meinen Kram anging…
Ich hab es vielleicht gemerkt, mein Körper kämpft sehr mit dem Heuschnupfen, das zerrt zusätzlich an mir, meine Abwehr ist immerzu beschäftigt, meine Blutwerte vor zwei Wochen hatten das auch gezeigt… Aber ich atme durch, ich versuche mal optimistisch zu sein, während ich eine Ibuprofen einwarf und meine Knie schmiere und versuche in keine Schonhaltung zu gehen, weil sonst ein anderes Gelenk anfängt zu meckern, eine Kettenreaktion immer… Ich versuche entspannt zu bleiben, auch wenn ich weiß, dass der Mann nun über 24Stunden einfach nicht hier sein wird und meine Ärztin vielleicht im Urlaub, denn vielleicht geht es mir morgen schon wieder so gut, dass ich meine Arthritis wieder vergessen kann, vielleicht auch nicht… aber ich darf mich nicht gefangen nehmen lassen von den Erinnerungen an diesen ersten schlimmen Schub… Ich habe Hilfe erhalten, ich habe Werkzeug bekommen für Körper und Seele und ich bin nicht unvorbereitet… Ich atme…

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