Zurück in die Normalität, ein Versuch… (miscarriage, menarche)

Es fühlt sich oft sehr einfach und natürlich ein, wie wir hier backen, Heimlichkeiten planen… ich meine Freundinnen einlade für ein kleines Adventskaffeekränzchen und ich total darin aufgehe, auch ein bißchen zurück denke, an die Zeit als wir alle nur Kindergartenkinder hatten und alles noch anders war, vielleicht freier und mich frage, ob sich viel davon in unseren Köpfen abspielt, all diese Unflexibiltät, der wir damals entgegen strotzten, wenn wir uns am Nachmittag gegenseitig zu irgendwem einluden und da herum schlumperten und unsere Mütter- Selbsthilfegruppetreffen abhielten :) Als ich Freitag nach dem anstrengenden, aber auch erfüllenden Tag im Adventsmodus ins Bett sank und von Zelda nicht los kam, war ich total dankbar und glücklich, auch wenn wie immer viel zu wenig Zeit zum Quatschen gewesen war. Aber da war auch so eine Müdigkeit, nicht nur dass ich schon seit über einer Woche gleichbleibend krank bin, meine Lymphknoten am Kopf (vermutlich durch die Autoimmunerkrankung) immer mehr anschwellen, nur leider nichts wirklich schlimmer wird, damit es dann auch mal besser werden kann, es aber auch so nicht wirklich besser wird, da ist auch so ein Kummer, ab und an, nicht mehr oft, erwischt es mich eiskalt, wenn ich lese, dass eine werdende Mutter ihr Kind im Bauch spürt, schießt da sofort Schmerz durch mich hindurch, weil es etwas ist, dass ich dieses Mal nicht erleben werde, ich gönne es jeder werdenden Mutter von Herzen, da ist nie Missgunst, sondern nur Traurigkeit darüber, dass ich das nicht haben werde können, nicht dieses Mal… das wird sich wohl in den nächsten Monaten so weiter ziehen… Generell geht es mir viel besser, dadurch dass ich das alles so raus gelassen und intensiv erlebt habe, ist da nicht viel auf meiner Seele lasten geblieben, obwohl es genug um mich herum gibt, das mir Kraft raubt und mich aufzehrt und mich hindert einfach alles endgültig zu verarbeiten, ich hab nur begrenzt Energie und die ist irgendwann verbraucht… Zumal unsere kleinen Küken auch krank sind und Zelda so mies schläft im Moment.
Jetzt war die Schwimmhalle einen Monat lang geschlossen, als wir aus dem Familienhotel zurück kamen, war der letzte geöffnete Tag und da blutete ich noch und ich wollte nicht riskieren mir eine Infektion einzufangen. Ganze drei lange Wochen hab ich quasi unser Kind verloren und die Schwangerschaft losgelassen, nachdem ich vier Wochen genau darauf gewartet hatte. Nun war gestern der erste Tag, an dem die Halle wieder aufmachen sollte und am Freitag bekam ich natürlich, wie sollte es anders sein, meine erste Periode nach der Fehlgeburt, heißt für mich ich muss nun erneut zur Kontrolle und hoffen, dass es jetzt einfach tatsächlich final überstanden ist. Ich ging dann heute dank Hygieneartikel trotzdem in die Halle und sinnierte dort darüber nach, wie unfassbar das Leben manchmal sein kann, denn unsere große Tochter ist seit gestern nun auch eine Frau. Es sollte ein Freudentag und ein Fest sein, dass sie nun schon ein so wundervolles, großes Mädchen ist, aber sie war tatsächlich total geknickt, weil sie eigentlich heute auch mit ihrer Tante schwimmen gehen wollte. So viele verschiedene Gefühle, soviel Widersprüchlichkeit, mein Herz hinkt allem etwas hinterher… da schließen sich zu viele Kreisläufe, so vieles das ich in dem Moment hinterfrage, so vieles das zufällig gleichzeitig passiert und als ich heute ins Wasser eintauchte und die erste Bahn geschwommen war, fühlte ich mich steif und schwer und ungelenk im Wasser, als wäre ich eingerostet über die vielen Wochen, ich fühlte jede Bewegung in meinen Armen und Beinen, sie fühlten sich so schwer und bleiern an, als wäre ich ein Backstein, den man zufällig ins Wasser geworfen hätte… aber nur im Wasser fließen die Gedanken, ich kann mich sortieren, hier ist wichtig andern aus dem Weg zu schwimmen, einzuschätzen wie man wo am Besten durch kommt, ganz im Moment zu sein und das andere alles einen kurzen Augenblick, nur wenige Minuten hinter sich zu lassen…

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