40. Schwangerschafts-woche

Ich stehe in meinem Schlafzimmer und denke, dass mir vermutlich irgendwann rückblickend diese Tage wie verzaubert vorkommen werden, aufgeladen, sehnsuchtsvoll, in Erwartung auf ein Wunder…
Tatsächlich wache ich jeden Morgen total genervt auf und realisiere, dass ich ja *immernoch* schwanger bin.
Alles ist schön hergerichtet, die Räume strahlen eine Wärme und Behaglichkeit aus, die sogar mich einlullen, die Kinder warten genauso liebevoll und erwartungsfroh auf die Geburt wie wir Großen. Was gäbe ich drum, noch ein paar Tage in den Ferien Zeit zu haben, zum Ankommen mit dem kleinen Babymädchen, ohne Alltag, ohne Schule und ohne Kindergarten. Einfach nur wir in unserer Blase, danach wäre ich sicherlich froh, der Papa dann auch, wenn die Kinder hier und da ein paar Stunden weg sein werden. Aber mit jeden Tag, der ereignislos vergeht, verstreicht einmal mehr die Möglichkeit auf ein in Ruhe Ankommen. Das macht mich unendlich traurig, gerade nachdem ich wie aufgezogen war, als wir vor (gerade mal) einer Woche hier ankamen und das vorherrschende Gefühl war, bloss noch schnell alles fertig zu haben, bevor…
Langsam wird mir alles zu viel, ich bin genervter von Kommentaren als sonst, ich möchte allein sein, meine Ruhe haben… und endlich dieses Baby gebären.
Hinzu kommt, ja das möchte ich auch festhalten, dass meine Hebamme gefühlt nicht so für mich da war und sein konnte, wie ich mir das gewünscht hätte, ich mich ab und an nur ins Leere meldete, sie nicht antwortete, ich mich dadurch nicht so gut aufgefangen und behütet fühlte, was dazu führte, dass ich oft dachte, dann mache ich das alles eben allein…
Meine Stimmung hat also einen Tiefpunkt erreicht. Ich bin gespannt, wann sich die Glückseligkeit in mir ausbreitet, weil unser Mädchen endlich da ist…
Bis dahin sorge ich dafür, dass ich jeden Tag eine Aufgabe habe, Läuse auskämmen zum Beispiel (uah) und einmal alle Bettwäsche waschen, Wände streichen, Einschulungs“geschenke“ einwickeln, Pakete zurück schicken und alles besorgen, was noch fehlt von letzten Geschenken über Hausschuhe zu wollenden Babysocken, Vorkochen, Schultaschen auf Vordermann bringen, Gesellschaftsspiele spielen und nach Tagen endlich nachlassendem Regen mal wieder auf den Spielplatz gehen und frische Luft atmen können… und dort wie so eine sehnsuchtsvolle naive Frau in freudiger Erwartung denken: „Wer weiss, wann ich das nächste Mal raus komme…“

Ein Kommentar

  • Isabella

    Ich lese immer nur POWER, POWER, POWER, VIEL POWER, NOCH MEHR POWER.

    Du bist DER WAHNSINN! Auch wenn ich mir die Großfamilie erträume, so denke ich mir immer wieder „Das würdest du gar nicht schaffen.“

    Und zur Hebamme: Wie kann man eine Hochschwangere (mit noch dazu vielen Kindern) SO hängen lassen?! Das ist wirklich traurig. Ich wünsche dir nur das BESTE!!