2018, so ein Jahresrückblick

Angefixt durch meinen Gatten, musst ich nun auch was Schreiben… 

Mein 2018 begann einmalig, denn ich wollte erst das alte Jahr rund abschliessen, nur deswegen war ich geduldig geblieben, aber ich hatte schon so ein Gefühl und in der Nacht zum ersten Januar noch einmal mehr, da lag ein ganz besonderer Zauber in der Luft…
Ich machte deswegen am Neujahrsmorgen einen Schwangerschaftstest und der war wie erspürt: positiv. „Wenn das Jahr so bleibt, wie es begonnen hat, kann nichts mehr blöd werden oder so“, schrieb ich kryptisch bei Instagram… Es änderte alles und das sofort. Und es war wieder einmal überwältigend. Da war so viel Liebe, so viel Hoffnung, es fühlte sich gut an, aber da war auch Sorge, ich könnte erneut ein Baby verlieren.
Kommt mir ein neues Jahr oft wie eine weiße, frische Seite Papier vor, unbeschrieben und voller Erwartung auf das was kommen wird, war da plötzlich ganz viel Erwartung und vorallem der Wunsch, es möge alles Erhoffte auch in Erfüllung gehen. Ich meisterte diese Schwangerschaft samt aller Ängste auch ganz gut, dennoch musste ich wie in den Schwangerschaften zuvor Hormone und Magnesium nehmen und obendrein Blutverdünner. Aussdem wurde mir wahnsinnig oft und schnell schlecht, so übel war mir gefühlt noch nie, vermutlich hatte ich nur vergessen wie es zuvor gewesen war, aber Einkaufen ohne Übergeben von Geruch der Kühlregale war ein Kraftakt und der Gang zum Kindergarten täglich eine Herausforderung.
Gleich zu Beginn des Jahres hatten die Kleinsten Ringelröteln, meine Mama hatte noch einmal eine OP, gleich also erstmal den Blick auf Wesentliche. Ich ging noch relativ regelmässig schwimmen, das tat mir gut, mit oder ohne Kinder im Gepäck. Nils feierte seinen 35. Geburtstag. Ich buk gegen das Grübeln an, ich war nicht zu halten und probierte neue Rezepte aus und war noch relativ viel mit den Kindern unterwegs, Spielplätze waren der Hit und es sollte am Ende des Jahres rasant weniger werden.
Im Februar waren schon alle krank, nicht unbedingt gleichzeitig, wir wechselten uns ab und das zog sich über sieben Wochen hinweg. Der Winter wurde eisig und Anfang März, kurz nach Toms 10.Geburtstag, hatte ich dann so eine fiese Blasenentzündung, dass ich kopflos zum Arzt raste und im Anschluss den Kindern erzählte, dass wir noch ein Baby erwarten. Sie freuten sich so sehr, es war ein Geschenk, ich genoss diesen Moment sehr und so war es ausnahmsweise mal wieder relativ früh, dass wir die Kinder einweihten. Mitte März wussten es dann die Menschen im Internet, nachdem wir erfahren hatten, dass wir einen Sohn bekommen würden und das erinnerte mich an Zoe und Noah zu Beginn unseres Elternseins.
In Venedig, unserem allerersten Urlaub mit den Kindern im Ausland, spürte man Ende März endlich etwas Frühling, der eins zwei Wochen später auch bei uns in Bayern ankam. Und mit ihm meine Allergie, die Natur explodierte augenblicklich und das bekam auch jeder Allergiker zu spüren. Was hab ich oft abends geweint, dicke rote, juckende Augen, erst die doofe Übelkeit und das Schlappsein und nun die nächste Herausforderung, aber ich genoss dennoch jede Blüte und machte eifrig Fotos. Nach Venedig feierten wir Ostern zu Hause, es ist mir unglaublich schön in Erinnerung. Ich sog nun neben den Blüten, auch die Wärme durch die Sonne und die neuen Farben ein, denn darauf hatten wir gefühlt ganz schön lang warten müssen und nur kurze Zeit später, erinnerte nichts mehr an die Kälte, ist war als wäre nie Winter gewesen, alles stand plötzlich in voller Pracht.
Die erste Jahreszeit schwanger war geschafft, mein Bauch wuchs und im April nach Noahs 12. Geburtstag und Zeldas 2., erfuhren wir, dass wir nach einem Monat vergeblicher Jungennamenssuche, doch eine Tochter bekommen würden! Die Freude war riesig! Und schnell fand sich nun der Name unserer Tochter und neuen Schwester unserer Kinder.
Der Mai stand im Zeichen des Grillens, ich hatte im Monat zurvor das allererste Mal Baguette gebacken und das Rezept wurde ein Bestandteil vieler Mahlzeiten in diesem Jahr, ob nun als Grillbeilage mit Knoblauchbutter oder unterwegs mit ins Freibad zum Saisonstart oder als Proviant auf langen Zugfahrten. Wir fuhren das erste Mal in diesem Jahr zur Ostsee Mitte Mai, dort buk ich das erste Mal Croissants und allerlei andere Backwaren und verbrachte wunderschöne sonnige Tage mit meiner Familie. Währenddessen zog Nils Vater, nach der Trennung von seiner Frau nach oben an die Küste, es blieb kompliziert und war ein großes Thema in diesem Jahr, da ich auch dank der Funkstille zwischen Vater und Sohn irgendwie als Bindeglied fungiere und versuche, den Kindern Treffen mit ihrem Opa möglich zu machen. Ein weiterer Schlag war dabei die Diagnose Krebs, das hat mich nach all den Zittern um meine Ma ganz schön aus der Bahn geworfen. Die Sorge blieb und die Behandlung sollte erst im neuen Jahr starten, nach Vorbereitungen dafür und bringt dann hoffentlich die erhoffte Heilung.
Im Juni kamen wir nach Hause und wurden von blühenden Rosen begrüsst und verabschiedeten Zoe auch schon zur Klassenfahrt, das war eine kleine Herausforderung so kurz nach dem Urlaub und dem Ankommen daheim, Noah folgte ihrem Vorbild zwei Tage später und fuhr nach Last Minute Abgabe seines Mittelstufenabschlussprojekts ebenfalls ins Schullandheim.
Ich plante mit anderen tollen Frauen an meiner Seite als Admins insgesamt verteilt auf dieses Jahr drei Kindsknopf Gruppentücher in diesem Jahr, Tragetücher blieben meine Passion auch wenn ich Zelda nicht mehr viel tragen konnte, ab von seltenen Ausnahmen war unsere Abschiedstragereise Venedig geblieben. Mein großer Schatz bleibt unser Namenstuch Lilou, dass eine andere liebe Verrückte auf einer Messe für uns ergatterte und benennen durfte und so kam es, dass unser Namenstuch eher bei uns war, als das Kind, nachdem es benannt worden war.
Wir besuchten trotz ausgelaugt seins, die Lange Nacht der Wälder bei uns und genossen die Abwechslung sehr. Brotbacken gelang mir weiterhin gar nicht, dafür blieben Hefebackwaren und ich beste Freunde. Ich stand in der Küche, ob es nun warm war oder nicht. Burger machen schlich sich in unsere Familienrezepteliste ein, deswegen begann ich die Brötchen dafür zu backen und der Mann bereitete das Fleisch zu, so trägt jeder seinen Teil zur Mahlzeit bei, irgendwie ist das schön. Tom und Zoe assistierten mir oft beim Kochen in diesem Jahr, ich arbeite gern mit ihnen in der Küche und unterhalte mich nebenher, Noah schafft es nun allein unsere Cookies zu backen, was er zwei Mal in diesem Jahr für die neue Klasse machen musste, weil er Sportzeug oder Hausaufgaben vergessen hatte.
Wir besuchten Ende Juni an Emils Geburtstag den Wildpark schon zum zweiten Mal in diesem Jahr (nach der Dinoausstellung), die Anfahrt ist weit und anstrengend mit dem langen Fußweg, aber es lohnt sich jedes Mal und Zelda liebt die Tiere, eigentlich alle Kinder sind verzückt auf dem Weg zum großen Spielplatz und ich kann meiner Liebe zur Natur nachgeben.
Im Juli gaben wir im letzten Monat vor den Ferien noch einmal alles, Abschieds- uns Sommerfeste stehen meist auf dem Plan, es wurde heiss und es gab noch allerhand zu tun. Das Bett stellten wir um, damit wir mehr Platz für das neue Familienmitglied haben und ich begang die Tage bis zur vermeintlichen Ankunft des Mädchens zu zählen. Ende des Monats wurde bereits das fünfte Kind aus dem Kindergarten geworfen. Nils erlebte dieses Fest mit Hexenschuss und starken Schmerzen und nur einen Tag später feierte Anton schon seinen vierten Geburtstag. Aus dem geplanten Ausflug zum Playmobil Funpark wurde aber erneut nichts, wie schon an Emils Geburtstag, diesmal war der Kühlschrank Schuld, der den Geist mitten im Sommer aufgab und so verbrachten wir den Vormittag beim Ansehen neuer Kühlschränke mit Oma und gingen im Anschluss ins Freibad.
Endlich begonnen die Sommerferien und obwohl es unglaublich heiss war, strich ich das ganze Haus, wo es noch weiß war noch einmal neu und befreite die Wände so von Fett und Fingertapsern und spachtelte zuvor Löcher zu. Es fühlte sich unglaublich gut an, etwas das nur für uns war und das Wohnen wieder aufwertete, aber gleichzeitig auch eine Art Nestbau war, es machte mir den Kopf frei und es uns schön und dann ging es auch schon nach dem Unterzeichnen der Rufbereitschaft der Hebamme, schon das zweite Mal an die Ostsee. Leider war das Wasser voller Feuerquallen und so ging ich nur ein einziges Mal ins Wasser, was mich nicht davon abhielt gleich mal krank zu werden und nachts herum zu Husten, das Schwimmen fehlte mir in diesem Jahr sehr. Mein Papa war dann auch noch im Krankenhaus, nachdem meine Ma sich gerade erst von ihrer Knie- OP erholte, auch da waren die Gedanken wieder woanders. Trotz allem Wünschen und der Herausforderung hochschwanger bei der Wiederholungsbehandlung ein weiteres Mal Läusemittel aus vielen Haaren zu kämmen, blieb Lilou im Bauch, dennoch wuchs in den letzten Tagen die Anspannung und ich war am Ende doch froh gut nach Hause zu gekommen zu sein. Wo ich augenblicklich anfing weiter an unserem Nest zu bauen. Ich putzte, ich strich die Wand im Wohnzimmer, ich bestellte letzte Dinge für Lilou und mich. Um nicht verrückt zu werden vor lauter Warten, strich ich den Flur, kochte (vor) und buk, räumte ich weiter ich auf, nebenher war ich von morgens bis abends allein mit den Kindern mitten in den letzten Tagen der Sommerferien. Und wurde mit jedem Tag, der verging immer ungeduldiger, denn schliesslich stand ja noch ein ganz anderes großes Ereignis vor der Tür: Emils Einschulung. Die ich am Ende doch noch miterleben durfte, so ganz anders als erhofft, aber ich war so froh, dass ich dabei sein konnte. Emils Paten kamen dafür extra aus Berlin angereist, es war unheimlich schön, aber ich war am Nachmittag so platt, all die Anspannung der letzten Wochen fiel und purzelte von mir ab, ich hatte eigentlich alles geschafft. Und war gleichzeitig traurig, weil der Alltag wieder Einzug gehalten hatte. Weil wir nun nicht in Ruhe mit Lilou ankommen kommen würden. Und sie kam trotzdem immer noch nicht. Die erste Schulwoche endete, es wurde Samstag, mir ging es gar nicht gut, aber an Geburtswehen war nicht zu denken. Bis zum Abend, kaum schliefen Anton und Zelda, ging alles ratzfatz. Vom darandenken die Hebamme anzurufen bis zur Geburt verging kaum eine Stunde. Und dann war sie endlich da. Mein Wunder 2018. Durch den Winter hatten wir es geschafft, den Frühling, den Sommer und nun war sie endlich da! Ich war verliebt! Aber kam kaum zur Ruhe. Ich war noch immer wie aufgezogen, der Alltag zog uns mit. Die Schule hatte begonnen, Emil als Erstklässler brauchte Halt, Zoe musste packen für ihre Frankreichreise mit dem Fränzösischkurs, Bens 9. Geburtstag rückte immer näher. Den feierten wir natürlich auch, genauso wie er es sich auch gewünscht hatte, nur die Übernachtungen mussten etwas pausieren. Und die holten wir kurze Zeit später reichlich nach.
Der Elternzeitmonat war viel zu schnell vorbei, wenn auch gut genutzt, wir arbeiten mit Salzteig, besuchten ab und an den Spielplatz, ich stand backend viel in der Küche, wir machten uns Cakepops, bastelten Teelichter für Halloween, schnitzten Kürbisse, ich las hier und da ein paar Seiten, wir besuchten das Fest „Kunst & Kürbis“ mit den vier Jüngsten und das große Finale der Familienzeit war dann auch schon mein 35. Geburtstag, den ich mit meinen Liebsten und meinen Freundinnen feierte.
Wieder zurück im Alltag und allein, stolperte ich noch sehr. Lilou schrie so viel, das verbrauchte mehr meiner Energie und warf mich zusätzlich aus der Bahn. Ich ging zu wenig raus mit den Kindern, weil ich unendlich müde war, was mir ein riesiges schlechtes Gewissen einbrachte und so verflog mein Lieblingsmonat nur so dahin. Immerhin schafften wir es am Ende doch noch ein drittes Mal in den Wildpark, kurz vor der Zeitumstellung, gerade noch rechtzeitig, denn nur eine Woche später, war es schon dunkel, als wir noch im Wildparl herum liefen. Und wir schafften es auf die Hochzeit meiner Freundin, was unheimlich schön war.
Der November startete mit Vorbereitungen für Zoes 14. Geburtstag, der unheimlich schön war, weil das Haus, wenn auch nur kurz richtig voll war, vor allem voller toller Menschen! Nur ein paar Tage später holte ich mit den drei Kleinen meine Eltern vom Hauptbahnhof ab und genoss ein paar Tage mit ihnen, die auch viel zu schnell vorbei waren. Wir feierten St. Martin, was in diesem Jahr wieder sehr schön war und so herrlich unkompliziert, den wir schwänzten und warteten vor der Kirche, was schon mal dahingehend Anspannung ersparte, dass alle ja leise sind und sich gut benehmen. Dann genau als ich langsam Fuß fasste im Alltag, wieder Freundinnen traf und allmählich das Gefühl hatte, ich sei wieder ich und Lilou wäre endlich angekommen, knickte ich im Kindergarten mit meinem rechtem Fuß um und riss mir nicht nur Band- und Kapsel, sondern brach mir auch gleich das Sprunggelenk, was mich dann doch als ich das Ergebnis des MRTs erfuhr aus der Bahn warf, denn es hatte bis dahin schon alle Pläne genug durcheinander gewürfelt, aber ich beschloss dann doch, das alles zu ignorieren und die Adventszeit zu geniessen. Jetzt erst recht quasi.
Ich feierte mit meinen Freundinnen das geplante Adventskaffee, wir kauften sehr früh unseren Weihnachtsbaum, damit wir möglichst viel von ihm haben. Wir zauberten eine ganze Menge verschiedene Plätzchen, die wir auch verputzten oder reichlich verschenkten. Da wir Anfang November entschlossen hatten am Meer Weihnachten zu feiern, war ich mitten drin in den Vorbereitungen dafür und wickelte nachts dank friedlich schlafender Lilou jede Menge Geschenke heimlich ein, buk oder nachte Pakete versandfertig. Nikolaus lag hinter uns, es gab nochmal für mich etwas Aufregung wegen schlechter Leberwerte,  aber so langsam dachten wir ans Packen, ergatterten Second Hand neue Koffer, so fuhren wir nach einer Woche Kranksein am letzten Schultag Nachmittags ans Meer mit vier geheimnisvoll gepackter Koffer. Leider hatten wir noch Viren im Gepäck und so wurde Lilou richtig krank. Wir hatten noch das Glück Weihnachten in Ruhe feiern zu können und schon in der Nacht zum ersten Feiertag, ging es rasant bergab. Wir schafften die Feiertage irgendwie, auch dank mitgeschleppten Pariboy und besuchten einen netten Arzt im Nachbardorf, gleich am ersten Werktag. Lilou hatte eine spastische Bronchitis, aber bekam endlich wirksame Medikamente, die ihr halfen. Die Nächte wurden zwar nicht besser, aber kurz vor Jahresende ging es Lilou endlich besser, sie war wieder die Alte. So kommen wir nun hoffentlich gut ins neue Jahr und können endlich noch etwas Urlaub geniessen, bevor uns der neue, alte Alltag wieder mitreisst…

Wünsche, die ich ins neue Jahr mitnehme, sind für mich ganz persönlich, dass ich gern wieder mehr Zeit mit mir allein verbringen würde, etwas das ich ganz dringend brauche, am besten im Wasser oder lesend, daran arbeite ich gerade bereits, ich möchte meinen Blick lernen eher auf Dinge zu lenken, die ich geschafft habe und nicht auf den Berg, der noch vor mir liegt, ich möchte weiterhin anderen nichts neiden, dass ich selbst gern hätte und möchte lernen zu sagen, was mich verletzt oder was ich gern anders hätte ohne dabei selbst ruppig zu werden… und noch mehr Schönes schreiben oder sagen, anstatt auf Doofem herum zu reiten!
Und ich wünsche mir ein Fortführen des roten Fadens, der sich konstant durch dieses alte Jahr zog: Backen und Frühstücke mit Freunden, unserer immerzu gedeckten Tafel, um nur Beisammenzusein mit lieben Menschen oder um Geburtstage zu feiern! Denn das Leben gehört gefeiert.

Kommentare deaktiviert für 2018, so ein Jahresrückblick