les moments

Die Kliniktasche ist (an-) gepackt… zusätzlich zum Hausgeburtskorb steht sie bereit, die Geschenke für die Lehrkräfte sind eingewickelt, die Wäsche nach einem Großeinkauf Ende letzter Woche an neuen Laken und Handtüchern wieder auf einem normalen Level… noch 15Tage bis zum erratenen Termin… ich werde immer nervöser… und ich stelle mal wieder fest, das sehnsüchtige Warten ist doch der schwierigste Teil der letzten Wochen…

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les moments

Vor zehn, elf Jahren haben wir als Eltern wichtige Entscheidungen getroffen. Wir haben entschieden, dass unsere Erstgeborene ein Jahr länger im Kindergarten bleiben sollte, als im
Novembergeborene war das gar kein grosses Problem und so wurde sie nach vier Kindergartenjahren, mit Sechs als eine der Ältesten ihrer Klasse eine Erstklässlerin. Leicht haben wir uns als Erstlingseltern diese Entscheidung nicht gemacht, die zweite wichtige Entscheidung war genauso wenig einfach, denn wir haben uns zeitgleich das erste von zwei Malen die Montessorischule angeschaut. Wir hatten kein gutes Gefühl für die staatlichen Grundschulen und unsere Große war zwar unfassbar intelligent, schon damals, aber auch sehr, sehr perfektistisch, obwohl wir alles -typisch Eltern- immer toll fanden, musste immer alles genau so sein, wie sie es von sich wollte. Ich hab mir Sorgen um sie gemacht und mich zusammen mit dem Mann gefragt wie sie in einem System zurecht kommen sollte, dass das Optimum aus einem Schüler rausholen sollte, wo sie sich selbst schon den größten Druck machte. Lange Zeit war das auch an der Monte noch so, ich erinnere mich daran wie sie den Stift festhielt, so fest, ganz genau. Und mit den Jahren stellten wir erleichtert fest, dass dieses Màdchen auch mal loslassen konnte, Dinge liegen lassen, schludern lernte, unterschied in Vergnügen und Spass und Pflicht, ja es fällt mir schwer das zu beschreiben, ohne zuviel zu erzählen. Wir wurden so oft kritisiert für diesen Weg, die Kinder wären nicht abgehärtet fürs „wahre“ Leben, alles zu weichgespült und was solle nur aus den Kindern werden… Wir haben uns Zeit und Ruhe erkauft, den Kindern ermöglicht in ihrem Tempo zu reifen. Und nun hat dieses fabelhafte Mädchen -oder so langsam muss ich junge Frau sagen-, gestern einen 1er Quali „nach Hause“ gebracht (bekommen). Ich bin nicht nur wahnsinnig stolz, das darf sie auf sich sein, und ich würde sie nie niemals weniger lieben, wenn es anders gelaufen wäre, nein ich bin auch froh und dankbar zu sehen, dass es sich manchmal lohnt gegen den Strom zu schwimmen, mutig zu sein, auf sein Herz zu hören. Und ihr Weg ist nach der 9. Klasse noch lange nicht zu Ende ????