Putzplan- Rant

Der Mann nennt es „Packokalypse“… und tatsächlich raubt mit diese Abreise den Schlaf. Ich musste viel Kleidung der Kinder ersetzen in letzter Zeit, was unheimlich viel Zeit in Anspruch genommen hat, weil ja nicht alles passt, dazu wasche ich im Akkord, damit ich für jeden genug dabei habe, schreibe Liste um Liste und versuche das Haus in einem einigermassen ansehnlichen Zustand zu verlassen, was sich schwierig gestaltet, weil wenn ich vorn putze, hinter mir etwas verwüstet wird…

Zudem ist noch Schule daheim, die Kinder sind zu Hause. Der Spielplatz bot mir diese Woche ein paar Mal die Möglichkeit einfach mal die Nase in den Wind zu halten, mal durchzuatmen oder auf dem Sportplatz im Viereck zu laufen, Selbstgespräche zu führen und etwas runter zu kommen beim Sortieren, wo fordere ich Hilfe ein… eigentlich wollte ich in dieser Woche gar nicht raus gehen mit den Kindern bis auf unseren kleinen Garten, um so Stress raus zu nehmen. Aber diesen Plan aufzugeben hat echt gut getan diese Woche. Dafür hatte ich eben Zeit, meine Woche einzutakten. Was mich zum Wort Plan bringt, während ich so wutentbrannt das scheiss verfluchte Bad putze, fiel es mir wieder ein das Gruselwort: Putzplan. Das ist der neue heisse Scheiss. Jeder der ein sauberes Haus will mit keinem oder sechs Kindern, braucht nur einen guten Plan! Man taktet alles durch, wer das nicht schafft, hat halt Pech und lebt im Dreck. Mit mir macht dieser Ordnungs- und Putzwahn etwas: es stresst mich und drängt sich mir auf als: „Nicht gut genug! Machs besser!“ Selbstoptimierung. Und da erwischt man mich mit. Und ich frage mich, wem das gut tun soll. Anscheinend vielen. Mir nicht. Ich hab auch einen Plan, am Wochenende werden die Bäder geputzt, die Etagen gesaugt und gewischt- sogenannter Grundstock, hat zur Folge dass man ein bescheidenes Wochenende hat und ausserdem klappt das in 25% der Wochenenden. Und kochen soll man bitte frisch- am Besten mit Essensplan, dank der optimierten Einkaufsliste. Aber so ist das, erfolgreich gibt es nur nach Plan, Bloggen und Posten nach Plan, alles durchorganisiert.

Wenn die kleinen Kinder so drauf sind wie in dieser Woche, dann ist da nichts mit Plan. Ausserdem ist das bei dem Wetter eher so, dass ich die Nase auf dem Fenster halte und gucke, „Oh regnet grad nicht?!- Alle schnell raus!“ 

Warums bei mir so aussieht auf Fotos?- Ich wurde ja nie müde zu betonen, weil ich grad aufgeräumt hab oder eine Ecke grad schön aus sieht, aber der Rest? Den will doch keiner sehen. Dieser Wahn der Planerei hat zur Folge, dass Menschen sich fast schämen, eine Putzkraft anzuheuern. Einfach falsch. 

Und warum ich putze bevor ich weg fahre, obwohl die Katzen zu Hause alles vollhaaren? Weil ich die letzten Tage im Haus der Schwiegermama nur am Putzen bin, und dennoch immer jemand was zu nörgeln findet, dann mag ich nicht zu Hause gleich wieder weiter putzen, zum Einen muss ich das im Erdgeschoss sowieso wegen dieser Katzen, die ich oben erwähnte und nach dem Öffnen der Koffer sieht es eh aus, als wäre eine Wäscherei explodiert… #Rantover

Ein Kommentar

  • Lajulitschka

    Du Meisterin der Worte. Ich werde nicht müde zu wiederholen dass es mir ein Rätsel ist wie ihr das hinbekommt.
    Ich räume auch vorm Urlaub auf, ich hasse es wenn ich heim komme und es ist unordentlich. Denn wie du richtig sagst: wenn man die Koffer öffnet ist das Chaos eh erstmal da.
    Jetzt eine schöne Zeit und viele wunderbare kleine Glücksmomente.
    Liebe Grüsse, Lajulitschka