Die Schwere der Verantwortung

Eigentlich starteten wir ganz gut, erstmal nur die Schulkinder. Nebenher zwar viele Termine, vier Mal Musik, drei Arztbesuche, eine Blutspende, mehrere Telefonate, ein kaputter nagelneuer Fernseher, dann gabs zu verdauernde Hiobsbotschaften aus der Schule, Zukunftssorgen, müde grosse angespannte Kinder auffangen und nebenbei müde kleine und oft daher laute, schimpfende Kinder begleiten. Man selber irgendwo dazwischen.

Henry schläft aktuell leider zwischen 22 bis Mitternacht ein, was dafür sorgt, dass ich zwischen 1 und 4Uhr ins Bett gehe, mit dem neuen, alten Ryhtmus gelingt das nur dank des Mannes Routine am Morgen, die Kinder allein zu versorgen bzw mit ihnen in den Tag zu starten, denn unruhig schläft Henry auch und stillt noch oft wie ein Neugeborenes. 

Dann bitte langsam wieder wie schon letztes Jahr zwei Schulanmeldungen fertig machen. Und als es um die Frage ging, gehen wie Mädchen wie geplant zurück in den Kindergarten (sie waren seit Oktober nach den zwei Mal Magen- Darm daheim) flogen die Worte lauter als geplant vor lauter Überforderung. Ja, wir Eltern sind nicht immer einer Meinung, streiten im Versuch das Richtige zu tun, sind müde ständig diese Art der Verantwortung zu tragen, sich allein gelassen zu fühlen, nicht wirklich frei wählen zu können und ständig mit diesen Sorgen zu leben, ob man richtig entscheidet, zu fahrlässig ist, sich am Ende in diesem neuen Jahr nur mehr von Quarantäne zu Quarantäne und von Infektion zu Infektion hangeln wird, es ist nach bald zwei Jahren nur noch zermürbend.

Die Kinder sind bis auf eines geimpft, aber ob das hilft bei Omikron? Schützen wir Henry genug? Schützt ein jeder aktuell genug den Anderen? Die Inzidenz ist bei uns im Landkreis von Anfang der Woche 300+ auf bald 600 gestiegen, innerhalb von 24h um 100Punkte, der Pooltest eines Schulkindes schlug wieder an, zwei Corona Warn Apps leuchten wieder rot, es ist eine so grosse Unsicherheit und Belastung immerzu. Das erlebt man aber wohl nur in einer Familie, wie der unseren.

Und dann dazwischen die wichtige Frage: Kindergarten? Kann man das verantworten? Die anderen tragen immerzu eine Maske, die Mädchen natürlich nicht, dazu der Weg mit den Bussen. Und für wie lange geht das dann gut? Ich, für mich, möchte am meisten Kontinuität und Stabilität für die Kinder, kein Hickhack, kein dauernde Unsicherheit, einfach einen Alltag. Das ist grad so nicht möglich. Es ist immer nur ein „bis“. Aber die Entscheidung fiel.
Wir haben jetzt zwei geimpfte, glückliche, zufriedene Kindergartenmädchen, ich gewöhne wieder ein, was bisher kaum wirklich nötig ist. Das gibt mir grad so viel, nebenher begleite ich die Schulkinder, heute sitze ich schon über zwei Stunden am Esstisch, drei Schulkinder brauchten Hilfe, ein Viertes nur Unterschriften und die Grosse ist jetzt erst auf dem Weg nach Hause, es ist erst einmal ein voller Alltag… bis… 

Ein Kommentar

  • Lajulitschka

    Danke wie immer für die Einblicke. Die Kleine stillt und stillt und stillt auch. :)
    Und geht spät ins Bett, gerade konnte ich sie ablegen.
    Die könnten prima abends miteinander spielen *gg*
    Filia ist auf zwei Geburtstage eingeladen. Da haben wir auch lange überlegt ob oder ob nicht. Letztlich gewann die psychische Gesundheit und die Sozialkomponente und die Hoffnung dass die Impfung schützt.
    Oder die Zahlen so sind dass es eh abgesagt wird.
    Viel Kraft weiterhin