les moments

Ein Monat Zahnschmerzen, mal mehr, mal weniger stark, ein paar Tage davon mit erhöhter Temperatur, eine Menge Schmerzmittel, stehe vor dem Spiegel, sehe eine erschöpfte Frau mit dicken weißgrauen Strähnchen, frage mich wann der Moment des Aufgebens gekommen ist, wann einen Zahn loslassen, der doch eigentlich zu mir gehört, aufhören darum zu kämpfen, sich zu bemühen, aufhören abzuwarten, aufgeben, zugeben, dass es nicht besser wird. Aber in dem Moment, in dem ich das nächste Mal diese Praxis betrete, bedeutet das wieder Loszulassen. Wann ist dafür der richtige Moment? Ich fühlte mich verwundet, als ich heute Morgen die Praxis betrat. Ausgelaugt, zermürbt. Natürlich hatten die starken Schmerzen daran ihren Anteil, man sieht sie mir an, in meinem Gesicht. Wir haben alles getan, investiert sowohl als auch, um diesen Zahn zu retten, jedes Mal wieder machten die S- förmigen Wurzeln Probleme, jedes Mal wieder könnte ich vor Schmerzen an die Decke gehen. Wenn ich das Wochenende gut überstehe, geht es Montag Mittag zum Ziehen. Loslassen, Wundscherzen zulassen, aushalten dass alles wie immer nicht so einfach heilen wird. Sich ziehen wird, alles sich eh schon so lange hingezogen hat. Aber dann vielleicht ist es geschafft. Eine Baustelle weniger und ich muss dann wohl annehmen, dass da wieder ein Zahn weniger ist. Mit nicht mal 40. Danke fürs Lesen und Dasein! ????

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