Erste Woche Urlaub

Der Mann und ich sind Meister darin „das Beste“ aus der Situationen zu machen, auch wenn es einige nicht glauben können, ist ein Urlaub mit neun Kindern durchaus auch für uns Eltern erholsam, zumal in dieses Ferienhaus samt grossem Garten, das meiner Schwiegermama und meiner Schwägerin gehört, sich Jahr um Jahr ein paar Dinge von uns eingeschlichen haben, ein Bollerwagen, eine Schaukel, Hochstühle, Spiele und Puzzle, Bobbycars, ein Spielhaus, eine Rutsche… es sind unsere Sachen, unser Zeug, dass wir hervor kramen und uns noch einen Ticken heimischer fühlen als in einer x- beliebigen Ferienunterkunft. Der Zugang zum Strand ist mittlerweile eigentlich eher nur noch Herzkasparmoment als toll, auch wenn der Ausblick in all seiner Farbenpracht, den Tosen des Wasser wundervoll, das Rauschen der Silberpappeln einfach Zuhause sein und unbezahltbar sind. Strand gibt es nur noch selten, die lange Treppe entlang der Uferschutzanlage mündet jetzt in einem Haufen grosser Steine (Uferschutz) und da hat man als Eltern kleiner Kinder nur noch Kopfkino und ist froh, wenn jeder heil ins Wasser und zurück kommt, denn Schwimmen gehen oder Strand besuchen heisst in erster Linie: erstmal Klettern über eben jene Steine. 

Trotz unserer Coronaerkrankung konnten wir bisher die Tage geniessen, die Sonne hat eigentlich täglich geschien, das Wetter sich von seiner besten Seite gezeigt, der grosse Garten wie immer ein Traum, die Kinder (und wir Eltern) werden ihn (und diese Freiheit) wieder mehr als vermissen. 

Auch wenn man auch gern mal etwas anderes sehen würde, was aber aus finanziellen Gründen nicht geht, überkommen einen dafür regelmässig Erinnerungen an frühere Urlaube, sieht quasi im Zeitraffer an diesem Ort zu wie die Kinder wachsen und irgendwann statt des Blickes auf das Meer eher auf Smartphone, das Steamdeck oder die Switsch lenken und über das wirklich miserable deutsche Netz schimpfen. 

Die beiden Grossen Jungs sind auf einem guten Weg, es ist beängstigend wie sehr der Virus (auch und gerade uns Eltern) die Lunge angreift und dauerhaft schwächt, da kommt die zweite Woche Urlaub mit dem geliehenen E- Lastenrad gerade richtig und eröffnet Möglichkeiten wie Entlastung. Ein bisschen Unsicherheit bleibt, neben den üblichen Gedanken zur Abreise, schwebt die Frage im Raum, ob sich noch jemand infiziert und was wir dann eigentlich machen…