Die letzten Tage mit dem Manne


Nachdem ich aus Garmisch wieder nach Hause gekommen war, plumpste ich ja gleich zurück in den Alltag. Der Elternabend zu Emils Schullandheim fand statt. Montag Abend war Nils ja auch schon nicht zu Hause gewesen, weil er bei dem Fettes Brot Konzert war. Donnerstag Morgen sollte unsere Kochplatte ausgetauscht werden. Das fiel nur leider aus, weil die neue Platte, wie die Alte einen Sprung hatte. Also neuen Termin ausgemacht. Immer mit der Zeit im Nacken; noch dieses und jenes erledigen zu wollen. Ich hatte Therapie, ging einkaufen und stand sogleich wieder in der Küche fürs Kochen. Abends war der Mann dann mit seinem besten Freund was Trinken und ich sass irgendwann lesend auf dem Sofa. Freitag fand dann das Maifest im Kindergarten statt am Nachmittag. Etwas falsch in den Kalender positioniert, kam das etwas plötzlich. Nach viel Überlegen überwand ich mich und wollte mit zum Fest, obwohl da viele andere Menschen sein würden, um meine Tochter zu sehen, die ja geprobt hatte und auch schon mächtig aufgeregt war. Auf dem Weg dahin musste gleich die erste Hürde überwunden werden, denn mein Fahrrad ging endgültig kaputt, also schob ich es zurück, nahm Bens, fluchte viel und schrieb auf die Todo Liste: neues Fahrrad. Das Kindergarten- Fest war sehr schön, aber leider auch für mich sehr emotional. Das hatte ich Freitag gleich aufgeschrieben und verbloggt auf meinem abendlichen Spaziergang, zum Luft holen. Samstag ging es gleich morgens um 6Uhr mit den Öffentlichen zum Legoland, quasi eingeladen von Kolping Bayern bekamen wir Großfamilien die Eintrittskarten stark vergünstigt und kurz vor 22Uhr waren wir dann (endlich) wieder zu Hause. Die (meisten) Kinder haben sich total gefreut, haben soviel mitgenommen, auch wenn die großen Jungs deutlich weniger begeistert waren als noch vor ein paar Jahren. Man merkt halt auch an solchen Ausflügen, dass wir kein Baby mehr dabei haben oder ein wirkliches Kleinkind, auch wenn mir die anderthalb Stunden auf dem Bahnhof alle Nerven gekostet haben, mit den im (alle paar) Minutentakt durchfahrenden Zügen. Im Park haben wir Eltern uns abgewechselt mit den Kindern und nachts dann noch im Halbschlaf unseren Filmeabend nachgeholt, den wir Freitag mit Blick auf die Aufstehzeit in weiser Voraussicht verschoben hatten.
Sonntag haben der Mann und ich, uns ziemlich verloren, das war nicht schön, aber gehört(e) gerade wohl dazu, dennoch ging ich mit zwei Kindern abends noch ins Kino. Der Mann war dann gestern Abend im selben Film mit einem anderen Kind, während ich wieder abends allein war.
Heute wurde dann die Platte in der Küche ausgetauscht. Dafür sprang mir mittags beim Kochen, die Sicherung in der Küche raus, das ganze Haus ohne Strom dank FI Schalter, Fehler gefunden haben wir nicht, aber morgen kommt der Elektriker eventuell, man hat das Gefühl man streicht eine Sache von der Liste und instant kommen eine oder zwei neue Dinge hinzu. 

Gestern hatte der Kindergarten geschlossen und  so waren wir morgens gleich beim Fahrradhändler, holten abends mein neues Rad da ab, waren somit zwei Mal an einem Tag da. Heute bekam ich die Kupplung für den Hänger ans neue Rad und so bin ich mobiler und startklar für die Wochen ohne Mann. Gestern waren wir ausserdem nach der Schule noch Schwimmen mit den Minis. So haben die Kinder und wir nochmal viel Schönes mitgenommen in den letzten Wochen und die Glücks- und Erinnerungsspeicher sind hoffentlich aufgefüllt bis der Papa wieder da ist.

Vorhin gingen der Mann und ich auch nochmal zum Friedhof, danach ins Café zwischen Krankenhaus und ebendiesem, wo wir gar nicht ins Gespräch kamen, weil jemand an der Bushaltestelle kollabierte und in die Notaufnahme gebracht werden musste. Gott sei Dank war der Ersthelfer Arzt, aber mein Mann war dennoch dabei, half beim Versorgen und beim Transport. So war unser Abschieds Kaffeetrinken halt auch noch einmal mehr durch den Wind als ohnehin schon. Abends waren Mann und Sohn dann nochmal umsonst beim Arzt, umsonst weil Symptom Medizin und keine Ursachenforschung, da müssen wir wohl doch noch mal zum Orthopäden. Wir- das Kind und ich.

Und so endet mit dem Aufschreiben der letzten Tage, auch schon der allerletzte gemeinsame Abend für die kommenden Wochen.

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