Fast da

Es gäbe eigentlich so viel zu erzählen, über die letzte Woche. Der Mann ist jetzt erst drei Wochen wieder daheim, wenn man das so nennen kann, denn sowohl er, als auch ich waren unterwegs in dieser Zeit. 

Es gab seit meiner Ankunft mit den verbliebenden Kindern von der Ostsee nach den Pfingstferien kein einziges Wochenende, an dem ich nur zu Hause war. Am ersten Wochenende besuchten wir den Mann am Ammersee, am zweiten Wochenende war ich eine Nacht in Ruhpolding, am dritten Wochenende waren wir als Familie minus Zwei in Garmisch- Partenkirchen und vergangenens Wochenende startete mit dem Abiball der Großen, nachdem sie zuvor ihren Ausbildungsvertrag bei der Stadt final unterschrieben hatte und nur ein paar Stunden später standen wir im 4Uhr auf und sassen im Flieger Richtung Paris. Sie hatte sich den Besuch bei der TwitchCon gewünscht, dahin hab ich sie begleitet. Also kein Mutter- Tochter- Wochenende in dem Sinne, wir teilten uns ein Hotelzimmer, die Abende und die eine oder andere Mahlzeit, aber verbrachten einen großen Teil des Tages getrennt. So bin ich etwas durch den Teil in Paris gestromert, den ich mir zutraute und Montag Morgen fielen wir um 5Uhr aus dem Bett und fuhren nach zwei „Tagen“ mit dem Zug zurück, wo ich den Mann nicht mehr antraf, weil der schon auf dem Weg nach Berlin war. Nach nur einer Nacht zu Hause folgte ich ihm, also aus und wieder eingepackt und besuchte gestern also mit dem Sprinter meine Schwester, lernte meinen neuen Neffen kennen und konnte mit den Kindern kuscheln, sogar mein Papa kam trotz Bereitschaft. Es war total schön, aber eben auch super schnell vorbei. Ich bin erschlagen von Eindrücken und mache heute nach der Rückreise und dem gleich im Anschluss gelegten Termin mit Zelda drei Kreuze. Abends kommt der Mann zurück und dann sind wir vorerst vereint. Und keiner fährt mehr irgendwohin- hoffentlich-, das war jetzt einfach viel zu viel zum üblichen Chaos zum Schuljahresende. Es sind natürlich nicht nur die Feste und Abschiede, die überall stattfinden, die mich und uns fordern, es stehen auch noch ein Geburtstag und ein weiterer Abschlussball an, sondern aktuell die ganzen organisatorischen Dinge. An den Stellen, an denen die Arzttermine langsam(!) ausdünnen, weil jetzt zum Beispiel alle Kiddos beinahe einzeln beim Zahnarzt waren und nach über einem Jahr und vielen Terminen wieder „alle“ Zähne im Mund habe, aber eben Logopädie 2.0 und Friseurtermine neu dazu kommen, fordern mich: so viele Ausflüge, zum Schwimmbad, zum Skyline Park, zum Imker, zum Bouldern, ein, zwei Sportfeste für vier Kinder, an den Tagen bitte kein Schulranzen, aber nur wenn es nicht regnet, hat natürlich vorher geregnet, also rätselraten, obs um eine Woche verschoben wird oder nicht, dazu Geld wird hier und dort via Paypal (bei jeder Erinnerung nochmal nachdenken, hab ich das schon gezahlt? Oder der Mann?) oder passend klein gesammelt für Abschiedsgeschenke und die Ausflüge, aber auch nur so Sachen, wie bitte morgen ein Rucksack für X, lange Ärmel da, Taschengeld hier, bitte Zettel wegen Hitzefrei immer schriftlich für jede Woche neu, aber eben dazu auch noch zig Konfrontationen, in den letzten Wochen mit Lehrkräften, die wir begleitet haben so gut es ging, in der Prüfungsphase und danach und die ja zum Teil auch Folgetermine und neue Verpflichtungen mit sich bringen, weil man ja selbst bei den Älteren immer CC gesetzt wird, kriegt man auch alles mit. Ich bin dann durch mit diesem Schuljahr, das Handy immer in der Hand, am Planen, Organisieren und vorallem Koordinieren, ein Schuljahr das hier in Bayern leider noch zweieinhalb Wochen dauert. 

Und natürlich haben *mir* die Kinder nach meiner Ankunft aus Paris und der Erinnerung, dass ich nochmal eine Nacht weg sein würde in Berlin gesagt: „Immer bist du soviel unterwegs!“ 😅 Ja, klar. Ist ja auch nicht so als wäre der Papa jetzt sechs Wochen nicht da gewesen. Aber es war eben für die Kinder auch sehr viel in sehr kurzer Zeit. Sind wir bald da? In diesen Ferien? 

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