Vollgepackt mit tollen Sachen…

Ich glaube es war das erste Mal, daß ich mit einem noch so frischem Baby ganz allein mit fünf Kindern bei einem Fest war, ohne einen Mann, der nachkam, vorallem nicht so lang. Auf der einen Seite fühlte es sich letzten Freitag dort sitzend richtig scheisse an. Ich fragte mich, wie das eigentlich passieren konnte, nicht nur das Ende des Wochenbetts, zurück im Alltag, nein das sind doch so ganz alte Pfade- sie hat die Kinder, er ist am Arbeiten. Ich hasste alles daran und auf der anderen Seite war ich ganz stolz, auf mich sebst, weil ICH das geschafft hatte und weil wir einfach ein super Team sind, auf meine Kinder ist Verlass, wir sind partners in crime.

Aber nach dem vollen Tag, dem Tag davor, ach der ganzen Woche mit noch schnell Wildpark und allem und der ganzen Aufregung drum herum, nach diesem Start in den Alltag, der irgendwie gar nicht alltäglich gewesen war, war ich auch total überstimuliert, müde und auch durchgefroren abends, denn es war eiskalt geworden, mehr als drei Stunden waren wir draussen im Garten des Kindergartens gewesen. (Ich hab mich durchaus total nett unterhalten und war wieder beeindruckt wie liebevoll alles hergerichtet war, aber ich war komplett im Einer nach der Woche.) Die Quittung kam einen Tag später, Henry bekam zu seinem Husten noch Fieber, Lilou hatte auch Temperatur und schwächelte ebenso. Also machten wir am Wochenende langsam und die beiden blieben auch gestern und heute daheim und sogar Anton hustet noch so fies. Ich habe den Kindern eigenmächtig was gegeben von den letzten Resten Inhalation, denn der Kinderarzt hatte leider bei der Kontrolle am Donnerstag nichts aufgeschrieben, aber da meine arme Schwiegermama schon so krank geworden war, hatte ich ein besonderes Auge auf die Kinder.

Gestern habe ich, obwohl ich drei Kinder hier zu Hause hatte, so unfassbar viel geschafft und der Mann konnte sich gut einarbeiten. Heute hab ich zwar auch unfassbar viel geschafft, aber es lief einfach nicht so gut, ich machte mir tagesaktuell viele Gedanken. Ich hätte an so vielen Stellen in meinem Leben gern mehr Selbstbewusstsein, eine stärkere Stimme, aber auch gern mehr die Fähigkeit mich abzugrenzen, zu sagen „Stop! Bis hierhin und nicht weiter!“  oder an anderen Punkten nicht alles auf mich zu beziehen oder nachfragen wie man das nun genau meint bzw. es einfach nicht an mich heran zu lassen. Das würde ich gern noch lernen, aber ich scheitere immer wieder, lasse mich stigmatisieren, mich verunsichern und lasse so zu, das andere Menschen soviel Macht über mich haben, das ärgert mich so sehr, nicht gleich die passenden Worte parat zu haben, souffleurlos halt. Wenn mich das in meinem Miteinander mit den Kindern nicht so stören würde, weil ich urplötzlich alles durch die Augen Dritter und nicht mehr durch meine eigenen und meine jahrelange Erfahrung sehe, ärgere ich mich gleich nochmal mehr. Vorallem weil ich bei anderen immer so empathisch sein kann und mitfühlend, aber mir dieses Mitgefühl oft selbst nicht gebe. Umso froher bin ich um den wertvollen Austausch mit anderen tollen Frauen!

Heute also wieder so ein Knallertag, emotional, dazu noch mal ein spontaner Besuch beim Hautarzt; was kontrollieren und neu anschauen lassen und auch solche Sachen, fallen mir nach meiner Angststörung nicht ganz so leicht, auch wenns heute erstaunlich gut gelaufen ist und ich sehr stolz darauf bin. Noch toller, wenn man leichtfüssig Heim gehen darf, aber immer sich selbst hinterfragend, war ich dort zu schnell? War das schon wieder ein Schritt zuviel? Oder wars nicht gerade gut, sich den Sorgen zu stellen und auch weil ich gut hingehen konnte ohne Herzkasper. 

Unserer June gehts in den letzten Tagen gar nicht gut, sie weint viel, ist unruhig, stillt oft, schläft wenig und hatte nach vier Wochen wieder mal ne Bindehautentzündung. Irgendwie scheint das so ihr wunder Punkt zu sein oder es liegt an uns? Zuviele kleine Kinderhände und Münder in ihrem Gesicht? Ich weiss es nicht. Manchmal bin ich einfach nicht schnell genug. Morgen ist noch ein wichtiger Arzttermin vorm Vatertag und somit bleibt nochmal mehr Verantwortung und Todo bei mir, gerade in der Früh, ich hoffe, ich wupp das morgen gut allein. Und ich hoffe unsere Kinder sind hier bald wieder gesund. Eigentlich wollte ich ganz viel schon vorbereiten für die Reise Ende nächster Woche, aber keine Chance bisher. Aber mal gucken, vielleicht geht da noch was. 

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