dazwischen…

Meine Erfahrung sagte mir, dass diese Wochen nach den Pfingstferien heftig werden würden. Leider keine self fullfilling prophecy, die sich mit dem richtigen Mindset ändern liesse, sondern ein Fakt, der sich leider Jahr um Jahr immer wieder bewahrheitet. Irgendwo las ich mal, diese Wochen seien „die Adventszeit des Sommers“ und es fühlt sich auch ganz danach an. 

Es sind nicht nur große ausserordentliche Termine, ob nun ein Arztbesuch, Abschieds- und Sommerfeste oder letzte Elternabende in gefühlt jeder Klasse, sondern es sind auch ein Haufen Zettel, wegen Zecken, Ausflügen, Hitzefrei, Umschläge mit Geld, Vertragsänderungen. Ich stehe andauernd vor dem Kalender und schubse mir mit dem Mann Screenshots von irgendwelchen Mails und Aushängen in die Eltern- Orga- WhatsApp Gruppe, ein ganzer Haufen einzutragende und nicht zu verpassende Ausflüge, klein wie gross, sich wiederholende Termine wie Friseur oder Kontrollen beim Zahnarzt, Impftermine -es kommt einfach total nicht) überraschend- alle halbe Jahre die geballte Packung, auch wenn man sich Tricks und Kniffe angeeignet hat es etwas(!) zu entzerren. Und in diesem Jahr ist eh alles gestreckter, weil aus sonst sechs Wochen Schule zwischen Pfingst- und Sommerferien, wurden es in diesem Jahr acht lange Wochen. Ich weiss noch nicht so genau, ob ich das besser oder schlechter finden soll. 

In diesen zweieinhalb Wochen, in denen wir wieder zu Hause sind, war der Mann für eine Nacht weg wegen seiner neuen Arbeit, ich also das erste Mal mit zehn bzw elf Kids allein daheim, fanden zwei Elternabende statt, haben wir ein Kind zweimal zum Klavier gebracht und zwei andere Kinder hatten zwei Mal Gitarrenunterricht, ich war ungeplant beim Impfen nachdem mir eine Zecke entfernt werden musste, beziehungsweise deren Überreste und die Tetanus- Auffrischung eh in diesem Jahr anstand, ich war mit vier Kindern beim Impfen, mit June bei der U 4 und ich war mit Dreien beim Zahnarzt, der Mann mit einem Kind beim Zahnarzt, mit vier Kindern bei einem Arzttermin in München, einmal Therapie, einmal Podologe, sechs Mal Logopädie sind geschafft, die Hälfte davon hat Oma mit dem Auto übernommen, weil AdW.

Bis zu unserem Urlaub haben noch drei Kinder Geburtstag und es stehen noch zwei Klassenfahrten an, ein Elterngespräch, ein grosses Sommerfest an der Schule, für das wir noch sechs Elternstunden mirgenommen haben, zusätzlich zu den noch zu leistenden Elternstunden an der Schule von Noah, sprich ich nochmal sehr viel in der Küche stehen werde und der Mann nicht da sein wird, diverse Abschiede, fünf Friseurtermine… und eben der ganz normale Wahnsinn dazu wie Logopädie, Musik usw. 

Seitdem wir die Saisonkarten für das Familienbad gekauft haben, vor eineinhalb Wochen, war ich schon neun Mal im Freibad. Einmal allein, einmal zwei Mal an einem Tag, einmal kam ein Teil Kinder nach, und ich war schon mehrmals ganz allein mit den Kids da. Seitdem Henry in diesem Jahr endlich die Schwimmflügel akzeptiert, ist alles zum Teil so viel entspannter geworden, wenn er denn gleichzeitig mit den anderen ins Wasser geht. Und die schönsten Besuche sind doch die, wenn es noch relativ kalt ist und wir das Bad fast für uns allein haben. Ich geniesse diese Besuche sehr, sie holen mich ein Stück weit trotz Vor- und Nachbereitungen aus meinem Hamsterrad raus, ich muss mich auf die Kinder konzentrieren und kann da auch viel für mich mitnehmen. Aber anstrengend bleibt es, man ist so sehr viel unterwegs und ich habe in den letzten Wochen oft das Gefühl gehabt nur noch die Türklinke in der Hand gehabt zu haben, wenn ich nicht versucht habe dem Haushalt Frau zu werden… zudem gibt es einfach sehr vieles, das mich beschäftigt und sich nicht einfach so lösen lässt. Mein Herz daher trotz schöner Stunden mit meiner Familie, während dieser vollen Tage oft schwer… ich merke gerade jetzt, fehlende Reserven, mir hängt das letzte Jahr noch nach, und es bleibt keine Zeit mal emotional Luft zu holen. Ich hangel mich von Tag zu Tag und geniesse die, an denen sich ein Hauch Leichtigkeit finden lässt und die Dinge im Fluss sind, denn manchmal, so wie letzte Woche als ich, weil der Mann ja nicht da war, allein im Freibad mit sechs Kindern war und zuvor und danach so viel gut geschafft hatte und alles so unfassbar schön lief, wie ein perfekt aufeinander abgestimmtes Orchester. Ich liebe das, diese Tage, ich hoffe das kommende Wochenende bietet Zeit zum Atmen.

Ein Kommentar

  • Tina

    Ach Du,
    ich hoffe, das Wochenende brachte wirklich ein wenig Zeit zum Durchatmen.

    Ich wünschte, ich könnte Dir eine Ladung Durchatme-Zeit per Post schicken.

    Du leistest so so viel. Ich sehe das. Und mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich dennoch so liebevolle Worte von Dir lese. Wie Du die Dinge wertschätzt und kleine Augenblicke genießen kannst. Wie Du so viel Liebe für die Kinder hast und Deinem Alltag, trotz der vielen Arbeit, auch all das Schöne abgewinnen kannst. Ich versuche das für mich mitzunehmen. Ich schicke weiterhin viel Kraft für die Wochen bis zu den Ferien und eine feste Umarmung.