
les moments
Freitag hatte ich wieder Freundinnen hier. Ich versuche mehr daran zu denken, wenn die kleinen Kinder nicht da sind, die Chance zu ergreifen & einzuladen, egal wie müde ich bin, versuche anzuknüpfen & Kontakt zu halten. Das fällt mir im Alltag sehr schwer. Ich hatte letztens schon geschrieben, dass es das erste Mal war, dass ich jemanden zu Kaffee & Kuchen hier hatte seit dem Kennenlernen nach Junes Geburt, so krass.
Aufrechtzuhalten & anzuknüpfen, was früher so leicht fiel, einfach einander zu besuchen am Nachmittag nach dem Kindergarten. Auch wenn es mehr als 15Jahre her ist, dass wir diese Zeit gemeinsam erlebt haben, hat sie sich doch so eingeprägt & wir geschafft Kontakt gehalten. Das schaffte ich nicht bei allen Freundinnen, leider. Der Kontakt wird loser & oft ist es nicht so, dass man sich in verschiedene Richtungen entwickelt hat oder auseinander gelebt hätte, es ergibt sich nicht mehr so _einfach_. Bei mir noch einmal mehr, denn wo sich hier & da neue Freiräume autun, wenn die Kinder älter werden, taten sich bei mir neue Kinder auf.
Eine Freundin meinte, die ersten eins, zwei Jahre mit den Kindern, wären Ausnahmezustand gewesen. Ein paar meiner Freundinnen haben die ersten beiden Kinder wie ich nahe beieinander, unter zwei Jahren bekommen. Und da wurde mir so richtig bewusst, ja bei mir ist seit zwanzig Jahren Ausnahmezustand. Diese Isolation, die sich oft einstellt, wenn man das erste Kind oder schnell auch das zweite Kind bekommt, den Alltag den man versucht zu wuppen, sich oft einsam fühlt und versucht einen zum Teil neuen Freundeskreis aufzubauen, das erlebe ich ja immer wieder, dieses gebunden sein, mehr gebraucht werden, weniger Selbstbestimmung. Und so merke ich zwar wie wichtig es ist, den Kontakt zu halten oder neue Frauen kennenzulernen, aber wie schwer mir das Umsetzen in meinem Alltag fällt.
Ich bemühe mich in diesem Jahr mehr im Austausch zu sein, on- und offline, weil ich merke wie unglaublich gut das tut, denn egal ob man sich sehr ähnlich oder ganz verschieden ist, es ist Balsam einander zuzuhören, von einander zu lernen aber auch einfach nur Anteil zu nehmen. Darf sich gern eine jede angesprochen fühlen: Schön, dass es dich gibt!

