jour ordinaire

Der alltägliche Wahnsinn

  • Junes Geburt

    Tagebuch, abends 18. Februar 2024 (in wenigen Stunden wird die Fruchtblase platzen)„Es ist so komisch sich vorzustellen, dass es diesen einen Tag geben wird, einen, der alles ändert. Unser Leben in ein davor und danach teilen wird, in ein Leben vor ihr und mit ihr. Das ist total abgefahren. Immer noch. Obwohl sie ja jetzt schon da ist. Aber ich kann sie nicht richtig sehen oder anfassen, nicht riechen, ihr nicht in die Augen sehen. Das sind so magische Momente. In diese klaren Augen sehen, Haut streicheln, die zum ersten Mal mit Licht und Kälte in Berührung kommt. Dieses frische Menschenkind wird das erste Mal hier draussen auf der Welt…

  • kleines Wunder

    Diese kleine Kämpferin ist mein kleines großes Wunder. Eigentlich spricht alles gegen ihre Existenz. Es ist wirklich ein Zauber, dass es sie gibt. Hätte es diesen unfassbar furchtbaren Streit zwischen mir und Nils nicht gegeben, hätten wir uns nicht versöhnt, gäbe es sie nicht. Wir hätten uns nicht gesehen in diesen Tagen am Meer. Der Mann und ich, wir wären normalerweise 1000km von einander getrennt gewesen, nichts davon war irgendwie geplant, ich war geradezu überrumpelt, weil er mich da oben überrascht hatte, um sich auszusprechen. Wir sahen uns eine Woche nach dem Beginn der wirklich heftigen Abbruchsblutung auf der Fahrt ans Meer. Es war „Zyklustag 2“ als ich allein mit…

  • gravida 18

    Gestern tauchte in einer lieben Nachricht an mich, das Wort „Wehmut“ auf und schon kam eine Welle und trug mich fort. Da ist gerade so eine Unruhe in mir, die mich nicht zur Atem kommen lässt, so viele Gefühle, die angeschaut werden wollen. Eine Wehmut in mir, dass ich 20 Jahre jetzt hinter mir lasse, ein Teil meines Lebens abgeschlossen sein wird. Zwanzig Jahre ist mein erster positiver Schwangerschaftstest her. Zwei Jahrzehnte des Mutterwerdens, Kinder-  Empfangens, -Austragens, -Gebärens, -Nährens. So viel Zeit zu tragen, trösten, begleiten, lachen, weinen, staunen, verzweifeln. Ein letztes Mal.  Da taucht ein großer Abschiedsschmerz in mir auf, alles war und findet ein letztes Mal statt. Genau darauf…

  • June

    June Minou Eloise, geboren am 19.02.2024 um 18:18Uhr als Hausgeburt im heimischen Schlafzimmer mit 2880g auf 51cm Länge in  der 39.Schwangerschaftswoche bei 38+6.  Wer uns Eltern etwas Gutes tun möchte, kann uns gern den einen oder anderen Euro in die Paypal- Kaffeekasse werfen, wir werden bestimmt bald wieder Spazieren gehen und so Mini- Auszeiten geniessen können, die uns im Alltag sehr helfen: j.hitze@gmail.com. Bitte falls es geht, keine Kinderkleidung schenken, sonst lieber Spenden an: SternenkindFotografie.eV.

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  • 35+4

    Jeden Tag warte ich darauf, daß ich mich gut &  attraktiv fühle, um noch ein paar schöne Fotos als Erinnerung zu machen und jeden Tag kommt mir irgendetwas dazwischen. Meist fühle ich mich nicht mehr so wirklich fit, leide unter Übelkeit, habe Schmerzen oder knabbere an meinen Ängsten. Dabei denke ich, es wäre sicher schön, später etwas mehr zum Erinnern zu haben. Sicherlich werde ich irgendwann einiges in der Erinnerung verklären, mich nach so Manchem zurück sehnen, vielleicht sogar bereuen, dass ich das Eine oder Andere nicht gemacht (Yoga, Babyshower), mehr genossen oder zelebriert habe. Die Wahrheit ist aber, ich hasse das alles grad. Jeder Tag ist nach wie vor ein…

  • Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all, zu uns, wenn der Schuh drückt oder so…

    Jetzt sind wir seit etwas mehr als zwei Wochen wieder zu Hause und schon so tief versumpft im Alltag des neuen Jahres. Neue Sorgen tun sich auf und Alte sind noch nicht einmal so richtig bewältigt und verarbeitet. Unsere Art zu Leben macht manchmal etwas einsam, da fehlt der Austausch an vielen Stellen oder schlicht die Zeit dafür. Zeitgleich gibt es aber mit den Kindern nie so richtig abgeschlossene Phasen, alles beginnt von vorn mit jedem neuen Menschlein und neue unbekannte Abschnitte beginnen.  Aus dem Netz sind oft erst viele Fotos von Kindern verschwunden und irgendwann auch die Themen rund um die älteren Kinder, beide Male mit der Begründung sie…

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  • Ein Jahr hinter sich lassen

    Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen, das Jahr 2023 geht zu Ende. Ich ging mit mulmigen Gefühl nach Mitternacht ins Bett, fragte mich mit welchen Emotionen ich dieses Jahr verlassen würde und was mich wohl 2024 erwartet.  Dachte daran, dass ich vor 365 Tagen einen Post verfasst habe, wie fordernd das Jahr 2022 gewesen war und das Jahr davor ebenso. Dachte mit Schrecken daran, wie sehr mehr mich dieses Jahr 23 gefordert hat als das davor und ob das jetzt auf immer so weiter geht?- Ein Jahr „toppt“ das Nächste?! Vor einem Jahr schrieb ich von meinen Grenzen, die ich überschritten hätte. Und dieses Jahr verlangte noch einmal mehr,…

  • Andere Vorweihnachtstage

    Ich war jetzt das dritte Mal auf dem Weg zur Ostsee dieses Jahr und wieder war alles anders als geplant, 1000km mit Bus und Bahn und das zweite Mal allein mit ein paar Kindern. Geplant war eine Anreise Freitag nach der Schule mit allen Familienmitgliedern. Daraus wurde eine Fahrt in zwei Gruppen.  Denn Dienstag Nachmittag schrieb mir eine Freundin, fragte wann wir fahren würden und schickte gleich einen Screenshot von einer Sturmankündigung hinterher. Diese Nachricht brachte alles durcheinander, vorallem in meinem Kopf war Chaos. Ich hatte immer mal wieder gesagt, dass es schlau gewesen, wäre wenn einer eher hoch fahren würde, schon mal vorfahren und alles vorbereiten, denn so war…

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  • Mit Herz

    Dieses Stück Papier bedeutet mir sehr viel. Und deswegen schreibe ich heute etwas sehr Persönliches von mir auf. Was ich nie gross an die Glocke hänge und aus Scham in Gesprächen oft verschweige oder um mein Leben nicht einfach mal eben so zusammen gestammelt auszubreiten, auch schon schwindelte: ich habe keine abgeschlossene Berufsausbildung.  Ich bin quasi der wahrgewordene Albtraum jeder Feministin und halte mich dennoch selbst für Eine, erkämpfe und diskutiere mir meine Rechte, weise immerzu auf Ungleichheiten hin. Aber das ist nunmal ein Fakt, ich habe zwar einen Schulabschluss, aber nie „was gelernt“.  Dabei habe ich von klein auf sehr viel gelernt. Ich bin „im Markt“ meiner Mama grossgeworden,…

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  • 18 Jahre

    An dieser Stelle könnte ein tiefschürfender Text stehen, denn dieses Blog wird heute 18 Jahre alt. Seit 18 Jahren, seit meiner zweiten Schwangerschaft schreibe ich mehr oder weniger regelmässig hier und seit etwa zwölf Jahren bin ich noch auf Instagram zu finden, erzähle große und kleine Schnipsel aus unserem Alltag. Vieles bleibt ungeschrieben, unsortiert und unformuliert, manches ist sicher auch total uninteressant … mit der Zeit wurde es auf Insta mehr und mehr Text und hier weniger, aber für das lange Geschwurbel gibt es ja dieses Blog. Seit heute eben volljährig. Nicht nur Zeit den Klingelbeutel herum zu reichen, sondern auch für ein dickes Danke an alle, die mit uns…

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