• Lagebericht- aus der vierten Woche

    Nach schrecklich schlimmem Streit am Freitag kam überraschend gestern der Mann für eine Nacht aus München zur Ostsee, für ein paar Stunden. Wir hatten somit ein ganz wenig Zeit nach zwei Wochen, in denen wir uns nicht gesehen hatten. Zuletzt hatten wir uns am Ammersee getroffen, jetzt nach 14 Tagen einander in die Augen zu schauen und etwas (wie es die Kinderschar zuliess) miteinander zu (be)sprechen, war jetzt irgendwie nötiger als gedacht.  Dinge, die nie aufgearbeitet wurden, auch Schicksalsschläge, die da Schlag auf Schlag kamen seit (und auch schon vor) dem Tod meines Schwiegervaters Ende 2019, der Tod meiner eigenen Mama Anfang 2020, die Pandemie, die dadurch resultierende Dauerbelastung und Daueranspannung,…

  • Volle Tage

    Nachdem eigentlich so alle vorab gemachten Pläne in der letzten Woche ins Wasser fielen, haben wir zu Hause das Beste draus gemacht.  Ich war seit Freitag vorletzter Woche bis auf ein kurzes Intermezzo von Schwiegermama am Montag letzter Woche als ich beim Zahnarzt war, von Freitag bis letzten Freitag Nachmittag mit den Kids allein gewesen, kranken Kindern. Kindern, die dadurch logischer Weise sehr viel zu Hause waren und nicht in Schule oder Kindergarten.  Nachdem ich etwas sehr eskaliert war (auch) wegen des Wassers im Keller am späten Mittwoch Abend und nach Aufwischen ebendieses, begannen wir unseren Filmabend in den freien Tag mit erheblicher Verspätung, aber wir starteten. Dieses Mal wurde…

  • Ausnahmezustand

    Ich habe das Gefühl, dass einige irritiert sind, ob meiner Aufrichtigkeit, dem Wiedergeben der guten sowieso schlechten Tage und vielleicht auch der Gefühle, die ich meinem Mann mitunter entgegen bringe, ihn nicht genug unterstütze und den Rücken einfühlsam freihalte. Da heisst es schnell, „aber wenn er da ist, dann braucht er es wohl“, ja „No shit, Sherlock.“, aber ich brauche vielleicht auch ganz viel.  Es sieht am Ende niemand was sich in den letzten Jahren, Monaten und dann noch einmal Wochen abgespielt hat. Was hinter den „Kulissen“ passiert ist, was das für mich bedeutet hat, was ich schon auffangen und leisten musste und wie wenig ich eigentlich Zeit hatte für verschiedene…

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  • Gedanken

    Die Anteilnahme schrumpft, wenn man erneut das dritte Mal hinterheinander ein Baby verliert, egal ob es dieses Mal noch mal anders und vielleicht für mich wieder viel schlimmer war, weil es ein echter richtiger Mensch war, mehr als nur Hoffnung. Dieses damit allein bleiben wird natürlich noch einmal verstärkt, wenn der Partner dann verschwindet, genau jetzt. Ich verschliesse mich, werde härter. Umso mehr wiegen dann die Aufmerksamkeiten, die man bekommt, die hallen nach: einen wunderschönen Blumenstrauss, eine Karte samt Ständer mit ihrem Namen & ein Gutschein, Päckchen von Schwiegermutter und Schwägerin, aber auch der USB Stick von der Sternenfotografin, Sachen die ich vor Wochen bekommen habe. Und sie sind eigentlich…

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  • Der Tod und ich

    Als ich 13 war, starb meine Oma, die eigentlich meine Uroma war. Für mich war sie aber eine Oma, weil meine Mutter bei ihr aufgewachsen ist. Es ist kompliziert. Der Krebs hat sie sich geholt. Danach -nicht nur deswegen- war nichts mehr wir zuvor. Auf ihrer Beerdigung habe ich meine richtige Oma dieser Familienseite das erste und das letzte Mal gesehen. Als ich 17 Jahre alt war, starb mein Opa väterlicherseits. Herzinfarkt. Der Zweite. Kurz danach zog ich aus. Schwanger mit dem ersten Kind, starb die Oma meines Mannes, väterlicherseits, ich hatte sie noch kennen gelernt. Zehn Jahre nach dem Tod meines Opas, nach zwei Fehlgeburten und dem Unfall bei…

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  • Tag 2 ohne Mann

    Nachdem ich den gestrigen ersten Tag mit den Kindern gut gemeistert hatte, startete heute der echte neue Alltag ohne morgendliche Unterstützung durch den Mann. Nach einer mehr oder minder durchwachten und durchgrübelten Nacht meinerseits, die beiden Kleinen schliefen noch entspannt neben mir, sprang ich morgens um 6Uhr aus dem Bett, rein in meine Klamotten und ab in die Küche. Ich versuchte am heutigen Ei-Tag, (Speck, Rühr- und Spiegelei, jeden Tag gibt es etwas anderes) irgendwie morgens alles fertig zu bekommen- samt Brotzeiten, wecken der Kinder und alle rechtzeitig zum Schulbus um 8Uhr zu bringen. Noah war schon vor 7Uhr aus dem Haus, Zoe schlief noch und weil wir am Vorabend leider…

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  • Tag 1 ohne Mann

    Das war er also, der fast erste Tage allein. Nur fast, weil wir uns morgens um kurz vor 8Uhr erst voneinander verabschiedet hatten. Danach weckte ich Henry, setzte ihn noch im Pyjama in den Kinderwagen und flitzte los zur Bushaltestelle mit Lilou, wo wir nur noch den Schulkindern hinterher winken konnten. Also nahmen wir unseren Bus, fuhren hoch in die Altstadt und liefen den Berg zum Kindergarten auf der anderen Seite wieder hinunter. Im Kindergarten wurde ich freudig begrüsst, das liebe Angebot Lilou vorübergehend zwei Stunden länger einzubuchen bis 14Uhr samt Mittagessen, habe ich heute final ausgeschlagen. Es passt einfach nicht, an zwei Mittagen wird Lilou in den kommenden zweieinhalb…

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  • Die letzten Tage mit dem Manne

    Nachdem ich aus Garmisch wieder nach Hause gekommen war, plumpste ich ja gleich zurück in den Alltag. Der Elternabend zu Emils Schullandheim fand statt. Montag Abend war Nils ja auch schon nicht zu Hause gewesen, weil er bei dem Fettes Brot Konzert war. Donnerstag Morgen sollte unsere Kochplatte ausgetauscht werden. Das fiel nur leider aus, weil die neue Platte, wie die Alte einen Sprung hatte. Also neuen Termin ausgemacht. Immer mit der Zeit im Nacken; noch dieses und jenes erledigen zu wollen. Ich hatte Therapie, ging einkaufen und stand sogleich wieder in der Küche fürs Kochen. Abends war der Mann dann mit seinem besten Freund was Trinken und ich sass…

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  • Eine Reihe betrüblicher Zufälle

    Das Maifest unserer Tochter fand heute im Kindergarten statt, ich hatte mich mit dem Datum beim Einschreiben in den Kalender vertan und so kam das Fest etwas plötzlich diese Woche. Der Mann wollte mit den Kleinen allein hin, aber irgendwie fühlte es sich nicht gut an, einfach zu Hause zu bleiben und dort zu fehlen. Dennoch, Menschen und ich, ist grad noch nicht so der Hit. Aber die Kinder hatten doch Lieder geprobt und ich wollte dabei sein. Also fuhr ich mit dem Rad mit, stand am Rand mit dem Mann und beobachtete, während um uns drei andere kleine Kinder von uns wuselten, meine kleine aufgeregte Tochter, die mir zuwinkte,…

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  • Frühling in Garmisch

    Es ist schön wieder in Garmisch Partenkirchen zu sein, ich als Küstenkind hab mich einfach in die Berge verliebt, 2017 nach meinem ersten Besuch im Allgäu. Danach schaffte ich es erst wieder 2020 im Januar in die Berge, schwanger mit Henry zusammen mit Nils und klein Lilou- aber dieses Mal eben das erste Mal in Garmisch.  Wir hatten schöne Tage hier und ich kam seitdem immer wieder hier her, es ist für uns gut zu erreichen und aus Tagesausflügen, die sehr anstrengend waren, wurden dann irgendwann sogar Übernachtungen, damit man nicht mehr Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln verbringt, als in der Natur.  Ich weiss nicht mehr wann ich zuletzt allein hier…

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