So viel… Gefühl…

Ich merke, dass ich momentan wieder mehr mit mir im Zwiespalt bin. Ist das urlaubsbedingt, wenn man zuviel Zeit zum Nachdenken hat? Oder ist der Winter mit seinen langen dunklen Stunden verantwortlich? Oder doch nur die Hormone kurz nach der Geburt?
Ich hadere mit mir und finde meine Mitte nicht, diesen bequemen Punkt in mir, der mir zuraunt: „Du bist dufte! Bleib genau so! Ja so!“
Bin ich zu künstlich positiv? Oder mache ich anderen Druck, weil sie dann doch nur so sehen, dass hier alles gelingt? Oder bin ich viel zu pessimistisch? Und andere denken, dass ich nur genauer hinsehen sollte, wie gut ich es habe?
Bin ich zu verschlossen? Und hölzern? Oder dränge ich mich Fremden zu sehr auf? An Stellen wo ich mich eigentlich nur öffnen mag und menschlich sein?
Ich bin so unsicher mit mir. Da sind so viele Versionen von mir. So viele Gedanken und Gefühle. So viel Gefühl.
Am Ende bekomme ich es gerade nicht zusammen, das was ich will und das Wollen der anderen.
Mein Faden ist nicht rot, nein er ist bunt.
Es geht nicht darum anderen zu gefallen, sondern mich so sehr zu mögen, dass es mir an Ende egaler ist, was genau andere sehen, darum dass ich es genau weiss, um mein Wissen.
Es geht aber auch darum richtig gesehen und verstanden zu werden- um die Wahrnehmung.
Welche Spuren hinterlasse ich?
Es sind bei mir anscheinend immer die gleichen Gedanken, wenn ein Kind geboren ist…
Welche Version von mir bleibt in Erinnerung, wenn ich nicht mehr bin?
Momentan passt gefühlt nichts zusammen, mein Bild von mir und das der anderen, wetten?!
Die einen sehen mich schon zur Kur fahren mit Burnout, zu selbstaufgebend, die anderen finden mich zu Wischiwaschi, nicht genug Kontur, zu rosarot, zu langweilig oder dann doch zu deep, zu wehleidig, zu jammrig, zu klagend, zu anstrengend, nicht luftig genug, zu wenig Witz, zu schwer oder zu leicht?
Wo sehe ich mich? Welche Version ist die Altuellste von mir? Soffleurlos 2019.

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