Mein Kryptonit

Dieser Tag gab mir unheimlich viel Kraft. Aber als ich allein auf dem Spielplatz stand und drei von vier laufenden Kindern verkündeten sie müssten zur Toilette, brach mir der Schweiß aus, obwohl mir grad noch ganz kalt gewesen war.
Ich impfte also Noah noch einmal kurz ein, auf dem Spielplatz zu bleiben, sich also nicht zu entfernen (nicht- Botschaften sind wahnsinnig sinnvoll, ich weiß) und lief dann mit Emil vor der Brust und drei Kindern zur öffentlichen Toilette. Im Winter diesen stillen Ort aufzusuchen bedeutet, ihn mit Schneehosen und zweierlei Jacken aufzusuchen. Man pult also die beiden kleineren Kinder möglichst schnell, denn nun ist es dringend -mit Baby jonglierend, weil vor der Brust hängend- aus ihren Klamotten um den Weg für den Toilettensitz zu bahnen. Wenn das geschafft ist, ist man auch geschafft, eventuell nass und für einen Moment eine schicke Kleiderstange.
Im Anschluss, alle wieder anziehen. Hier fungierte das Tochterkind als hervorragende Kleiderstange. Dann weil es so eine bombige nicht vorhersehbare Überraschung ist, muss man den jüngeren Kindern, die Hände waschen, weil der Wasserhahn unerreichbar ist. Konnte man ja bei der Planung nicht mit rechnen, dass kleine Kinder den Tierpark besuchen würden, die sich die Hände waschen würden wollen. Überraschung! (Vor dem einzigen Wickeltisch bei den Damen war eine Schlange aus Münchner Müttern, auch völlig unvorhersehbar das mit dem Wickeln. Aber ich bin ja schon still.)
Und noch eine kleine Hürde bahnte sich dort vor den Waschtischen an: „Mama, wie macht man das Wasser an?!“- „Schatz, das ist Oldschool, die Wasserhähne hier dreht man einfach _so_ auf.“

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