les moments

Jedes Jahr braucht es diesen einen Moment…

Ich hatte heute einen wunderschönen (Nachmit-)Tag mit meinen Kindern und meiner Schwiegermama und sie meinte „Oh! Ihr habt noch euren Baum?!“, genauso wie am Montag meine Freundin feststellte…
Und ich meinte, jedes Jahr sitze ich an einem Abend allein im Wohnzimmer nur im Licht des alten, vertrockneten Baumes, dann erinnere ich mich, weine bitterlich und lasse ein weiteres Weihnachten los, erst dann kann ich zulassen, dass der Baum wegkommt, ihn abschmücken… und nun ist der Mann unterwegs und ich allein auf dem Sofa, oben im Bett schlafen wie schon gestern drei Kinder.
Eigentlich wollte ich mich ans Puzzle setzen, an dem ich vorhin mit Ben gearbeitet hatte, aber da stand der Baum und flüsterte mir zu, ich solle ruhig näher kommen… und dann stand ich mitten in der Nacht vor diesem Baum. Egal wo ich hinschaute und je länger ich schaute, diese und jene Kugel betrachtete, immer mehr Erinnerungen an diese vergangene Adventszeit brachen über mich rein… und ich heulte hemmungslos. Weil es so schön war, weil es vorbei ist, weil etwas Neues kommt und weil alles irgendwie aus Halten und Loslassen besteht. Weil man so oft vom Alltag getrieben ist und erst im Nachhinein dieser Alltag zu wertvollen Erinnerungen werden.

Der Tag an dem ich in einer Regenpause mit dem Mann den Baum holte, ich musste mich ganz schön zusammen reissen nicht alles doof zu finden, denn ich wollte den Baum genau an dem Tag holen, weil ich mich so gefreut hatte und dann regnete es ununterbrochen und ich dachte, dass wird heute nichts mehr, ich war so traurig und dann hörte es kurz auf und diesen Augenblick hatten wir genutzt. Ich erinnere mich wie die Kleinen sich freuten, hüpfen, tanzten und klatschen als er eine Woche später geschmückt vor uns stand: „Das ham wir super demacht! Weihnachtenbaum!“ Und vorher ist man vielleicht genervt, weil es so ein Gewusel ist und die ersten Kugeln auf den Boden aufkamen. Ich denke daran wie ich trotz Krücken und gerade deswegen erst recht mit den beiden Großen im Gewerbegebiet war, um erste Sachen für Weihnachten am Meer einzukaufen, neue Kugeln für den Baum an der Ostsee, wie dieses Weihnachten da oben in meinem Kopf Gestalt annahm, was für eine Arbeit wie weit der Weg dahin war, überlappt vom Baum 2.0 dort, wie Michael Bublé hier mit Lagerfeuer im Fernseher rauf und runter lief. Ich denke an kandierte Äpfel und Karamell in Hülle und Fülle in der letzten Schulwoche, trotz Kranksein das Beste draus gemacht zu haben, an Kakao und viele Plätzchen und all diese Düfte im Haus… diese Heimlichkeiten… all die Abende hier im Wohnzimmer oder in der Küche, Nikolausabend, an die Momente, in denen unsere Freunde hier zu Besuch waren, wie die Kinder sich freuten, als wir nach der langen Fahrt nach Hause kamen und hier nochmal etwas zum Auspacken lag, Wie es an der Ostsee war, was wir dort für schöne Tage hatten, wie Lilou hier unterm Baum morgens einschlief und der Mann mir davon ein Foto schickte… je länger ich dort stand, desto mehr fiel mir ein und ich weinte, die Tränen flossen nur so… jedes Jahr braucht es eben diesen einen Moment… ✨ Wie wird es nächstes dieses Jahr sein? Noch zehn Monate bis ich mit darum wieder Gedanken machen werde. Es war einfach zauberhaft!…

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