Denta-Mom

Vor ein paar Wochen schob es ordentlich im Kiefer, meine Eigendiagnose lautete: Weisheitszahn.
Heute schaffte ich es endlich zum Zahnarzt. Ich wartete fast eine Stunde- genug Zeit sich die
schlimmsten Sachen auszumalen, denn plötzlich traten unten links Schmerzen auf. Mein Gehirn
war nicht mehr so ganz intakt. Die Stimme, die mir sagen wollte, das könnte vom nervösen
Herummahlen kommen war sehr, sehr leise. Nur grausige Geräusche aus den Behandlungszimmern.
Als ich mich nach 45 Minuten im Wartezimmer fast übergab vor Krampfen, dachte ich es wäre
eine gute Idee mir nochmal die Zähne zu putzen. Es kamen so ziemlich alle Bilder hoch, die
Entzündungen der Wurzeln, das Kämpfen, Reinigen der Kanäle, der Gestank, die Schmerzen
und das Ziehen der zwei Zähne. Pure Panik.
Im Behandlungszimmer: Vorwürfe. Wo ich seit letztem Jahr August bitte war?- Ich hab ein Kind
bekommen. Das zählte ein bißchen, vorallem weil die Zahnärztin selbst trächtig ist. Obwohl sie
etwas verwirrt war, denn seitdem wir uns das letzte Mal sahen, hatte ich zwei Kinder geworfen.
Mund auf- Mund zu. Auf Wiedersehen. Neuer Termin für Zahnreinung.
Es ist seit Jahren das erste Mal, dass ich keine Praxisgebühr zahlen musste, weil ich einfach
wieder ging. Einfach so. Einfach? Ich habe meine Gewohnheiten geändert. Der morgendliche
Tee nur ohne Zucker, nur Wasser, dreimal am Tag putzen. Ich mag den Geschmack von Essen
im Mund nicht mehr, was sicherlich auch daran liegt, dass zwei riesige Löcher in meinem Mund
sind, wo einst Zähne waren und sich nun einfach schnell das Gefühl voh „Ih-Bäh“ breit macht.
Ich bin so glücklich und stolz auf mich. Es hat wirklich etwas gebracht. JA! Es ist übrigens ein
weiterer Weisheitszahn, der wie ich fühlte und selber sah, schon etwas draußen ist. Es wird
weiter beobachtet wohin er wächst und was er veschiebt…

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