Probier mal!

Es gibt Dinge, die gehen gar nicht. Gar nicht geht: Jemanden essen in den Mund zu schieben.
Geht gar nicht! Wissen Sie- ich hab da so ein Kindheitstrauma. Früher gab es diese weichen,
labberigen Milchschläuche, die kamen in so einen Hartplastikbehälter für bessere Statik und
verschwanden im Kühlschrank. Ich erinnere mich sehr ungern an Milch, die auf dem Weg war
Joghurt zu werden. Todesmutig kosteste mein Vater also Milch vor. Seitdem nun niemand
mehr als Vorkoster zur Verfügung steht und ich auch nicht gewillt bin jemanden umzubringen,
bin ich dazu über gegangen einfach wegzuwerfen: Könnte die Milch älter als xTage sein, was ja
bei der Kinderanzahl kaum noch passiert, kommt sie weg. Nur verfahre ich mittlerweile mit Wurst,
Käse, Joghurt und Co genau eben so… Lieber in den Müll, als eine Lebensmittelvergiftung…
Aber wenn mein Besuch hier in meiner Küche etwas aufschneidet, mir reicht und mit diesem
Blick sagt: „Hier probier Mal!“, da sollte ich eben doch auf mein Gefühl hören. Denn erst wenn
der Happen im Mund ist, folgt auf Garantie der Rest des Satzes: „…obs noch gut ist…“ Sparen
wir uns Gespräche über den Sinn oder Unsinn davon eine Hochschwangere als Vorkoster zu
benutzen, nein lassen wir das Mundgefühl einfach so für sich sprechen… Sollte mir demnächst
also jemand etwas reichen, weil der eigene Ehemann daheim anscheinend als Versuchskaninichen
benutzt wird, aber gerade eben nicht verfügbar sei- dafür meine Wenigkeit- werde ich also nie
niemals nie nicht wieder annehmen, denn ich habe andere Qualitäten, als die frische der
Lebensmittel zu testen…

12 Kommentare

  • Giftzwerg

    Börks… was solltest Du denn probieren? (Ich rieche immer bis zum Exzess an allem, Uwe lacht mich schon aus – aber meine Nase ist da echt unschlagbar :) )

  • Patricia

    Igittipfui, so etwas geht ja gar nicht, schon gar nicht in der Schwangerschaft. Ich bin aufgewachsen damit, dass man keine Lebensmittel wegwerfen darf, und ich genieße es mittlerweile, ab und an überlagerte Wurst oder Käse einfach so zu entsorgen, ohne mir Magen-Darm-Beschwerden zu holen. Bäääh …

  • kassiopeia

    Honigmelone- überreif. Mitgebracht. Lieb gemeint, aber einfach so, geht gar nicht:

    „Hier probier mal…“
    „Warum?“
    „Na, probier mal…“
    Frau K. überwindet Kindheitstrauma, steckt Stück in Mund und prompt ertönt der Rest:
    „…obs noch gut ist!“.

    Grr…

  • 4kidsmami

    Oh wäh, erinnere mich gerade an den Geschmack von überreifer Melone…. ich probiere auch recht selten, gehöre auch den „lieber gleich wegwerfen“.
    Milch wird bei der Anzahl von Kindern bei uns auch nicht mehr schlecht, Gott sei Dank. :-)

  • Zeitlos

    Nach zwei, drei Mal saurer Milch im Mund hatte ich mir angewöhnt, immer bei Verdacht einen kleinen Schwupps ins spülbecken zu schütten um zu sehen, obs schon klumpt. Irgendwann ging der Milchverbrauch hier hoch und die Gefahr war gebannt. Plötzlich hörte der Mann aber auf Milch zu trinken. Und prompt hatte ich wieder Flöckchen im Kaffee *örks*

  • kassiopeia

    @Schussel: Ja eben… Wenn sie schon ne alte Melone anschleppt, soll sie doch kosten!

    @Zeitlos: Ich hab mir immer auf den Finger- nach Giftzwergs-Rüffel-Methode- aber wegschütten ist eben
    doch leckerer als kosten. Aber ich empfehle Kinder. Allein der Jura-Milchschaum-Behälter wird nicht
    regelmässig von den Kindern geleert, sondern entsorgt…

    @dickbauchmarie: Mein Mann ist genauso, als wär ich verrückt. „Das ist doch noch in Ordnung…“ Aber
    ist er wirklich sicher?! ;)

  • Zeitlos

    @Kassiopeia: Werde dem Mann gleich mal erzählen, dass ich jetzt eine Möglichkeit gefunden habe, wie die Milch niiiiieeee wieder schlecht wird. Bin mal gespannt, auf den Gesichtsausdruck ;-)

  • studentenleben

    Ich riech da auch immer dran, dann merkt man recht schnell, obs noch gut ist. Und bei Obst sieht mans ja auch.
    Milch sollte bei uns auch nicht schlecht werden, aber da wir 3 verschiedene Milchsorten haben, passiert es bei der laktosefreien (die trink nur ich, und ich trink ganz wenig) auch ab und zu. Da müssen aber die Katzen als Vorkoster herhalten und zwar jedesmal, weil ich nie weiß, wie lange die Packung schon offen ist.