Von Wehmut und Genuss

Spätestens in einer Woche bin ich den letzten Vormittag allein mit den
beiden Kleinen zu Hause, denn dann beginnen erst die großen, langen
Ferien und im Anschluss ist plötzlich Tom, der seit Jahren (beinahe)
täglich mit mir und Ben den Vormittag verbrachte nicht mehr da. Ich
freu mich für ihn. In den letzten Schnupperstunden ist Tom in der
Gruppe so richtig angekommen, er spielt von sich aus mit den anderen
Kindern, hat sich total gefreut und sich am Ende sogar von selbst bei
den Kindern mit denen er gespielt hatte verabschiedet, als wir gehen
mussten: „Tschüss, ich muss jetzt gehen…“ Er ist also in guten Händen
dort. Aber ich werde ihn auch schrecklich vermissen, nach all der Zeit
wird das einfach seltsam. Nicht mehr zugucken können wir Tom und Ben
am Morgen unser Schlafzimmer verwüsten, kichern oder sich gegenseitig
pielzeug aus den Händen reißen. Also versuche ich noch zu genießen,
dass wir noch etwas Ruhe haben, bevor die zwei Großen für erstmal
5 Wochen zu uns stoßen. Denn in den Ferien steht ja immer erstmal
alles Kopf. Nur noch ein paar Tage und das Seufzen wird jeden Tag
mehr und mehr, immer tiefer. Damit verändert sich alles. Es wird am
Ende bestimmt schön mehr Zeit mit Ben zu haben, aber eine lange Ära,
eine schöne Zeit geht einfach vorbei. Danach ist es eben anders.
Das muss ich erstmal ankommen lassen.

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