Wortlos

Seit drei Monaten versuche ich einen Bericht über Ben zu schreiben und es geht nicht. Es sollte nicht
sein. Und das ist schon irgendwie okay. Er fing so schnell an zu laufen und mittlerweile, ja mittlerweile
steht er in der Badewanne und sieht aus ein Großer. Immerhin, kann er noch nicht richtig sprechen,
obwohl er schon Dsüssi und Dülie sagen kann. Letzteres mit unglaublicher Begeisterung. Die Katze
ist einfach der Hit. Er ist aber kein Baby mehr. Er ist ein Kind geworden. Manchmal stehe ich einfach
nur da und staune. Da sind vier Kinder, die um einander wuseln. Nicht mehr drei und eines sitzt
oder liegt noch etwas ab auf meinem Arm, nein es sind vier. Ben erklimmt die Treppe, den Garten,
den Weg vorm Gartenhäuschen, Nachbars Garten, räumt zielsicher alles aus, was ihn interessiert, ob
für ihn gedacht oder nicht, er guckt sehr böse, wenn er sauer ist, und zeigt und sehr genau, was
er mag oder nicht, aber ganz anders als sein Bruder Tom, schmeißt am Tisch Dinge runter, die er
nicht will und klettert gekonnt auf diesen, wenn er etwas haben mag, was wir nicht schnell genug
bemerken, aber vor allem dieses Lachen ist unglaublich.
Aber für dieses Gefühl, dieses besondere, was mich erfüllt, wenn ich unsere vier Kinder sehe,
dafür hab ich keine Worte. Nichts was auch nur annähernd sagen könnte, was ich fühle. Liebe,
Stolz, Zuversicht, Glück sind ein paar. Aber da ist soviel mehr. Ich bin dankbar, für jedes einzelne
Kind, für diese kleinen Menschen und die Charaktere, die sich hinter den Gesichtern verbergen
und hier und da hervorschauen. Nur ein Kind oder zwei, das wäre nicht meines. Auf kein einziges
möchte ich verzichten und das wusste ich schon immer, mir wäre zuviel entgangen: Meine Ü-Eier.

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