Das sechste und letzte Wochenende

Gestern bin ich wie geplant morgens erst zum Bäcker mit dem Rad und dann nach Herrsching gefahren mit den vier Kleinsten. Am Anfang der Fahrt herrschte absolute Verwirrung. Wir sahen uns immer wieder um: „Fehlt einer? Wir sind so wenig!“ Dadurch das wir den Fahrradanhänger dabei hatten, sass Lilou die meiste Zeit und drei laufende Kinder? Da stimmt doch was nicht 😅

Nach über eineinhalb Stunden waren wir am Bahnhof, trafen den Papa, und liefen dann tatsächlich mit den Kindern hoch nach Kloster Andechs, das hat fast zwei Stunden mit den Kleinen gedauert und ein Stück des Weg musste/durfte ich Henry sogar tragen. Oben angekommen, der übliche Snack und nach einer Pause ging es wieder runter, immer netter als hoch, aber es war warm und voll. Auf dem Rückweg steuerten wir den Ammersee an, dort planschten die Kinder noch mit dem Papa und nach einem Eis ging es gegen halb sechs zum Bahnhof. Nach über eineinhalb Stunden Fahrt und zwei Mal Umsteigen, kamen wir ziemlich ko aber alle wach kurz nach 19Uhr zu Hause an. Ich schon wieder mehr als 12h auf den Beinen und nach 10h Ausflug mit den Kids wirklich müde, die Rückreise von der Ostsee ist ja auch erst letzten Sonntag gewesen. Und dann komme ich Heim, Küche dreckig, Spüli sauber aber voll, alles steht rum, Katzen nicht gefüttert. Ich bin explodiert. Ich hab mich später entschuldigt, ich hasse es wenn jemand Heim kommt und erstmal rummeckert, aber es war natürlich meiner eigenen Erschöpfung zuzuschreiben. Jetzt dieser neue Berg vor mir war einfach nur zum Schreien, aber damit erreicht man seine Liebsten nicht. Das ist keine Art. 

Wir haben dann zusammen, Zoe war gerade kurz vor mir erst überhaupt nach Hause gekommen und hatte zuvor sogar das Sofa abgesaugt, das Chaos beseitigt, also die großen Beiden und ich. Den Kids was zu Essen gemacht, sie geducht, umgezogen und später Zähne geputzt und ins Bett gebracht. Abends war ich so knülle, die ganze Woche war ja auch so voll gewesen und Henry pennte auch erst durch das Nickerchen im Hänger nach 22Uhr, erst gegen 22.30Uhr konnte ich ihn in Bett legen, danach nochmal Küche, was Essen, 20min Fern und ein Korb Wäsche. 

Heute wusste ich, stünde der vernachlässigte Hausputz an. Und nach meiner Schimpferei gestern, wusste ich, das möchte ich nicht nochmal. Und da ich mich kenne und weiss wie gehetzt und mega genervt ich bin, wenn nach dem Frühstück herrichten und abdecken am Wochenende, ich nur in der Küche stehe, putze, aufräume und dann im Haus weiter mache ohne Pause, habe ich mir gedacht, ich probiere das heute mal anders. 

Ich war also morgens zwar mit dem Rad wieder beim Bäcker, aber direkt im Anschluss 500m schwimmen. Als ich Heim kam, hatte ich also schon etwas für mich getan. Tropfen auf den heissen Stein, weil ich wenn der Mann jetzt wieder kommt vier Wochen keine Art von kinderfrei gehabt haben werde. Ich werde vier Wochen jeden Abend Kinder ins Bett gebracht haben, keinen Abend für mich gehabt haben, tagsüber nicht gelesen, nicht allein geschwommen sein, kein Kaffee mal in Ruhe. Das waren sechs Wochen schlimmste Durststrecke, da war einfach niemand, der gesagt hätte: „Magst dich mal hinlegen? Magst dich mal ne Stunde auf die Terreasss setzen und lesen?“ Immer wenn ich mich irgendwo hingesetzt habe, sass ein Kind auf meinem Schoss. Die Möglichkeit einen Moment, einen Abend, einen Morgen allein zu sein, das vermisse ich sehr. Und eben die Verantwortung teilen: „Muss ich damit zum Arzt? Was mach ich mit dem Kind? Kann das in die Schule oder muss das bleiben?“ Ab von so vielem anderen, das fehlt. 

Das Schwimmen heute aber half, ich konnte mich gut auf die Hausarbeit einlassen, die ich die Woche anders nicht bewältigen konnte, durch unsere Termine. Ich war nicht happy, aber auch nicht so bleiern und traurig wie sonst, wenn ich schnell denke, „Immer nur stehe ich hier, nie mach ich was für mich.“ Und nach einer interessanten Unterhaltung mit dem Mann, stand der dann spontan um 15Uhr im Flur bei uns. Baute das neue Lastenrad final zusammen, ich kochte früh Abendessen und dann fuhren wir zusammen nach 17Uhr ins Freibad, nachdem ich ich alles zusammen gepackt hatte, nochmal zwei Hände (neben Zoes) mehr. Das war gut. Aber jetzt nach Hause gekommen mit den Rädern, wieder das selbe Spiel wie gestern, alles steht noch da und ist noch dreckiger. Seufz. Und der Mann musste natürlich los, hat einen weiten Weg vor sich, also ich wieder am (Füsse) abduschen, Zähne putzen, ins Bett bringen, aber vorallem auch immer das Danach: Alle Taschen auspacken, Badeanzüge waschen, danach Handtücher und ist ja nicht so, als würde nicht sowieso immer Wäsche anfallen. So wie Noahs Arbeitshose, die ich wochenlang jeden Tag gewaschen und getrocknet habe, weil er nur diese eine hatte. 

Jetzt kehrt hier langsam Ruhe ein, während ich das um 21Uhr schreibe, räumte Zoe unten lieber Weiss die Spüli ein, der Tom hatte sie mit mir ausgeräumt, langsam schlafen die Kleinen ein. Bis auf Henry, der braucht noch. Dann packe ich alles raus für morgen Früh, richte Frühstück mal wieder, mache Wäsche. Zelda hat einen Ausflug morgen und ich muss mir Gedanken machen was ich kochen mag die Woche, ich hab genau sowas nämlich in dieser Woche vor Müdigkeit etwas schludern lassen und spontan entschieden, von Vorräten her und auch nicht so durchdacht eingekauft wie sonst und Vorräte aufgefüllt. Aber das muss ich endlich auch nicht mehr allein ab Mittwoch. Auch wenn das eine Hauptaufgabe von mir ist. Aber Halleluja, nicht mehr allein. 

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