Rückreise

Freitag Abend war mein letzter Abend allein am Meer und ich hatte so großes Glück, endlich ein Abend für mich, ich hätte weinen können vor Glück als vor 22Uhr vier Kinder schliefen und ich soweit alles fertig hatte, dass ich das erste Mal so richtig in die Wanne konnte, so mit drin bleiben und lesen. Ich las! Später räumte ich noch etwas. Und sah im Anschluss noch ein paar Minuten auf Netflix bevor ich selbstbestimmt ins Bett ging, weil ich das so wollte, ich glaube das erste Mal diesen Urlaub „rief“ keiner nach mir. Ich war beseelt.
So hatte ich am Samstag nochmal Schwung für den Endspurt und am Nachmittag soweit alles fertig, Freitag mit den kleinen Kindern abgebaut und Unsichtbares geputzt, Samstag das Zimmer für Schwiegermama hergerichtet, ein letztes üppiges Frühstück aufgetischt, zuvor Pappe und Pfand wegebracht, eingekauft, Mittagessen zubereitet und soweit gepackt, als sie kurz vor 15Uhr eintraf. Nach einem Tee mit ihr fuhr ich das Lastenrad abgeben, lief das erste Mal diesen Urlaub allein die Strandpromenade entlang und kaufte Ben ein paar Nudeln. Gegen 17Uhr war ich zurück und wir beratschlagten uns was wir mit dem Tag noch anfangen, die Kinder wollten noch einmal raus. Und das haben wir dann auch möglich gemacht, gleich ein Eis an der ersten Eisdiele gekauft und ich drehte dann aber wegen Frust auf Antons Seite über seinen nervigen kleinen Bruder um, trug Henry auf dem Arm Heim, Ben begleitete mich und liess die drei anderen Kleinen samt Fuxtec mit Oma zum Skaterpark laufen. Bereitete zurück im Haus weiter alles vor, räumte und putzte den Kühlschrank, steckte die Teile der Kaffeemaschine in die Spülmaschine, packte die Sandalen zurück und so ein Kram eben. Als die Drei mit Oma kurz vor Acht hungrig zurück kamen, machte ich noch schnell eine letzte Mahlzeit mit Gemüse- und Obstteller, Wienern und Käsetoasts.

Mein Plan war aufgegangen, ich hatte Henry erfolgreich wach gehalten und so schlief er bei einem sehr kurzem Einschlafspaziergang mit dem Kinderwagen kurz vor 21Uhr ein, danach kuschelte ich die Mädchen, räumte die Zahnbürsten in den Kosmetikkoffer und schickte Anton ins Bett. Als wir dann gegen 22.30Uhr sowas wie fertig waren, das Wohnzimmer für uns hatten, setzten wir uns noch mit einer Tasse Tee aufs Sofa. Kurz vor Mitternacht war ich dann im Bett, Henry irgendwie wieder krank schlief unruhig, Lilou auch, ich auch- doch vor Aufregung. Um 6Uhr sprang ich aus dem Bett, und wir zogen Betten ab, schoben sie zusammen, putzen und leerten, schlossen den letzten Koffer usw. Leider fiel Henry kurz vor unserer Abfahrt so unglücklich, dass er blutete. Die Lippe dick, und ich in Sorge wegen seinen Zähnen. Das zog sich leider während der Zugfahrt weiter, er war mehr als anhänglich, wollte nur Mama, schlief immer halb ein, nachdem er gleich nach Lübeck im Sling eingeschlafen war, kurz vor dem Umsteigen in den ICE in Hamburg. Ansonsten klappte von den Anschlüssen alles prima, mit den Taxen nach Neustadt von dort nach Lübeck, von Lübeck nach Hamburg, von Hamburg nach München und das letzte Stück noch einmal mit dem Taxi. Aber fast 12 Stunden sind eine lange, lange Zeit, und es war genug zu tun, mit Gepäck verstauen (zwei Koffer, zwei Kosmetikkoffer, ein Kinderwagenbeutel, eine Wickeltasche, ein Rucksack pro Person, ein Tuch- Beutel und eine Kühltasche, ich hatte echt zu tun in der Rushhour den Kinderwagen auseinander bauen und fallsicher zu verstauen, es gab genug Nachfragen nach Trinken, Essen, nach Unterhaltung, nach Mama, es gab Streit zu schlichten. Ich war dann wirklich knülle und die Sorge um Henry half nicht wirklich, ich hatte Bedenken, ob er nicht doch eine leichte Gehirnerschütterung hätte, aber Anton war auch total ko, spielte fast gar nicht auf seinem Gerät. Ich sollte recht behalten, er hatte am nächsten Tag gleich mal erhöhte Temperatur. 

Wir verabschiedenen Oma beim Taxi, fuhren zu kurz vor 20Uhr Heim und dort rotierte ich bis 23Uhr. Dann hatte ich fast alles ausgeräumt und verstaut, alle Koffer auf dem Dachboden, war geduscht und schon ein zweites Mal bei Henry gewesen, der schon wieder Schüttelfrost hatte. Aber es war schön die Großen wieder um mich zu haben, alle zusammen ist schon eine schöne und eingespielte Dynamik, auch wenn ich so kaputt war und am Ende des Tages nur noch genervt von all den todos, dabei hatte ich schon so viel liegen gelassen. 

Und so ging es Montag gleich wieder los, Schule, Kindergarten, wenn auch zu spät, Zahnarzt und und und. Eben wieder volle Kanne Alltag.

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