Rückblick

Zoe ist weg. Und bevor ich mich verliere in den Ausführungen meiner
letztäglichen Hysterie, erlaube ich mir, mich sehr kurz zu fassen. In
den letzten Tagen habe ich immer wieder versucht der Maus zu erklären,
was heute passiert. Gestern holten wir die Oma sogar mit Regionalzug
vom Bahnhof ab, damit sie sieht, wo es am Tag darauf zusammen mit
der Oma hingeht. Sie hasst es öffentliche Verkehrsmittel mit den Füßen
zu berühren und so wurde sie heute nur getragen. Am Bahnhof hatten
wir heute nur wenig Zeit, das verkürzte jedoch das Abschiednehmen.
Es war genau Zoe’s Mittagsschlafzeit, was sich durch Quengeln und
einen glasisgen Blick bemerkbar machte. Die kleine Puppe, die ich zum
Trost mitgeben kaufte, hätte ich mir sparen können, weil sie einfach
überfordert war. Die Müdigkeit zeigte sich hier als wahrer Freund, denn
wirklich Kraft für etwas derart anderes, als Winken und Küsschen geben,
hätte sie nicht mehr aufbringen können. Verdutzt guckte sie und winkte
wie immer der armen leidenden Mutter zu. Dabei hat sie viel Süßes und
eine Schneekugel mit Fotos von uns dreien zu Hause gebliebenen. Bis der
Zug losrollte war ihr Interesse doch erfasst von „Tür auf- Tür zu“ Knöpfen.
Als der Zug endlich losrollte, winkte Zoe verwirrt und Mama fing außer
Augenreichweite des Kindes augenblicklich an zu heulen. Dabei hab ich
mir so Mühe gegeben! Noah blühte heute den Rest des Tages auf in
seiner neuen Rolle als Einzelkind auf Zeit. Zoe versorgt mit DVD-Player,
Knete + Förmchen, Malbuch, Buch, neuer und alter Schmusepuppe, sowie
Eddy, die Giraffe und vielen Süßigkeiten, schlief dann gegen 14Uhr ein.
Ich bekam eine MMS – jetzt warte ich auf Rückruf, denn nun kurz vor 20Uhr
sollten sie zu Hause eintrudeln, und ich bin ehrlich gesagt froh, heute
noch auszugehen, denn ich würde es nicht aushalten, denn Feierabend
war heute schon um 19Uhr.

3 Kommentare