6 Monate Tom

Seit einem halbem Jahr schaut Tom uns mit seinen riesigen Kulleraugen an, immer
noch so voller Unschuld. Wenn er lächelt dann so breit und süß, dass man überhaupt
keine Chance hat, wegen irgendwas oder auf irgend jemanden länger sauer zu sein,
denn da gibt es wichtigeres. Er hat einen so niedlichen Kopf, so ein süßes Gesicht, dazu
sein schlanker Körper, für mich ist er einfach nur perfekt. Noch immer duftet er so
unheimlich gut und er fühlt sich so weich an, immer noch trage ich ihn gern, spüre ihn
und möchte ihm Nahe sein.
Tom schläft noch immer nicht durch und dabei hat er auch keinen Rythmus. Und auch
wenn wir uns wünschen, dass sich das in nächster Zeit ändert, haben wir das bisher
gut gemeistert. Es ist eben so. Man hat das überlebt, wenn auch müde. Es plagt ihn
einfach der Hunger. Da so wenig an ihm dran ist, was nach Reserve aussieht, versteh
ich das sehr gut. Wir arbeiten uns langsam vor. Seitdem wir wieder zu Hause sind, gibt
es wieder festere Zeiten, zudem haben wir ganz langsam die Nachtmilch reduziert von
210 ml Flöschen zu 120ml. Vielleicht klappt es irgendwann so.
Tom bekommt nun die SL Milch. Und ich schwöre Ihnen, wenn noch einmal jemand
kommt und mir erzählen will, dass man es sich es mit Fläschen leicht macht, dem
erzähl ich was. Dieser ganze Urlaub war eine einzige Tortur mit Milchversuchen. Die
SL Milch bekommt er nun, weil mir durch Probieren auffiel, dass seine Haut eben immer
schlimmer reagiert je mehr Milchzucker in der Milch enthalten ist. Und in der SL Milch
ist eben keine. Seitdem ist seine Haut zwar sehr, sehr trocken, aber wieder weich,
vorher wie Schleifpapier. Alles ähnlich wie bei Noah. Ich dachte ja immer, Noah’s
Unverträglichkeit wäre meine Schuld, weil er nur 37. Wochen in meinem Bauch war,
aber anscheinend liegt es in den Genen. Langsam wird die Baustelle dort kleiner, dank
Tom. Auf jeden Fall werde ich das bei der U5 am Mittwoch ansprechen.
Nachdem ich mit meinen Breiversuchen bei meinen Eltern gescheitert war, probierten
wir an der See das ganze noch einmal und seitdem isst der Knirps mittags Brei. Mit
mal mehr, mal weniger Begeisterung. Nachdem er das aber fast täglich tut, werde ich
wieder selber kochen, denn beim gestrigen Blick auf die Inhalte beim Gläschen wurde
mir anders: Reis?! Nein, selbst gekocht ist am Leckersten und ich weiß, was drinnen
ist. Demnächst steht dann der süße gute Nachmittagsbrei an. Mal sehen, wie er
das findet. Aber da möchte ich erstmal abwarten, bis er zu der Mittagsmahlzeit etwas
trinkt, denn er hat defintiv seitdem ein Verdauungsproblem. Brot und ähnliches lutscht
er immer, wenn wir am Tisch sitzen. Ohne ginge es gar nicht mehr, denn er patscht auf
unsere Teller, seitdem er nicht mehr vom Boden aus zu sieht.
Er erzählt: „MamMam“ oder „BaBa“ oder „Mamba“ oder „BaMam“ und die Großen finden
das so toll, dass sie ihm alles nachplappern, worüber er sich natürlich wieder freut, weil
er sich mitteilen kann. Und wie er so vorhin am Tisch saß, erzählte und strahlte, fühlte
sich das so gut an. Er wächst da einfach rein, macht sich Platz in der Familie. Das ist
so ein schönes Gefühl.
Er bewegt sich. Er robbt und dreht sich. Ich lege ihn auf den Rücken, dreh mich um da
liegt er schon auf dem Bauch, liegt es etwas mehr links rutscht er dahin, mehr rechts
eben in diese Richtung und irgendwann liegt das Kind nicht mehr schön auf der Krabbel-
decke, sondern weiter weg irgendwie verknotet an einem Tischbein oder halb unter
einer Kommode und jault um Hilfe.
Ein Leben ohne ihn kann ich mir eigentlich, nein überhaupt nicht mehr vorstellen, er
ist ein Geschenk, und es fühlt sich so an als sollte er genau hier landen bei uns. Schön,
dass es dich gibt kleiner Mann!

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