Kinder brauchen freie Zeit

Was ist eigentlich mit den Müttern heute los? Angst was zu verpassen? Eine Bildgungslücke
zu übersehen? Keine Freundinnen? Wenn man versucht für die eigene Tochter eine Verabredung
mit deren Freundin auszumachen, muss so manche Mutter erstmal den fetten Timeplaner
raussuchen: Englisch. Musikalische Früherziehung, Turnen, Schwimmen, Tennis, im Winter gern
noch Skilaufen. Freunde- was ist das?! Keine Zeit für sowas. „Moment doch da, Donnerstag fällt
was aus, ja dann ginge es.“ Es ist ja nicht so das ich das nicht kenne, aber das auch nur
weil ich drei Kinder mit den Freunden dazu habe, eigene Freundinnen, keine Termine. Einmal
die Woche zieht es uns zum Turnen- das reicht an Nervenkitzel!
Besonders nehmen auch die Therapiestunden der kleinen Menschen zu: Logopädie, Ergotherapie,
Verhaltenstherapie. Unsportlich gibt es heute nicht mehr, da muss man etwas gegen tun, kein
Interesse an Basteleien sind Defizite in der Feinmotorik- für jeden ist etwas dabei.

8 Kommentare

  • Cecie

    wieso hört sich das so negativ bei dir an? ich finds klasse, dass es heute so viele möglichkeiten für kleine menschen gibt – und dass sie bei defiziten viel mehr gefördert werden als zu meiner kinderzeit. dass man kinder auch überfordern kann – keine frage!

    liebe grüsse (ich hab euch nicht vergessen, meine versprechen halte ich, versprochen! ;o)

  • kassiopeia

    Wieso? Weil es keine Idividualität mehr gäbe, wenn alle alles gleich gut könnten. Das sieht mir
    alles zu sehr nach Schablone an, und bei jeder noch so kleinen Abweichung ab zur Förderung.
    Wozu? Wozu 4 Termine die Woche? Wozu den Kindern, das nehmen was gut für sie ist- freie
    Zeit mit anderen Kinder und ein Korsett aus Terminen & Therapien drüberstülpen. Ganz nebenbei
    erlebe ich immer mehr abgehetzte Mütter, die ihre Kinder anraunzen, weil wie schlichtweg müde
    sind und organisatorische Meisterleistungen vollbringen müssen/wollen. Wozu soll ein Kind in
    einer Woche Skilaufen, Turnen und zur musikalischen Fürherziehung gehen?
    Letzlich wies mich eine andere Mutter darauf hin, dass Zoe undeutlich spricht, sie sagt noch
    immer „otay“ anstatt „okay“: t statt k. Ja und nun? Sie ist 4. Jemand anderes wäre schon längst
    mittwochs beim Logopäden.

    PS: Kein Stress bitte! Lass dir Zeit!

  • Frau Bergzwerg

    Fast jeden Tag??? Wahnsinn. Ich habe ja nichts gegen Frühförderung, aber das ist zu viel.

    Moritz ist z. B. in der Musikschule, welche aber im Kindergarten stattfindet.

    Ansonsten findet bei uns Turnen und Verhaltenstherapie auf dem Spielplatz statt :O). (Oder im Garten mit den 3 Mädels von oben drüber)

  • FroilleinMuh

    Alles das Beste für das Kind. Fragt sich nur, wieviel davon das Kind auch wirklich will…..
    Oftmals rühmen sich die geschäftigen Mütter mit den Terminen in ihren Terminkalendern. Sicher es gibt auch Ausnahmen, wo die Kinder es wollen und ihnen sonst etwas fehlt.

  • Ines

    Ja und manchmal ist es schwer den eigenen Ehrgeiz zu bremsen um mit anderen mithalten zu können. Bisher war ich da sehr erfolgreich, weil ich selbst keine Lust habe mit Sack und Pack von einem Termin zum anderen zu hechten. Stattdessen geniessen wir, wie heute, die Nachmittage und belästigen vielleicht noch ein paar Freunde.

  • stadtfrau

    da stimme ich dir aber sowas von zu!
    und immer wieder hört man: mein kind will das so, mein kind braucht das, mein kind hat so viel spaß dabei… nicht, dass das gelogen wäre, aber ist das die ganze wahrheit? ich frage mich schon, was man kindern mit so einem vollen terminkalender vermittelt: dass freie, unverplante zeit wertlos ist? dass jedes nachhinken sofort ausgebessert werden muss? dass man nie nicht langeweile haben darf?
    die kinderbeschäftigungsindustrie ist in den letzten jahren mächtig gewachsen und suggeriert einen bedarf und eine notwendigkeit, die es so nicht gibt. nicht alles, was machbar und möglich ist, ist sinnvoll und gut.

  • kassiopeia

    @stadtfrau: Das schlimme ist doch, dass es ein Teufelskreis ist. Wenn diese Termine die einzige
    Möglichkeit sind andere Kinder zu erleben, machen sie natürlich auch „Spaß“.

  • june

    oh weh, wie wahr!
    ich find das ganz übel. da bekommen dann die kleinen die managerkrankheit schon mit der muttermilch eingeflösst oder so…