Fremdbetreut von Mutti

Eigentlich sollte heute Bens erster großer Tag sein. Das war er auch. Aber nicht der erste Tag in Fremdbetreuung. Es war Bens erster Tag in der 1-Tagesgruppe. Fürs erste versammelten sich heute zu unserer Zeit in der Früh 6 Kinder für 1 1/2 Stunden.
Ich weiß nicht, irgendwie dachte ich in den Tagen zuvor gar nicht mehr groß über diesen Tag nach. Auch heute morgen erst so richtig als ich mit Ben schon auf dem Fahrrad saß. Ich malte mir aus, wie ich weinend vor dem Haus sitzen würde ohne Ben. Ich dachte an soviel und wieder nichts. Ich hatte keine Pläne. Ich hatte keine Wünsche an Ben. Ich dachte und denke mir nur, wir würden es probieren, schließlich ist er der Kleinste und wenn er es bis Weihnachten nicht schaffte, würden wir abbrechen.
Wir saßen also in der Garderobe und ich weiß nicht, ob es am Ende der Moment zuviel Warten war, aber er hatte zuviel Zeit zwischen einem beherzten „Tschüss, Mama.“ und dem Eintreten in die Gruppe. Er konnte nicht. Er begann zu weinen. Ganz herzzereißend. Und ich blieb natürlich da. Die ganzen 1 1/2h. Und ich war in guter Gesellschaft.
Ich glaube eine Ahnung bekam ich schon letzte Woche, als er nicht groß von meiner Seite wich und auch heute suchte er mich immer wieder. Begann einmal zu weinen, als ich mich außer Sichtweite gesetzt hatte.
Er ist mein Baby. Mein Kleinster. Und ich glaube, er hängt ebenso an mir, wie ich an ihm. Er steckte erstmal seine kleine Hand in meinen Ausschnitt. Eine Geste, die mir heute noch schön wie unangenehm zugleich ist, denn stillen tun wir seit 10 Monaten schon nicht mehr. Aber genau dort sucht er mit seinen Händen nach Halt, wenn er unsicher ist. So wie heute.

Unglaublich toll war er heute (trotzdem). Ein kleiner Charmeur. Ein Herzensbrecher. Ein Entdecker. Und um den Fingerwickler. Und vor allem ein bekannter Dickkopf und Regelbrecher. Mein Kind. Mein Küken.

Ben ist 2 Jahre alt.

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