Besondere Tage

Am Mittwoch jährte sich ein ganz besonderer Tag, für speziell erst einmal mich.
Am Vorabend schon hatte ich das Tochterkind gedrückt und geherzt, „denn morgen… ja, morgen wäre ein ganz besonderer Tag!“
Vor 10 Jahren hielt ich in einem kleinen Bad einer Pension, in der meine Eltern hausten, in Friedrichskoog, in der Flitterwoche ganz ungläubig den ersten positiven Schwangerschaftstest meines Lebens in den Händen.
Ich weiß noch, dass ich bis über beide Ohren grinste und gar nicht mehr damit aufhören konnte als der Mann eingeweiht war, aber im allerersten Moment konnte es einfach nicht glauben, mit dem Stück Plastik musste was nicht stimmen, ganz eindeutig, es musste kaputt sein, denn das war vorher doch noch nie passiert…

Gott sei Dank war er nicht kaputt und was folgte, war meine erste Schwangerschaft. Ich war 20 Jahre alt und es war ein ganz, ganz turbolente Zeit, ich hatte ja irgendwie keine Ahnung, was ich da tat. Was mit mir passierte… Und dieses Internet mit diesen Menschen, das gab es damals noch nicht so wie heute. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, mag ich nicht sagen. Ich weiß nur und das belegen ausdrucksvoll meine Tagebucheinträge aus der Zeit, dass ich wahnsinnige Angst davor hatte keine gute Mutter zu sein. Manchmal hätte ich lieber unserer Tochter irgendwo Eltern geklaut, als alles selber falsch zu machen. Mutter werden war unglaublich schwer für mich, denn ich wollte es einfach richtig gut machen. Das hat nicht wirklich geklappt :)
Ein bißchen Erfahrung später weiß ich auch, dass das normal ist, dass man nicht alles richtig macht und auch gar nicht so muss, (an guten Tagen) und ich sehe auch, wie viel sich mit der Zeit, mit mir, mit meinem Kind verändert hat, mit mehreren folgenden Kindern…

Wenn ich dann abends wie heute neben meiner Tochter auf 80cm liegen darf, weil sie mit mir kuscheln will, sie einfach nur toll ist und ganz wunderbar, wir im lichtfreien Raum darüber philosophieren wie komisch das ist, dass man im Dunkeln erstmal gar nichts und dann ganz viel sieht, Geburtstage planen und über Fenstermalfarbe plaudern, während wir uns festhalten, was schwimm ich da im Glück… Eindeutig ein dickes Plus, wie bei dem Stück Plastik da oben.
Und nach all diesen Jahren immer noch diese Gänsehaut, wenn ich das Stäbchen sehe, mich erinnere, der Moment der zwischen und mit uns beiden alles für immer verändert hat, der Moment, in dem wir von unserer Tochter erfuhren. <3

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