Facebook- Pause, ein Experiment

Vor einem Monat etwa stand ich abends total frustriert in der Küche, nach einem eigentlich reichen und schönen Tag, schlich sich Enttäuschung in mein Herz, nicht mal nur weil ich ein Tuch, das ich schon lange suchte nicht bekam, sondern weil mir alles zu nahe ging, mehr als gut für mich war. Ich nahm mir alles zu Herzen und so hatte ich schon über eine Woche überlegt, ob es nicht gut wäre bei Facebook zu pausieren.
Wie damals nach der zweiten von drei Fehlgeburten, als das Blog bewusst schwieg, bis ich wieder Lachen konnte, bis ich wieder bei mir war, bis ich mit allem umgehen konnte, was von Außen online auf mich einprasselte. Und ich konnte an diesem Abend im Dezember nicht fassen, was da mit mir passierte, ich war schwimmen mit den Jungs, ich hatte Popcorn selber gemacht, eine zu salzige Crème de caramel au beurre salé, das Krokant war auch nicht so toll, aber es war schön, denn ich hatte Zeit mal Neues auszuprobieren, tütete Kekse für Lehrkräfte ein und der Sohn wollte ins Schulkino und dann sank meine Laune durch meine Enttäuschung rapide, sicherlich nur ein Auslöser, aber da war sofort das Gefühl „jetzt oder nie“- raus da… ohne dramatischen Abschiedspost- und gucken was passiert.
Die ersten Stunden waren sehr lustig, weil ich mit den Fingern immer wieder auf dem Massenger landete. Die ganze Zeit tippten meine Hände, die selben routinierten Buchstaben und Symbole. Und dann suchte ich Ausweichmöglichkeiten, ich war wieder mehr bei Twitter. Auch da merkte ich ebenso schnell, dass mir da auch nicht alles unbedingt gut tut. Ich vertrieb mir meine Zeit also insgesamt woanders, die ich ja eigentlich dachte „einzusparen“. Da blieb vielleicht die Hoffnung, ich würde mehr lesen, auf der Strecke. Oder meine Zeit sinnvoller nutzen, aber anscheinend brauche ich auch die Zeit einfach nur mal so zum Verbummeln und sich treiben lassen ohne einen messbaren Erfolg mitzunehmen.
Ich suchte in den Ferien andere Tuchfirmen, sah mir Muster und Farben an, denn neben dem Tragen ist und bleibt das Weben der Tücher, das ganze drum herum genauso mein Hobby und das fehlte mir. Also suchte ich Ersatzdrogen… ich verlor mich darin im positiven Sinne, es ist einfach schön, sich schöne Dinge anzusehen und Tragetücher sind einfach meine Leidenschaft. Kunst, in die man eben auch Kinder tragen kann, besser als jede andere Textilie. Und ich habe in den Jahren so viel gelernt. Sauge Infos zur Pflege auf und bin da sehr aktiv, bis heute finde ich immer noch etwas Neues, das mich fesselt und für das sich das Sein in den Tuchgruppen lohnt.
Außerdem habe ich da viele liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich zum Teil auch in der Pause Kontakt haben konnte, Frauen die einfach einen festen Platz in meinem Leben haben. Das ist auch ein schönes Gefühl.
Gestehen muss ich auch, dass ich in den letzten zwei Wochen über den Account des Mannes, ab und an geguckt habe, ob ich als Groupie was verpasse. Aber das war meist nur ein schneller Blick.
Jetzt wäre es mal Zeit zurück zu kommen und ich warte so auf den Moment, den Ruck, dieses „Ja, jetzt!“ und das kam noch nicht… soviel zu meiner kleinen Pause auf einem anderen Kanal.
Final kann ich sagen, es tat gut, so auf Abstand zu gehen, was oder wer man ist, kann man nicht abstreifen, aber sich etwas sammeln und auf das Wesentliche konzentrieren. :)

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