The Last

Der Gedanke, dass dies unser letztes Kind werde könnte, schmerzt. Tat er schon immer.
Aber dieser Gedanke muss in Erwägung gezogen werden, damit die Trauer irgendwann nicht
zu groß wird, wenn dies tatsächlich das letzte Kind, die letzte Schwangerschaft ist. Darum
genieße ich jeden Tag, es könnte das letzte Mal 13+5 sein. Es ist seltsam das zu Schreiben.
Seltsam sich damit auseinander zu setzen, würde ich doch lieber ganz woanders hin sehen,
würde ich doch am liebsten gar nicht darüber nachdenken. Aber ich muss, weil ich so bin.
Ich muss jetzt schon mal ein Stück loslassen. Ich muss das jetzt schon Abtrauern, damit es
mich nicht irgendwann überollt.
Ich bin sehr gern schwanger. Dieses Gefühl ein kleines Wesen in mir zu tragen und heran
wachsen zu lassen ist großartig. Ein unglaubliches Gefühl. Ein Kind zu gebären ist so eine
Naturgewalt, unfassbar wie stark ich sein kann, unfassbar was ich da leisten kann. Ein
frischgeschlüpftes Kind in den Armen zu halten ist überwältigend. Ein Moment, den es sonst
nie wieder gibt.
Eine Schwangerschaft ist jedes Mal aufs neue ein Wunder. Man wartet auf einen kleinen Menschen,
jemand Fremdes der einfach so in eine Familie geboren wird und sich seinen Platz sucht, jedes
Familienmitglied sucht sich einen neuen Platz und schon ist man wieder eins, eine Familie.
Aber für jetzt und für lange Zeit wird das hier unser letztes Wunder sein, aus verschiedenen
Gründen.

Mein Körper. Er gab mir früh zu verstehen, dass das jetzt nicht die schönste Idee war. Mit
häufigen kleinen Blutungen, Infektionen und Co. sah ich klare Zeichen gesetzt: „Dieses eine Mal
noch, aber noch ein Kind in so kurzer Zeit schaffe ich nicht mehr. Ich schenkte dir drei und zeigte
dir jedes Mal, wie anstrengend das für mich ist. Mit Wehen bei Noah in der 32. Woche, bei Tom
in der 16. Woche und diesmal von Anfang an.“ „Nimm mich ernst!“, sagt mein Körper. Und ich
weiß welches Glück ich habe, jedes Kind gesund bekommen zu haben. Wenn unser Pünkchten
kommt, sind die anderen 4, 3 und 1 Jahr alt.

Die Kraft. Ich glaube jeder kann sich vorstellen wie gern man für alle da ist. Man möchte jedem
geben können, was er braucht. Und hier sehe ich meine Grenzen. Meine Grenzen an Gelassenheit,
Ruhe, Freude und Spaß. Es sind dann vier kleine Kinder. Vier. Um die ich mich kümmere. Mit
zwei kleinen im Kinderwagen, werde ich zwei Große vom Kindergarten abholen. Täglich. Mit
vier Kindern werde ich Freunde besuchen und wieder heim gehen müssen. Vier Kinder werde ich
im Auge behalten müssen, für vier Kinder die Verantwortung übernehmen. Und allein das
Schuhe einkaufen vor einer Woche mit drei Kindern war ein Riesenspaß. Während ich mich von
Tom abwendete um Noah die Jacke anzuziehen, war der in Richtung Auslage unterwegs und
wurde von einer Verkäuferin gefangen, die freudig erzählte es wurden schon Kinder gesucht, die
sich in Auslage oder Lager verirrt hatten. Was ein Spaß! Oder als ich versuchte die Großen zu trösten,
weil ein Junge es witzig fand immerzu: „Du bist Kacka!“ zu sagen. Schwupps hatte Tom die
vorletzte Schuhschachtel herausgezogen und der Turm brach zusammen. So schnell kann man
nicht gucken.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich mach mir eigentlich wenig Gedanken, weil noch soviel
Veränderung zu erwarten sind in den nächsten sechs Monaten vor Püntkchens Ankunft, aber
man merkt menschliche Grenzen und da ein Geschirr fürs Kind nicht in Frage kommt, müssen es
zwei Augen für vier Kinder tun!

Die Logistik. Wenn ein Kind plötzlich 40.9°C Fieber hat ist es ein wahnsinns Aufwand von Daheim
in die Kinderklinik. Mit lieben, hilfsbereiten Freundinnen kein Problem, aber eine Herausforderung.
Und noch sind es drei. Noch passten wir in ein Auto, wenn eine Freundin ihre Kinder einfach so
mal eben bei einer anderen gemeinsamen Freundin unterbrachte. Arztbesuche sind eine ätzende
(aber sind) Routine geworden, dann sind wir eben so viele das das halbe Wartezimmer voll ist.
Aber auch hier gibt es Schlupflöcher. Morgens ist man innerhalb einer Stunde auch wieder weg.
Unfälle. Ich erinnere mich mit Grausen an Noahs Unfall letzten Sommer. Noch passten wir alle
auf ein Rad. Jetzt hieße es zu Fuß ins Krankenhaus. Alles machbar, alles realisierbar, aber kompliziert
und nur zu schaffen, dank eines Mannes, der genau in solchen Momenten dann auch da ist.
Zwei fiebernde Kinder schon schwieriger: Aber am Morgen mit Mann, der seine Arbeit dann verschiebt
und am nächsten Tag später kommt realisierbar. Aber zu dem Preis, dass am Abend die Welt Kopf
steht und trotzdem Kinder ein Brot brauchen, frische Kleidung etc. Das Rad dreht sich einfach
munter weiter.

Die Zeichen. Seitdem ich meinen Mann kennengelernt habe, fielen sie mir auf. Kleine Zeichen, die
mir zeigten, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wenn unser Pünktchen kommt, geht Noah in den
Kindergarten. Ein Jahr lang werde ich zu Hause wieder ruhige Vormittage haben und am Nachmittag
die zwei Großen abholen. Im Jahr darauf werde ich mein möglichstes tun, damit Tom im Montessori
Haus einen Platz in der 4-Tagesgruppe gekommt. 8 oder 9Uhr bis 12 Uhr. Das heißt Stress und
Feinplanung wie jetzt. Mit einem 1Jahr alten Pünktchen hin und her laufen. So wie jetzt. Ein Jahr lang
für Tom. 1 Jahr später Tom in den Kindergarten gehen und Zoe (verzögert) in die Schule. Das hieße
ein Kind daheim, eines in der Schule und zwei im Kindergarten. Ein weiteres Jahr später, würde Noah seiner
Schwester in die Schule folgen und Pünktchen mit ein bißchen Glück seinem Bruder Tom in den
Kindergarten. Es wäre perfekt. Die Großen mit einem Jahr Versatz in der Schule, die zwei Kleinen
mit einem Jahr Versatz im Kindergarten.

All das haben wir durchdacht im letzten Sommer. All das und noch viel mehr, als plötzlich dieses
Gefühl aufkam von: Hier fehlt jemand. Und so verrückt und plötzlich dieser Gedanke im Urlaub
an der Ostsee kam, so schnell dachten wir, dass ist ja gar nicht so verrückt. Und dann? Mit 26
Eltern von vier Kindern und so wir denn nach Jahren merken würden, dass das für uns passt, ja dann
fängt ein neuer Lebensabschnitt an, wenn wir Anfang/Mitte 40 sind. Vielleicht wollen wir es in 10
Jahren nochmal wissen, vielleicht nicht. Der Gedanke mit pubertierenden Kindern noch einmal von
vorn zu beginnen ist mir sehr fremd, aber das liegt bestimmt an meinen Erinnerungen an
diese Zeit, eine Zeit in der gerade Hilfe und Liebe gebraucht wird, aber nicht unbedingt gezeigt
wird, dass man sie braucht…
Hin und her gingen die Gedanken seit September. Ein Entschluss gab es irgendwann nach schlaflosen,
durchgrübelten Nächten. Und als schwanger wurde, waren alle Sorgen durchdacht, alle Szenarien
längst durchgespielt und die Erkenntnis, dass es einfach anstrengend wird, schlaflos, laut und
der Alltag ordentlich durchgeschüttelt wird, aber es lohnt. Und irgendwann wird es still werden.
Der Alltag wird dann wieder da sein, so wie jetzt nach einem Jahr mit Dreien. Als unsere Entscheidung
zu Nummer 4 feststand haben wir es allen: Familie, Freunden und Bekannten erzählt.
Allen. Weil wir diese Frage nicht hören wollten: „Oh, war das geplant?!“ Ja, war es. 100%. Und die
Frage stellen andere oft genug, aber das Grinsen in meinen Gesicht ist wohl allen Antwort genug!

Geizen sollte also niemand mit der Freude, denn es wird hier das letzte Kind sein. Vorerst vielleicht.
Aber erstmal das Letzte: Unser Pünktchen. Und ganz manchmal, bei aller Trauer blitzt dieser Gedanke
auf: Die lieben Sechs- das sind wir und das klingt richtig gut.

15 Kommentare

  • Pfarrfrau

    Die (Prä)Pubertierenden hier sind ja nicht meine. Aber das macht es nicht weniger anstrengend, auch wenn sie nur die Ferien da sind. (Immerhin 1/4 des Jahres.)
    Es gibt einen Vorgeschmack und ich kann es. Organisieren, planen, Unvorbereitetes verarbeiten.

    Und ja, wir fangen mit Kindern an, wenn die zwei Grossen zicken. Aber lustig ist: sie fragen schon immer: Willst du Kinder? MAGST gu Kinder? *lach*
    Und wieviele? Soviele wie ich schaffe. Drei auf jeden Fall.

    Ich hab schon eine spezielles Leben. ;)

  • Pfarrfrau

    Liebe Frau Kassiopeia,

    dit is‘ ganz einfach:

    * hab meinen besten Freund geheiratet
    * ich 22, er 35
    * Kinder 9 und 11
    * er ist Pastor, ich also Pfarrfrau ;)
    * wir wollen zusammen noch ein paar Kinder.

    So. Und jetzt sagen Sie dazu mal was. :D

  • kassiopeia

    Und das gibt bestimmt oft interessierte Blicke, oder?! Ein paar Sachen wusste ich schon, dass drumherum-
    die Erfahrungen sind sehr spannend, denke ich!

  • Pfarrfrau

    Oh, allerdings. Manche Kollegen des Mannes haben Kinde rin meinem Alter!
    Und ich bin nicht gerade die süsse, unschuldige, naive Zuckerpuppe, die man hin-und herschieben kann. Das wissen nur nicht alle. ;)

    Meine Eltern allerdings haben ganz schön dran geknabbert – anderes Land, älterer Mann, eigenes Haus…“du hättest es einfach(er) haben können“.

  • Gabriela

    Ja, genauso war es bei uns, ganauso. Als Kind 4 kam, waren die Grossen 4,3, und 1. Und es war unser letztes, das sagten wir auch allen.
    Und ja, diese Kraft der Schwangerschaft, der Geburt, dieses Geheimnis um den neuen Menschen, ich kann das sooo gut verstehen.
    Was bei uns anders ist und war: Ich war beim ersten 10 Jahre älter.
    Das Schönste am Jüngsten (das war dann doch nicht das vierte) war übrigens das Bild, wenn die Grossen, die (Vor)pubertierenden, ihr kleines Geschwisterchen im Arm hatten und alles zickige und lümmelige von ihnen abfiel. Und geholfen und gehütet haben sie ganz viel, da war es eigentlich einfach nur noch zum Geniessen. War, leider.

    Alles Gute

    Gabriela

  • AleXX

    Dein Text ist so anrührend, ich musste ein paar Tränen darüber verdücken, wie wunderschön du über deine Schwangerschaft geschrieben hast. Und ich finde es toll, wieviele Gedanken du dir – und ihr euch – über all das gemacht habt. Ich wünsch euch alles Glück der Welt und dass alles ganz genau so wird, wie ihr es euch wünscht!
    Einen schönen Sonntag noch,

    LG AleXX

  • ISabella

    Ich wollte auch immer vier Kinder und mehr! Ich bin von Deinem Schreiben immer so gerührt! Ich kann es immer sowas von nachvollziehen! Habe immer wieder vollstes Verständnis für Dich. Ich würd auch gern, bin mir im Moment aber nicht mal sicher ob es wirklich noch mal ein drittes Kind geben wird. So ganz NEIN sagen will ich nicht, aber auch nicht JA ;)

  • 4Kidsmami

    Wirklich hast du sehr schön geschrieben. Ich fühle so ähnlich. Vor allem der Körper. Der sagte mir nach dem 4. Kind auch sehr deutlich, du bist nicht mehr 25 J. alt.! 2 Kinder aus 1. Ehe. 2 Kinder aus der 2. Ehe und nun folgt das 3. (überraschend). Es gab keine Zeit darüber nachzudenken, noch ein 5. Kind? Wir dachten die Familienplanung sei abgeschlossen, vor allem da ich gesundheitliche Probleme hatte und genau da kamen die Gefühle hoch, schade, das war die letzte Schwangerschaft, nie mehr spüren, wie das Baby im Bauch tritt, nie mehr so einen süssen Säugling (mein Baby) im Arm halten. Naja ein Monat später war ich schwanger :-)

    Wenn ich mir überlege ich wollte immer 2 Kinder haben und nun hab ich viell. bald 5, muss ich sagen, es macht mich einfach nur glücklich und stolz.
    Bei uns sind die Altersunterschiede größer. Die Große kommt nächstes Jahr schon aus der Schule und will eine Ausbildung machen. Ich denke oft, ein Kind ist bald schon kein Kind mehr und steht auf eigenen Beinen. Dafür hab ich dann noch 3 – 4 kleinere, die mich noch ein wenig begleiten werden bis sie erwachsen sind. :-)

    Also: „Sag niemals nie“ – das würd ich mir offen lassen und vor allem du bist ja noch jung!
    ;-)

  • Ines

    Mein Körper hat mir das bereits bei der dritten Schwangerschaft deutlich zu verstehen gegeben das es langsam etwas viel wird. Ich bin aber noch nicht an diesem Punkt angekommen um sagen zu können die Anzahl der Kinder reicht. Ich hätte gern noch eins oder zwei – 5 ist doch eine schöne Zahl. Aber das rationale Denken hält mich ab und sagt es wäre unvernümpftig. 3 Kinder und einen Job der mehr als nur 8 Stunden am Tag verlangt, einem Mann der sich gerne aus der Familienorganisation raus hält ist schon fast unmöglich zu managen. Leider.
    Ich finde es toll, das ihr so geplant habt und du bewußt diese (vielleicht) letzte Schwangerschaft so geniesst. Ich habe die erste nur bewußt wahr genommen, weil es die erste war, die anderen waren da einfach nur. Da war keine Zeit zum geniessen.

    Aber verrückt seid ihr trotzdem irgendwie, so jung, so viele Kinder in so geringen Altersunterschied :-) Alles Gute!

  • partikelfg

    Sooo schön geschrieben! Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Die hatte ich schon während
    der letzten Schwangerschaft. Aber ich wünsche mir schon noch ein Kind, nur nicht so schnell.
    Und du, du packst das!

  • Ami

    ich habe jetzt wirklich lange über dein post nachgedacht und abgesehen davon, dass ich komplett anders ticke möchte ich dich was fragen: bei den ganzen überlegungen zu den anzahl der kinder – wie weit seht ihr in die zukunt? also habt ihr bei den überlegungen auch immer die zeit ab sagen wir mal schulbeginn ins auge gefasst? 4 kinder nahezu gleichzeitig in der pubertät – also mal ehrlich, gerne schwanger hin oder her – das ist doch eine irre herausforderung! also ich gestern da so drüber nachdachte fiel mir dazu nur ein, dass ihr sehr jung (immer noch:) seid, wenn eure kinder da drin seid. ihr seid also mit ausreichend jugendlicher kraft gesegnet. aber dennoch – mich würde interessieren, ob ihr da auch so an finanzielle aspekte gedacht habt, ausbildungssuche, eben pubertät, wohnsituation und und und……das würde mich brennend interessieren, wenn es nicht zu privat ist natürlich:)

    lg ami

  • kassiopeia

    @Ami: Also… (so viele Fragen! Mannomann)

    Wie weit sehen wir in die Zukunft? Das steht ja schon im Post. Ohne wirklich und tatsächlich zu rechnen, die
    nächsten 3-4 Jahre, weil bis dahin erst einmal am meisten passiert. Schulstart der Großen, KiGa-Start der
    Kleinen. Also zu der Frage, ob wir den Schulbeginn ins Auge gefasst haben. Ja, ist ja ersichtlich. Bereits seit
    letzten September. Seit einem Jahr steht die Überlegung an, ob wir Zoe ein Jahr „zurückstellen“ und auf welche
    Schule sie gehen soll. Wir haben die Montessori-Schule als Wunschobjekt ins Auge gefasst, dafür ist Weitblick
    gefragt: Kosten, Anmeldefristen etc. Die Schule muss zum Beispiel zwei Jahre im Voraus bezahlt werden, alles
    bereits durchkalkuliert.
    Was meinst du mit der Pubertät und unseren Alter?! Das wir jung sind, heißt ja nicht automatisch das wir
    frisch und unverbraucht sind, oder!? Und was soll ich mir denn da mit der Pubertät ausmalen? Warum sollte
    ich mir die Zeit nehmen etwas auszumalen? Das ist doch Quatsch, wer weiß wie sie sich entwickeln? Ich kann
    doch nicht hellsehen. Fakt ist, sie sind jetzt schon anstrengend. Das wird sich nicht ändern. Nur anders. Zoe
    wird in diesem Jahr fünf und as merkt man, es wird einfach anders.
    Allein die Organisation im Moment (auch das wird noch mehr werden, sollten sie gerne Sport, Sprachen oder
    Musik machen wollen) ist raumfüllend. Aber auch das ist jetzt nicht planbar. Ich rechne damit, dass jeder seine
    Zeit braucht für seine Talente/Interessen, aber inwieweit man das verteilt ist ja dann erst ersichtlich.
    Schon jetzt, ist hier viel Bewegung. Das wird nie mehr anders. Zoe’s Kindergarten, Noah’s Tagesgruppen,
    Turnen der Großen, demnächst Turnen mit Tom, anschließend Spielgruppe für Tom (mit Nr 4), wenn Noah
    und Zoe gemeinsam den Kindergarten besuchen. Mehr kann ich doch gar nicht planen, außer die nächsten
    Jahre und Monate. Wer weiß, was kommt!?
    Finanzen: Seien wir doch mal realistisch: Die kosten jetzt schon eine Menge Geld. Auch das wird sich nicht
    ändern. Jede Saison eine neue Garderobe je Kind/teilweise Erbstücke an Tom, jedem Winter neue Stiefel a 90
    Euro. Laufräder, Fahrräder. Und auch hier wieder Kiga (150 Euro), Tagesgruppen (110 Euro), Turnen (120
    Euro), Spielgruppe (95 Euro), nächstens Jahr Montessori 4-Tagesgruppe, zweimal Kindergarten, Spielgruppe
    und Co. Das kostet Geld, das wird auch nicht anders. Irgendwann kommt das Schulgeld dazu! Aber auch hier,
    wer weiß wie lange Nils seine Arbeit hat, vielleicht muss ich mit ihm irgendwann kleine Jobs annehmen- das
    weiß ich doch nicht! Im Kopf flexibel bleiben, mehr kann ich nicht tun. Was wenn einer schwer krank wird?!
    Alles wenns und abers! Aber ich lebe jetzt. So lebe ich. ;) Vielleicht müssen wir irgendwann einem Job hinterher
    ziehen, der uns ernährt? Vielleicht, vielleicht.
    Ausbildungssuche? Wie meinst du das? Weiterbildungen und Bildung für Eltern während der Kinder oder
    die Kinder an sich? Woher soll ich wissen, was die später machen wollen? Studium? Bäcker werden? Müllmann
    oder Polizist, Profi- Balletttänzer? ;) Ich will auf jeden Fall noch studieren! Das weiß ich jetzt schon!
    Wohnsituation. Wir leben hier auf 116qm. Ich finde das reicht. Ich finde es reicht, dass sich zwei Kinder ein
    Zimmer teilen. Sollte Zoe einen weiteren Bruder bekommen, bekommt sie ihr Mädchenzimmer, dass weiß sie
    auch. Familienintern gibt es so einige Überlegungen in Richtung Haus mit Garten. Aber das ist alle familien
    intern und nicht spruchreif, aber natürlich: ein Häusli im Grünen, mit ein, zwei Zimmern mehr ist erstrebenswert.

    So. Ich hoffe, ich konnte deine Neugierde ein bißchen befriedigen! Wenn nicht, schrei einfach!

    Weil das da oben so seltsam zerstückelt aussieht, möchte in in ganzen Sätzen sagen, dass ich denke, wir
    planen soweit es geht, wir kalkulieren soviel ein wie geht und wir sind da auch sehr realistisch herangegangen.
    Ich glaube nicht wirklich, dass Kinder plötzlich schwierig werden in der Pubertät. Sie sind doch schon immer
    unsere Kinder mit ihren liebenswerten Macken und Hau’s. Ich mag mir deshalb auch nichts ausmalen, eine
    gute Basis und eine halbwegs gesunde Selbsteinschätzung, Therapie im anderes aufzuarbeiten, und die
    Kinder ein Leben lang bewusst wahrnehmen, das ist viel und weitaus mehr, als andere Eltern geben können.
    Ich hab zuviel erlebt um meine Kinder lieblos hängen zu lassen (sprich heute Förderwahn; Pubertät sich selbst überlassen), auf der anderen Seite weiß ich aber auch nur deshalb wieviele Dinge nicht fremdgesteuert werden
    können, sondern nur durch das Kind an sich erreicht oder verändert werden kann. Ich bin ne Mama und das
    wird sich nie nie mehr ändern, ob die nun mit 17 reißaus nehmen oder erst mit 26 das Nest verlassen. Ich
    weiß es nicht. Und wenn ich anfangen würde wild zu planen oder zu grübeln, dann hätte ich ein ungutes Gefühl,
    weil ich den Kindern lieber zu sehe beim leben, als im Kopf einen Weg vorbereitet zu haben. Ich bin sehr
    gespannt, dass kann ich dir sagen, was aus denen mal wird. Und da kommt so einiges. Und während ich
    das so schreibe, merke ich wie vor Stolz meine Brust anschwillt, einfach weil sie da sind und mir so egal ist,
    wer da Abitur oder wer da seinen Hauptschulabschluss macht! Ich liebe sie und ich geb keinen mehr her!