Ein Geschenk

Wir schenken unseren Kindern das Leben. Einfach so. Es ist ein Geschenk das von Herzen kommt.
Wir haben nicht vorher gefragt, was sie sich wünschen, wir schenkten einfach von Herzen. Und
dann passiert das, was immer passiert, weil ein Geschenk ein Geschenk ist und kein Warentausch.
Ob das Geschenk freudig geöffnet wird, oder achtlos auf dem Haufen anderen landet, ob es geliebt
wird oder gar weggeworfen ist etwas, was ich nicht so wirklich beeinflussen kann. Ich versuche
natürlich eine gute Mutter zu sein und bin dabei eine Basis zu schaffen auf die unsere Kinder bauen
können, aber immer wird irgendwann der Punkt kommen, da schnappen sich unsere Kinder das Leben
einfach. Mir muss nicht gefallen was sie da tun, denn es war ein Geschenk. Mir kann das wehtun,
oder mich erfreuen, aber es war ein Geschenk. Ob nebenan oder Kilometer weit weg, ob Professor
an der Uni oder Tischler, ob Eventmanagerin oder Maschinenbauerin, sie tun damit was ihnen
gefällt. Und ich muss sagen, ich find das klasse. Weil ich es nicht weiß. Wie eine riesengroße
Überraschung präsentiert sich mein Geschenk und wird so auch für mich zu einem. Irgendwann
wird es hier still sein. Die Kinder werden mit ihren Geschenken fort sein und was mir aber immer
bleiben wird ist der Nervenkitzel zu zusehen wie sie ihre Geschenke auspacken.

Zuschauen

Tut mir leid wegen dem sentimentalen Anfalls, aber unsere Tochter ist sehr interessiert uns daran
zu erinnern, dass sie bereits fünf wird. Dabei feierten wir erst Tom ersten Geburtstag und
Noah’s dritter steht vor der Tür. Und als heute die große 10 Jahre alte Schwester von Zoe’s bester
Freundin vor mir stand, ja da wurde mir ganz flatterig im Bauch, nicht unbedingt weil sie so
schnell groß werden, sondern weil es so klasse ist, ihnen dabei zu zusehen!

7 Kommentare

  • Giftzwerg

    Ich finde, das hast Du wundervoll beschrieben. Ich würde meinen Kommentar ja jetzt gern ausweiten und noch etwas kluges hinzusetzen, aber das sagte ja schon alles. Ich finde Deinen Post und den Gedanken dahinter ganz wundervoll. Danke dafür.

  • Ines

    Hach wo nimmst du die Zeit her solche Gedanken aufzuschreiben (soetwas schießt mir auch ständig durch den Kopf), ich spiegle mich des öfteren darin.

    Meine „Große“ kommt dieses Jahr in die Schule und ich sehe sie immer noch wie sie Abschied aus der Krippengruppe feiert, das war vor 4 Jahren! Los lassen, immer ein Stück mehr, immer mehr das eigene Ich des Kindes akzeptieren/respektieren und „nur“ beobachten können was das Geschenk macht. Es ist schön das Geschenk beobachten zu können aber auch etwas wehmütig.

  • Mizz Foxxy

    Herzchen, Du hast Dich wieder einmal selbst übertroffen – ich staune immer wieder, wie Du es schaffst, Gefühle und Gedanken so präzise in Worte zu fassen. Wenn ich das probiere, liegt immer nur ein bunter Haufen Wörter vor mir und will sich mir irgendwie nicht wohlklingend und genau ausformuliert gelingen. Wunderschön!
    (Und ich bin bei diesem Bild irgendwie der Meinung, dass Zoe Deine Gesichtsform hat!?)

    Drück Dich in Gedanken mal wieder feste!