Boden ohne Rollen

Gestern habe ich sie seit längerem mal wieder gefühlt: Ohnmacht, Wut, Hilflosigkeit, Angst, Ratlosigkeit, Zorn.

Und eigentlich aus einem ganz banalen Grund.

Die Leute fragen uns immer: „Habt ihr aus Überzeugung kein Auto?!“ Schön wäre es. Ich wünschte, ich könnte nach wie vor sagen wie toll und super ich das finde, dass unsere Kinder so viel laufen müssen. Aber das ist es schon lange nicht mehr, toll und super. Im Gegenteil, laufen tun sie viel weniger als früher. Zumindest schon mal seit unserem Umzug in dieses Haus vor 2 1/2 Jahren nicht mehr.
Also zurück zu der Frage: Nein, niemals nicht aus Überzeugung. Sondern weil wir beide keinen Führerschein haben, unser kleinstes Problem. Sondern weil wir ganz schlicht und einfach weder Geld haben einen Bus zu kaufen oder zu unterhalten, von all dem, was drum herum aus Spaß an der Freude so anfällt, den Überraschungen die ein Auto auch mitbringt, mal ganz zu schweigen. Wir sind nicht arm oder bemitleidenswert. Aber wir können kein Auto bezahlen. Punkt.

In gewisser Weise habe ich mich daran gewöhnt. Wir haben uns daran gewöhnt, dass viele Ausflüge nicht gehen. Oder zumindest nicht so schön regelmässig. Denn der Ausflug in den Tierpark ist eigentlich schon mit der Fahrt Hin und Zurück Abenteuer genug. Eine Fahrt dauert jeweils 1 1/2 Stunden. Bus, Bahn, U-Bahn. Mit kleinen Kindern, fast Ausflug genug. Ich hab mich daran gewöhnt, dass wir keinen Sport/Musik/wasauchimmer mit unseren Kindern machen können, weil ich kein Mama- Taxi sein kann. Über das Glück und Unglück dessen kann man sich streiten. (Muss man sich aber nicht, schon gar nicht hier und jetzt.)
Ich habe mich daran gewöhnt, dass wir oft ein Taxi brauchen, wenn es zu lange dauert und zwar geschluckt, aber akzeptiert das unser kleiner Ausflug in den Playmobil- Funpark allein über 100Euro an Taxikosten gefressen hat, ohne Bahnfahrt, ohne Eintritt, ohne Essen. Nur das Taxi. Denn Sonntags fuhr hier vor 9Uhr kein Bus. Der Weg zum Bahnhof mit Kindern seit dem Umzug dauert aber so um die 45Minuten. Wenn es mal reicht, aber wir hatten es Ben versprochen.
Ich habe mich daran gewöhnt, dass wir Essen und Co in Etappen, wie Menüs nach Hause transportieren. Angewiesen sind auf liebe Menschen und Verwandte, die uns mal mitnehmen oder extra für uns fahren.

Wir fahren seit 2 1/2 Jahren viel Bus. Auch nach dem Unfall. Etwas was viele gerne vergessen, ich nicht. Ich lebe damit. Als die Frau heute im Bus umgekippt ist, war das nur ein kleiner Unfall. Ich habe keine Panikattacke bekommen. Ich lebe damit. Gibt ja auch schöne Momente. Wenn einer, der unzähligen Busfahrer heute morgen meine kleinen Söhne die Knöpfe für den Türöffner drücken lässt zum Beispiel. Daran halte ich mich fest oder dieser eine nette Fahrer, der den Kindern letzte Woche McDonalds Käfer schenkte. Prima. Aber es ist kalt, wenn man auf Busse wartet. Und es ist gefährlich, das Warten und das Fahren. Es kotzt mich nur noch an. Eine schönere Umschreibung finde ich nicht.
Busfahren mit drei Kindern ist kein Spaß, mit vieren, fünfen oder mehr schon mal gar nicht. Auch ist Busfahren mit kleinen Kindern nicht lustig. Busfahren kostet mich als Mutter viele, viele Nerven, die ich gerne in andere Dinge investieren würde. Ich erziehe meine Kinder gerne und bestimmt gut und trotzdem stehen sie manchmal auf oder stoßen sich „schlimm“, ohne eigenes Verschulden. Deswegen trage ich Emil im Tai. Die ganze Zeit, damit ich zwei Hände frei habe. Emil ist schwer. Er wiegt schon lange über 9 Kilo, aber ich trage, weil es sicherer ist. So ist das eben, man arrangiert sich, ich hab mich daran gewöhnt.

Woran ich mich nicht gewöhnt habe, sind außerplanmässige Anrufe aus dem Kindergarten, gestürzte Kinder, blutende Kinder, kranke Kinder, die ich nicht erst 30Minuten heimwärts mit einmal Umsteigen durch die Gegend ziehen will, manchmal nicht mal kann. Ich erinnre mich an ein Kind, das mir im Bus in Gesicht gespuckt hatte, weil es Magendarm hatte. Das war kein Spaß.
Gestern kam der zweite Anruf seit Kindergartenbeginn Mitte September. Ben hätte eine Riesenbeule und müsste bitte abgeholt werden. Gar kein Drama. Trotzdem da waren sie eben: Ohnmacht, Wut, Hilflosigkeit, Angst, Ratlosigkeit.
Ich war so unglaublich sauer auf die Welt. Und dankbar, dass meine Eltern noch da waren. Meine Ma die eben mal mit mir in 5min mit Auto rüber fuhr und die Jungs holte, (ich hätte 30 gebraucht) während mein Papa bei Emil blieb.
Wie soll ich das schaffen? Ab Februar? Es donnerte durch meinen Kopf. Wenn noch zwei kleine Mädchen hier herum springen? Wie sehr macht es mich wütend, dass ich eines der Tageskinder nicht länger hier lassen kann, weil wir kein Auto haben und ich unter keinen Umständen mit zwei Einjährigen und Baby- Emil Bus fahren werde, um zwei kleine Jungs einzusammeln, samt zweimal Umsteigen. Das geht nicht. Und das nervt mich. Das macht mich so rasend, weil es mich meiner ganzen Autonomie beraubt. Genau so fühlt es sich an.

Ich bin allein untertags mit 5 Kindern und möchte nächstes Jahr 2 weitere betreuen. Ich bin überfordert, nicht von meiner Struktur, sondern von den Ausnahmen, die das Leben nun mal mit sich bringt, von den Anrufen aus dem Kindergarten zum Beispiel.
Ich habe dieses Leben gewählt, aber manchmal ist sie eben da: die Wut, der Zorn, darüber, was ich nicht kann. Nicht geben, nicht bieten, nicht leisten, nicht haben kann. Unser Leben bleibt so einen Ticken komplizierter, begrenzter und das gefällt mir überhaupt nicht, dass macht mich traurig und das ist das, was bleibt, wenn all die anderen Gefühle verraucht sind.

28 Kommentare

  • nur so da

    Nur so eine Idee: Mit Führerschein hättest du zumindest die Option dir für voraussehbare Ereignisse (Ausflug, Kind länger krank) mal ein Auto über eine Mietwagenfirma oder Car Sharing zu besorgen. Bezüglich Car Sharing scheint es in eurer Stadt nur Statt Auto zu geben, aber immerhin scheinen die eine Station in Bahnhofsnähe zu haben. Also vielleicht könnte Nils wenn er abends von der Arbeit kommt dann ein Auto mitnehmen und ein paar Tage später morgens dort wieder abliefern. Mietwagen analog von der Stadion am Münchner Hauptbahnhof. Nervig ist das natürlich trotzdem, weil man immer vorausplanen muss, wie man an das Auto kommt und es wieder loswird, aber man ist erst mal flexibler was die Kosten angeht.

  • morgan

    oh je. *hug*
    ich habe riesenrespekt davor, dass du dir das täglich gibst, mit der meute bus zu fahren mit umsteigen etc.
    fahre in letzter zeit eher selten mit der bahn, weil es nicht momentan einfach nicht ergibt, aber ich weiß, was das für ein stress ist. mit „nur“ zweien. im zweifelsfall ist es nämlich nicht der bequeme niederflurwagen, sondern eine von den alten schüsseln mit den drei stufen… und das ganze dann mit geschwisterwagen und zwei dauerflüchtenden räubern. also hut ab.
    und dann noch zwei tageskinder: WOW.
    und ich konnte nur nicken, als ich das mit den kiga-überaschungen gelesen habe. meine gehen beide seit oktober und seit november haben wir hier einen echten run: bindehautentzündung, fieber, bindehautentzündung, magen-darm (das aber zum glück am WE)…
    *head => desk* in solchen situationen frage ich mich manchmal dann wirklich, warum es diese institutionen überhaupt gibt ;-)

    wünsche dir viel kraft. es ist november, herzlich willkommen winterdepression.

  • Karen

    Wie gut ich dich verstehen kann…!

    Wir fahren aus Überzeugung so oft wie möglich Bus, aber… ich möchte nicht auf das Auto verzichten müssen. Wegen der Ausflüge, wegen der Wocheneinkäufe, um mittwochs das Fräulein Maus zum geliebten Turnen zu fahren und trotzdem den grossen Herrn Maus pünktlich zum geliebten Musikgarten bringen zu können, und auch, ja, vor allem eigentlich, wegen der Notfälle.

    Allerdings fahre ich mit drei Kindern lieber Bus als Auto – ehe die alle reingehoben und angeschnallt sind (bis vor kurzem fuhren hier noch zwei rückwärts und alle drei noch mit Fünf-Punkt-Gurt), am Laden / der Post / wo immer alle wieder abgeschnallt und rausgehoben, danach wieder alle reingehoben und angeschnallt…. da laufe ich lieber mit ihnen zum Bus. Da können sie wenigstens selbst einsteigen. ;-)

    Aber, ja. Eben. Ich verstehe dich. Ich wünsche dir viel Kraft und vielleicht irgendeine Lösung für das Problem!

  • Astrid

    Wäre evtl. ein Kindergarten in der Nähe möglich? Der zu Fuß in kurzer Zeit erreichbar ist ohne Bus mit 2maligem Umsteigen?
    Oder ein Führerschein langfristig angespart mit Stattauto am Wochenende für Ausflüge?
    Ich versteh dich, ich wollte auch nicht aufs Auto verzichten, gerade am Wochenende, für Einkäufe und Sportaktionen der Kinder.

  • LittlebinHH

    Meinen größten Respekt für das, was Du leistest.

    Ich kann mir nur annähernd vorstellen, was das alles für Dich bedeutet. Zur Zeit bin ich mit dem Lütten allein und auch ohne Auto. Und so sehr ich es auch hasse in der Stadt Auto zu fahren, so sehr vermisse ich es, meinen Wocheneinkauf nicht mal eben machen zu können. Und das Kind ist immer dabei. Aber eben nur eins. Und auch da stoße ich an meine Grenzen, wenn ich mit Rückenschmerzen den vollbeladenen Fahrradanhänger inkl. Kind ziehen muss oder das Kind auf dem eigenen Fahrrad eigene Wege fahren will. Oder schlicht und einfach keine Lust auf einkaufen hat. Obwohl ich ihn loben muss, er ist ausgesprochen kooperativ in den meisten Fällen.

    Gäb‘ es denn eine Alternative zum Auto für Euch? Führerschein und Carsharing vielleicht?

  • Katharina

    Ich kann mir vorstellen, dass das unheimlich anstrengend sein muss. Wir fahren so gut wie nie Auto, vor allem auch, weil die Kinder es hassen und ich mich bei konstantem Gebrüll nicht gut aufs Fahren konzentrieren kann. Aber für Notfälle eben ist es schon sehr viel Wert.
    Mir kam als Vorschlag auch Führerschein und Carsharing in den Sinn. Oder vielleicht ein gebrauchtes Kindertransport-Lastenfahrrad oder ein Anhänger?
    Alles Liebe und viel Kraft für die täglichen Herausforderungen!
    Katharina

  • kassiopeia

    Danke für die Ideen!

    Carsharing oder Mietwagen hab ich schon mal als Tipp gehört. Aber da das größte Problem unsere Unflexibilität ist, hilft das an der Stelle gar nicht und die Kosten rentieren sich dann einfach nicht, bzw sind ebenso nicht zu bezahlen- für Ausflüge haben wir momentan noch einen guten Weg. Und oft auch genug Zeit zu planen, Ziele mit öffentlichen Mitteln zu erreichen. Problematisch sind und bleiben tägliche Wege, die zusätzlich mit Tageskindern nicht zu meistern sind ohne fahrbaren Untersatz. Leider. Ich sag ja, an alles Mögliche haben wir uns gut gewöhnt. Daran werde ich mich aber nie gewöhnen.

    Fahrradanhänger haben wir auch, aber auch hier ist die Grenze mit zwei Kindern erreicht. Eine andere Idee ist ins Auge gefasst. Finanziell aber ebenso problematisch.

    Und Kindergartenwechsel war großes Thema vor 1 1/2 Jahren, ich hatte den Unfall bei dem ich unser Ungeborenes verlor genau an dem Tag, an dem wir uns den KiGa in Laufreichweite angesehen haben.
    Die Seelsorgerin im Krankenhaus hat mir damals Mut gemacht, bei unserem Kindergarten zu bleiben, wenn ich schließlich dort ein viel besseres Gefühl hätte und das habe ich leider. Die Qualität der Betreuung ist entscheidend, Bande die wir geknüpft haben zählen natürlich auch. Aber hauptsächlich bin ich sehr bedacht, dass meine Kinder optimal betreut werden, so wie ich selber meine Arbeit optimal machen würde.

    Wir planen unseren Alltag also weiterhin ohne Auto. Weil es einfach nicht zu bezahlen ist für einen Einkauf ein Auto zu leihen. Das ist einfach (auch schon) nicht (finanziell und organisatorisch ebenso) optimal. Es geht mir auch nicht um ein nagelneues Schmuckstück, sondern Sprit, Reparaturen, Versicherungen und da bräuchten wir für regelmässigen Gebrauch etwas eigenes, immerhin transportieren wir Kinder. Die leben in dem Ding, wollen es vollbröseln usw :)

    Ich weiß, es kann sich keiner vorstellen, Bus fahren finden viele entspannend, zeitsparend, das ist es für uns aber nicht. Auto fahren ist auch gefährlich, aber immerhin kann ich meine Kinder anschnallen, im Bus nicht.

    Ich wollte einfach nur mein Herz ausschütten, weils mich sehr belastet und es dafür, zu diesem Zeitpunkt einfach keine Lösung gibt. Leider.
    Wir vereinfachen unser Leben schon, wo es geht. Und zahlen dafür teilweise einen hohen Preis, aber darauf mag ich nicht näher ein gehen, um unser letztes bißchen privaten Raum zu schützen :)
    Für mehr Ausgaben ist aber einfach kein Budget. Das kann sich bestimmt auch wieder niemand vorstellen, aber so ist das :) Wir sind reich an Kindern :)

    Irgendwann kann ich mir mein Auto leisten, vermutlich wenn die Kinder aus dem Haus sind, sag ich immer im Spaß :)

  • kassiopeia

    @Karen: Geht es dir gar nicht so, dass es dich „stresst“ Bus zu fahren?! Die Kinder vom Straßenrand fern halten, wenn der Bus einfährt? Die Schrecksekunden, in denen sie sich mal loseisen plötzlich zu nahe dran stehen, fast vom Bustouchiert werden. Sich nicht gleich hinsetzen, obwohl der Bus schon losfährt?
    Da wäre es himmlisch, einfach vor der eigenen Türe einzusteigen. Anschnallen, fertig. Kinder gebannt :)

    @morgan: Wenn du so, wo der Situation des Einsteigens erzählst, bin ich gleich total in der Situation und mir stehen Schweißperlen auf der Stirn :)
    Ja, diese Überraschungen sind ja nun keine Seltenheit oder dramatisch, aber sie schmeißen eben ohnehin schon alles durch einander, deswegen hat es mich dann einfach mitgenommen Montag.

    @LittlebinHH: Wovon du schreibst, genau daran kann ich mich auch erinnern, damals mit drei Kindern: Fahrradanhänger- Taxi und Transport. Anstrengend. Einfach anstrengend. Körperlich.
    Wir haben hier an der schlimmsten Stelle 13% Steigung. Interessiert einen mit Auto mal gar nicht :)
    Ich habe da was im Auge, aber ich schau mir gerade deine Links auch an. Vier Sitze sind aber zu wenig für die Tageskinder und meine eigenen. Und ohne Motor geht nicht mit einem Gewicht von über 100 Kilo insgesamt. Ich hab jetzt bei deinen Links nichts gefunden. Es muss ja auch sicher sein. Einfach nur rinn und fertig geht ja auch nicht. :)

    @Katharina: Unsere Kinder lieben Autofahren ein VW Bus (zum Beispiel) wäre auch voll mit uns allen :)

  • denise

    Ich bewundere das seit Jahren an dir, wie du das machst so ganz ohne Auto. Für mich garnicht vorstellbar, ich wohne aber auch mitten auf dem Land und schon allein der Kiga ist 3 Kilometer entfernt. Ein Auto kostet wirklich extrem viel. Gebrauchte Autos kosten meist immer noch sehr viel, so das man Finanzieren muss, dann Versicherung, Steuer, Instandhaltung, Reifen und Sprit. Und ihr bräuchtet ja auch noch den Führereschein. ( Ein Fiat Scudo ist auch ein klein Bus, aber kostet nicht mal annähernd soviel wie ein VW Bus – der ist in meinen Augen eh uhnbezahlbar). Ehrlich gesagt möchte ich dir viel lieber Mut machen deinen Weg ohne Auto weiter zu gehen – auch wenn das sehr schwer ist. Deine Kinder kommen noch raus an die frische Luft, sie bewegen sich noch und du auch, draussen, nicht nur im Haus. Und das Geld welches ihr euch ohne Auto spart ist einfach nicht zu verachten. Du bist das schon so gewohnt, hast gelernt damit um zugehen, bist immer im Gespräch mit deinem Mann, da ihr das Organisieren müsst zusammen. Würde ein Auto glücklicher machen? Auch für den würdet ihr einen hohen Preis zahlen. Ich kann dich soo gut verstehen, das dich all das nervt!! Und trotzdem bewundere ich dich so sehr wie du das meisterst. Du machst das sooo toll und sich seinem Ärger mal Luft machen ist tausendmal besser, als immer alles in sich hinein zu fressen. Alles Liebe..

  • Ines

    Ja ihr bräuchten einen Bus und die sind etwas kostenintensiver. Immerhin konnten wir unseren stilo gegen einen alten T4 tauschen, ein bißchen mußten wir natürlich dazu bezahlen aber wir konnten ihn bezahlen. Er darf allerdings auch nicht kaputt gehen für die nächsten 10 Jahre :-) Bus fahren ist toll, allerdings ist das auch für uns eine Ausnahme und deshalb schön. Ich kann mir den Alltag ohne Auto nicht vorstellen.

    Alles Liebe

  • Ines

    Ach ja und es geht dir wie mir mit den Ofen / Heizung. Wir haben uns bewußt für eine Wohnung mit Ofenheizung (gut die Mietkosten spielten natürlich auch eine Rolle) entschieden. Und ich liebe den warmen Ofen, trotz der ganzen Arbeit ringsum. Gelegentlich, wenn ich frühmorgens erstmal 4 Öfen sauber machen muß, Asche runter schaffen, Ofen bestücken, dann brennt´s nicht gleich an oder ich den ganzen Tag in der kalten Wohnung sitze und versuche zu arbeiten dann kotzen mich die Öfen an. Dann hätte ich auch gern ne Wohnung mit Heizung, ja da bin ich genauso wütend. Das Selbe mit einem Geschirrspüler, es geht auch ohne aber gerade am Wochenende wäre es viel leichter mit diesem Ding (das ist natürlich mit deinem Transportproblem nicht gleich zu stellen)

    So nochmal alles Liebe
    Ines

  • Karen

    Nö, Busfahren stresst mich nicht. Jedenfalls weniger, als wenn zwei Kinder allein neben dem Auto am Straßenrand oder auf einem Parkplatz stehen, während ich das dritte noch abschnalle. Da habe ich ja dann nicht mal die Hände frei, um eins gegebenenfalls zurückzuzerren…

  • sandra

    Mir tun die Kidner immer leid, die hier aus der schule raus gehen, drei schritte gehen udn schon wieder in ein Autos steigen müssen. Die kriegen weder bewegung noch ein wenig frische luft nach dem ganzen Tag in der schule…..
    Mit so vielen ganz kleinen Kindern stelle ich es mir allerdings sehr schwierig vor….Als ich einmal nur mit Saskia unterwegs war, habe ich natürlich meinen Wickelrucksack glatt im bus stehen gelassen, mit zwei neugekauften Anziehsachen. Waren dann weg, obwohl ich darauf gewartet habe,das der Bus wieder zurück kommt.Hatte aber niemand abgegeben. Ich habe im bus oder der Strassenbahn (Tram)oft schon alleine Angst, hinzufallen.
    Fühererschein ahben wir auch beide nicht,aber in der Stadt hier sit das auch wirklich nicht nötig.

  • fishly

    Du spricht mir aus dem Herzen. Es tut weh, wenn man sieht, dass einfach nur ein (kleiner) Puzzelstein fehlt und alles wäre bedeutend einfacher. Bei uns sind es ganz andere Dinge, denn wir wohnen sehr zentral, aber das Gefühl ist das gleiche. Man könnte raus aus seiner Haut und doch weiß man genauso gut, dass alles nichts änderen wird.
    Vielleicht klappt es ja eines Tages mit dem Bus, ich wünsche es euch sehr. Auch, wenn es wohl genauso wahrscheinlich ist, wie dass ich einen Weg finde dem Tag mehr als 24 Stunden abzugewinnen.

  • kassiopeia

    @karen: Und mich würde das Auto fahren nicht stressen, ich kenne ja die Wege und weiß, dass unsere sicherer wären als Busfahren und die Kindern das gut meistern, wenn Oma mal fährt. Ich weiß auch, dass da andere Probleme warten, aber es wäre auch auf jeden Fall für unsere Familie am Ende die bessere Wahl, so es denn eine wäre.
    Aber so sind die Bedürfnisse andere. Ich habe einfach auch beim Busfahren nicht für alle Kinder eine Hand. Soviel Hände hätte nur ein Octopus- das wärs doch! :)

    @fishly: Du klingst so traurig gerade. Lass dich mal drücken! Ja, du verstehst mich schon richtig. Es ist ein klitzekleiner Puzzlestein für mich.

    @sandra: Meine Kinder steigen auch von der Schule in den Bus, weil es nicht anders geht. Aber darum geht es ja nicht, ich bin mir sicher meine Kinder kennen frische Luft :)
    Es ist einfach die Summe der Kinder, die das Fahren stressig machen, die Art der Busfahrer, die schmalen Wege in unserer kleinen Stadt.

    @denise: Ich hab sehr schmunzeln müssen beim Lesen! :) Aber will es dennoch sehr und von Herzen. Dafür sind in Summe 7 zu versorgende Kinder dann doch zuviel :)

    @Ines: Ach du… Ich drücke die Daumen, dass nix kaputt geht! :) Musste auch bei dir beim Lesen schmunzeln, manche Dinge, die wünscht mich sich sehr und malt sich damit einfach das Leben bunter aus :) Aber in pastel, versteht sich! :)

  • lajulitschka

    Hallo.
    Ich staune auch schon seit langem, wie toll du das alles ohne Auto organisierst und kann sehr gut nachvollziehen, wie sehr solche Anrufe das gut Geplante durcheinander wirbeln.
    (Habe gestern ein Mädchen getroffen, dass deinen Namen als echten Vornamen hat, da musste ich gleich an dich denken…)
    Ich drücke dir die Daumen, dass so shcnell keine weiteren Anrufe kommen und falls doch, dann wenigstens nur solche die sich dann auch mit Bus lösen lassen.
    Liebe Grüße, lajulitschka

  • isabella

    genau so fühlte ich auch. jahre lang. ich versteh dich! und es tut mir leid für dich, weil es wirklich oft so zermürbend ist! ich bin jahre lang mit dem bus und vielen kindern gefahren. heidi ging in balett, musikunterricht, reiten und schwimmen und ich nahm zu meinen eigenen drei oft noch ein zwei andere kinder mit zum kurs. in wien herrscht zu gewissen stosszeiten totaler stress und hektik und die leute hatten kein verständnis für müde kleine kinder, oder gingen oft mit widderwillen zur seite, wenn ich mit dem geschwisterwagen einstieg. oft musste ich drei vier busse anwarten. egal ob bei regen oder schnee. ich hab das glück nun endlich mit dem auto fahren zu können, ich wünschte du könntest das auch. ich versteh deinen ärger!

  • Karen

    Oktopus wäre wirklich gut – das wünsche ich mir auch manchmal, dabei habe ich zwei Kinder weniger als du.

    (Das Fräulein Maus sagte letztens: „Ich will später mal nur zwei Kinder haben.“ „Warum denn?“ „Na, weil ich nur zwei Hände habe!“ :-) )

  • Rika

    Ich bewundere grundsätzlich Familien, die den Alltag ohne Auto schaffen!
    Ich hoffe, ich habs bei den anderen Tipps nicht überlesen, aber wäre nicht ein E-Bike eine Überlegung wert? Ist zwar auch nicht billig, aber vergleichbar mit dem Führerschein+Autoanschaffung dann doch. Könnte damit+Anhänger/Kindersitz der Transport der 3 kleinen Kinder nicht möglcih sein?
    Und sonst: habt ihr denn keine Nachbarn oder so, die -vielleicht gegen einen anderen Nachbarschaftsdienst- für „Notfallsituationen“ mal als „Taxi“ einspringen würden?

  • kassiopeia

    @Rika: E- Bike besitzt der liebste Mann. Aber mir würde das nicht reichen, ich müsste vormittags dann im Moment 5 Kinder transportieren. Wenn ich meine Tagespflege noch weiter ausbaue, 6 und mehr. Das E- BIke ist in der Anschaffung sehr teuer, dann käme man eigentlich schon auf einen Krippenwagen, aber im Moment warte ich noch auf ein Modell mit Motor und den gibt es im Moment nicht (mehr).
    Ersetzt aber dennoch nicht das Auto. Und wegen dem Tipp mit den Nachbarn, die Idee ist gut, ich hab ganz viele tolle Freunde, auf die ich auch oft zählen kann, aber bis ich meine Telefonkette durch habe ist der Notfall verraucht. Und meistens kommt es doch so doof, dass Ansprechperson Erstewahl gerade gar nicht da ist, am Besten grad niemand. Ungelogen, die größten Notfälle passieren, wenn unsere liebste Oma, die in der Nähe wohnt im Urlaub ist!

    @Karen: Das wäre auch was, mit jedem Kind ein arm, spart man sich auch gleich die Frage, wie viele Kinder man hat. :P

    @isabella: Ich musste dabei so oft an euch denken und nun habt sogar ihr auch ein Auto. Memmo. :( Auch wenn ich wirklich wahnsinnig viel unterwegs wäre plötzlich, aber was wäre das schön ein Auto zu haben! Freu mich für euch! Und ich erkannte die Situationen von denen du geschrieben hast, sofort. Das muss man erleben. Das kann man gar nicht erzählen. Drück!

    @lajulitschka: Da musste ich jetzt aber schmunzeln und das werde ich nie vergessen! :)

  • frau siebensachen

    ich habe so eine vage erinnerung, wie es war mit drei kindern und tageskind… das große idötzchen mit den kleinen schwestern im schlepp pünktlich in die schule zu schaffen, weil sie noch nicht allein gehen mochte, aber auch schleunigst wieder zuhause zu sein, um das tageskind in empfang zu nehmen. morgens halb neun war ich erstmal fertig…

    von daher kann ich deine entscheidung, nicht noch zwei kinder mehr mit zum abholen zu nehmen sehr gut verstehen. sie ist das einzig richtige, besonders da ihr mit dem bus fahrt. das risiko kannst du garnicht tragen, und es ist für so kleine bestimt auch nicht toll, täglich so’n gewiggel mitzumachen. das verstehen deren eltern bestimmt! (für deine nerven ist es eh besser)

    und überhaupt: mensch bist du tapfer, daß du mit dem noch so kleinen emil schon als tamu anfängst! alles gute daür!

  • Kiki

    Oh du Liebe, so viele mitfühlende emotionen kommen mir ins Herz, wenn ich deinen Blog lese. Wie gerne würde ich euch „helfende Dinge“ schicken! einen doppelten Kinderradanhänger, den kann man in den Bus mitnhmen (wenn denn genügend platz ist) und drei oder vier kleine Kinder können sich da reinstapeln. oh wie gerne würde ich dir ein Pedelc mit einem doppelt starken Motor schenken, der 2,3 oder 4 Anhänger ziehen kann und du wie eine Feder über die Strassen nach Hause , zur Schule, zum Kindergarten, zum einkaufen rollern kannst.
    Ich habe grade nur ein tochterkind zu transportieren, aber da wir am Berg und in einer absoluten Radstadt wohnen, haben wir gerade ein Pedelec gekauft. Es lebe der Bosch-Motor! dank diesem guten Ding, ist mein Alltag nicht mehr so anstrengend und ich fühle mich seit ich das Ding habe wieder bereit für mein Leben, und für neues Leben.
    Meine große Bewunderung an Dich! Fühl dich gestärkt von mir und von vielen (auch unbekannten) die an dich denken!

  • agi

    ich weiß, was du meinst. ich kenn das aus kindersicht und phasenweise aus muttersicht. immer wenn ich kein auto habe, weil der mann es MAL braucht, bin ich grundnervös, weil ich schon sehe wie die tochter sich den arm verstaucht, der kleine das große übergeben startet oder sonst irgendwas. und tatsächlich klagt die tochter ausgerechnet immer an solchen tagen über schmerzen. das macht mich irre!
    geht es denn nicht dann, wenn du als tagesmutter arbeitest und dann – wie ich mal annehme – etwas mehr geld in die kasse fließt?

  • Schwesterherz

    Ich würde mir für dich wünschen das irgendein reicher Typ hier über deine Seite spaziert und sich denkt ich bin mal großzügig und spendiere der Familie einen Kleinbus … die Warscheinlichkeit ist aber so gering das dies passiert also wie wäre es mit Spendensammeln für euch… :)

    Sonst wünsch ich dir starke Nerven ! <3

  • kassiopeia

    @FrauSiebensachen: Dein Kommentar ging mir nahe. Ich bin da irgendwie reingeraten und ich habe tierische Angst davor, das Falsche zu tun. Das wäre es kurz gefasst. :)

    @Kiki: Danke dir! Sehr sogar!

    @agi: Ja, das Arbeiten bringt Geld, aber weniger als wenig. Ich arbeite ja auch nicht Vollzeit, geht ja eben nicht. Es würde nicht reichen, das Geld könnte dann, wenn jetzt alles so läuft wie es soll zum Abbezahlen eines Krippenwagen drauf gehen. Es würde einfach nicht reichen. Dafür ist er zu schlecht bezahlt.

    @schwesterherz: Danke dir! Ich wollte meinem Frust nur in Worte packen, ich hab nicht auf ein Wunder gehofft. Das sag ich nur ab und an im Spaß! :)

  • elekenskywalker

    Hey, ein Auto macht viel aus. Ich hab meinen Führerschein gemacht als Luis 2 war. Es war nur ein Kind, aber dieses angewiesen sein ging mir tierisch auf die Nüsse. Ohne meine Eltern hätte ich immer noch keinen Lappen, sie haben mir den FS bezahlt, habe mir dann 2 Jahre ein Auto mit meiner Ma geteilt. Letztendlich hat sie es mir geschenkt. Das zu mir…

    Meine Freundin hat 7 Geschwister und die Eltern kein Auto. Sie sind irgendwann direkt in die Innenstadt gezogen um nah an den Geschäften zu sein, bahn und busverbindung in der Nähe zu haben etc. Ich glaube irgendwas ist eben immer .

    Kann deinen Unmut aber verstehen… Hach…