Von der zweiten Entthronung

Du kleiner Knopf, heute Abend musste ich daran denken, wie du vor einem Jahr auf dem Sofa sahst, ich dir mit einem Leuchten in den Augen erklärte, ob du verstanden hättest, dass ein Baby in meinem Bauch wäre? Dein Blick hatte sich verfinstert und du schautest mich aus dunklen Augen an: „Nein!“- „Doch Schatz, da ist ein Baby in meinem Bauch. Ein Mädchen!“, sprudelte es aus mir heraus, das ganze Glück und du verzogst deine Mundwinkel nach unten und sagtest grimmig: „Ich hasse sie!“ Wir haben gelacht. Ich so sehr mit dir, nicht über dich. Weil ich dich so sehr liebte für die normalste und menschlichste Reaktion auf diese frohe Kunde, du fandest das alles gar nicht schön und du hast dich getraut, das laut zu sagen. Auch als der Name greifbarer wurde und alle so begeistert waren, wolltest du deine Schwester lieber „Zahnpasta“ nennen, fängt schliesslich auch mit Z an. Später hast du behauptet mit diesem unvergleichlichem Stolz in der Stimme, es wäre deine Idee gewesen, sie so zu nennen. So soll es sein! Was sollte man da mit dir diskutieren?! Wozu?
Heute lagst du wieder neben deiner Schwester, das muss sein, wenn du schon hier oben bei mir bist, dann auch neben ihr. Ganz nahe. Erst hast du sie zugedeckt, sie lag nahe bei mir und trank. Dann hast du zärtlich ihren Kopf gestreichelt, ganz vorsichtig, ihn geküsst, ihre Hand gehalten, ihr Gesicht gestreichelt… „Darf ich Mama?! Ganz vorsichtig?“ Das bist du. Ganz liebevoll im Umgang mit ihr, ganz sachte, als wäre sie kostbar und später, wenn du schon schläfst, schmiegt sie sich an dich und gibt dir ganz viel zurück, von dem was sie von dir bekommen hat…

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2 Kommentare

  • Jutta

    Ach, das ist so schön <3 Ihr seid eine wundervolle Familie. Alles, alles Liebe, Jutta (seit 3 Tagen auch Mutter von 7)